Annäherung mit Fragezeichen
Zwischen Saudi-Arabien und dem Iran stehen die Zeichen auf Entspannung. Doch das iranische Nuklearprogramm könnte diese schnell wieder zunichte machen.
Zwischen Saudi-Arabien und dem Iran stehen die Zeichen auf Entspannung. Doch das iranische Nuklearprogramm könnte diese schnell wieder zunichte machen.
Für China sind die Länder des Nahen Ostens vor allem wichtige Energielieferanten. Doch zuletzt hat das Land sein Engagement ausgeweitet, die Rivalität mit den USA stets im Blick.
Der regionale Einfluss des Iran bleibt auch unter Präsident Raisi ungebrochen. Die Golf-Staaten müssen darauf reagieren; vor allem Saudi-Arabien fürchtet um seine Vormachtstellung.
Herrscht in Riad ein Verbrecherregime, oder ist das Land ein verlässlicher Partner beim Handel und im Kampf gegen den Terrorismus? Fünf Thesen auf dem Prüfstand
Die Krise entpuppt sich als Kampf um die Vormacht in der Golf-Familie
Anfang Juni brachen Saudi-Arabien und seine Verbündeten die diplomatischen Beziehungen und die Handelsbeziehungen zu Katar ab. Sie bezichtigen das Emirat, Terrorismus zu unterstützen, und fordern Gehorsam ein. Gleichzeitig heizt dieser Konflikt das saudisch-iranische Ringen um die Hegemonie am Golf an und destabilisiert die Region.
Doch Saudi-Arabien spielt auch weiterhin eine wichtige geostrategische Rolle
Innen- wie außenpolitisch steht die saudische Regierung vor großen Problemen. Die Wirtschaft leidet unter dem niedrigen Ölpreis, die junge Generation verlangt nach besseren Perspektiven. Und in Syrien, im Irak und Jemen verfolgt der ewige Rivale Iran seine Interessen. Der Westen muss beide Regionalmächte einbinden, um zu Lösungen zu kommen.
Saudi-Arabien: Vom Leben der Frauen im Land der Männer
Lassen sich Terroristen entradikalisieren, und wenn ja, wie?
In Deutschland sind es Dutzende, in der EU Hunderte, in muslimischen Ländern noch weit mehr: inhaftierte Terroristen, die irgendwann wieder in genau die Gesellschaften entlassen werden, für deren Bekämpfung sie verurteilt wurden. Was bewirken Entradikalisierungsprogramme in der islamischen Welt, wie könnten sie in Europa aussehen?
Über die Reserven Saudi-Arabiens liegen nur dubiose Daten vor
Von den Ölreserven des größten Produzenten Saudi-Arabien hängt die globale Wirtschaft ab. Seit Jahren aber verweigert das Land eine Überprüfung. Die Reserven dürften weit geringer sein als offiziell angegeben – was fatale Auswirkungen auf Ölpreis und Weltwirtschaft hätte.
Das Königreich Saudi-Arabien, immer noch Hauptöllieferant des Westens, steht vor den gravierendsten
Problemen seiner Geschichte. Die Regierung des Landes muss sich entweder reformieren
oder damit rechnen, von einer wachsenden islamistischen Bewegung gestürzt zu werden. Der
Westen, so die beiden Autoren vom Saudi Institute in Washington, sollte die herrschende Familie
ermutigen, liberale Reformen zu wagen, um mit den Problemen besser fertig zu werden.
Saudi-Arabien finanziert den globalen Islamismus
Nach dem Irak-Krieg steht eine Neuordnung der Politik im Nahen und Mittleren Osten an
Der Irak-Krieg wird eine Neuordnung in der Region nach sich ziehen. Mit einer umfassenden Demokratisierung ist indes nicht zu rechnen. Wahrscheinlicher sind Formen eines konstitutionellen Autoritarismus à la Marokko. Voraussetzung ist jedoch, dass der israelisch-palästinensische Konflikt gelöst wird, der die Staaten der Region bisher davon abgehalten hat, sich ihren inneren Problemen zuzuwenden. Auch die Entwicklung Saudi-Arabiens wird von entscheidender Bedeutung sein.
Die Saudi Arabiens Staatsform aus dem 18. Jahrhundert reicht heute nicht mehr aus, um den innenpolitischen Erfordernissen und den widerstreitenden außenpolitischen Interessen standzuhalten. Das saudische Feudalregime, das sich in einer personellen Umbruchphase befindet, muss rasch unter Beweis stellen, ob es die religiösen Ansprüche, die gesellschaftlichen Notwendigkeiten und das Bündnis mit den Vereinigten Staaten auch in Zukunft miteinander vereinen kann.