Klug, klar, leidenschaftlich: Außenpolitische Probleme zu durchdringen, Debatten weiter zu denken und zu vermitteln, nicht nur unter Experten, sondern auch in der Öffentlichkeit – all das war ihr eine Herzensangelegenheit. Ein Titelthema in Erinnerung an Sylke Tempel.

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Forsa-Frage: Eine verlässliche Partnerschaft?
Werden die USA auch unter Donald Trump ein verlässlicher Partner für Deutschland und Europa bleiben?
Nur eine Minderheit der Bundesbürger – 18 Prozent – glaubt, dass die Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump ein verlässlicher Partner für Deutschland und Europa bleiben werden. Fast vier Fünftel (79 Prozent) sind vom Gegenteil überzeugt.
Fröhliche Kämpferin
Thomas Schmid und Constanze Stelzenmüller zum plötzlichen Tod von Sylke Tempel
Trotz alledem: Amerika
Ein transatlantisches Manifest in Zeiten von Donald Trump
Deutschland braucht etwas, was es in dieser Form bislang nicht geben musste: eine Strategie für den Umgang mit dem amerikanischen Verbündeten. Denn die transatlantischen Beziehungen sind für Europa ohne Alternative, und sie lassen sich mit einer aktiven Politik trotz und ohne Donald Trump – und zur Not auch gegen ihn – bewahren.
Doppelte Verletzlichkeit
Der neue „Kampf der Systeme“ findet mitten in der globalisierten Welt statt
Mit einem US-Präsidenten, der gegen die Pressefreiheit antwittert, fällt es schwer, sie gegenüber autokratischen Staaten zu verteidigen. Dem autoritären Versprechen, das heute eben auch im Westen verfängt, kommt man nur bei, wenn man ihm funktionierende freiheitliche Angebote entgegensetzt. Ein Thema, das Sylke Tempel wichtig war.
Freundin Israels und Palästinas
Als Mittlerin im Nahost-Konflikt wird Sylke Tempel schmerzlich vermisst
Die jüngsten geopolitischen Verwerfungen von Syrien bis Nordkorea haben den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern aus den Schlagzeilen gedrängt; gelöst ist er dadurch nicht. Was die Friedensaktivisten in der Region jetzt brauchen, sind Unterstützer, die sich bemühen, beiden Seiten gerecht zu werden. Abschied von einer ehrlichen Maklerin.
Viel hilft wenig
Zwei Politikstile konkurrieren: Probleme zerschlagen oder aufdröseln
Jahrhundertelang gab es ein Vorbild für das beherzte Lösen schwieriger Probleme: Alexanders des Großen machohaftes Durchschlagen des Gordischen Knotens. Doch heute ist eine vermutlich eher weibliche Fähigkeit gefordert: das geduldige Aufdröseln verzwackter Verknotungen. Denn einfache Lösungen gibt es in der komplizierten Welt nicht.
Mehr Marktplatz, weniger Papier
Think Tanks sollten stärker den Dialog mit der breiteren Öffentlichkeit suchen
Außenpolitik hat Konjunktur. Das öffentliche Interesse an mehr Informationen und Austausch wächst. Deshalb sollten Experten aus Denkfabriken nicht nur Politiker und Ministerien beraten, sondern auch mit Bürgerinnen und Bürgern diskutieren – in modernen Formaten und mit verständlicher Sprache.
Autokraten auf dem Vormarsch
Wie Demokratien auf illiberale Einflussnahme reagieren sollten
Autoritäre Staaten versuchen verstärkt, auf liberale Demokratien Einfluss zu nehmen. Dabei profitieren sie von willigen Helfern in Unternehmen, Finanzdienstleistern, PR- und Lobbyfirmen sowie der Zivilgesellschaft. Offene Gesellschaften sollten voneinander lernen, wie man Einflusskanäle beschränken kann, ohne die eigenen Werte zu verraten.
Die verwundbare Demokratie
Ein verdeckter Krieg gegen sie ist im Gange, doch die Gefahr wird unterschätzt
Auf spektakuläre Aktionen im Bundestagswahlkampf hat Russland verzichtet. Stattdessen setzt der Kreml auf propagandistische Infiltration, um Bundeskanzlerin Merkel zu schwächen und die demokratischen Institutionen zu diskreditieren. Ein Rückblick auf die Zeit des RAF-Terrors vor 40 Jahren zeigt aufschlussreiche Parallelen.