Madrid im Wartestand
Weil ein blockiertes Parteiensystem die Regierungsbildung verhindert, fehlt Spanien in Europa die nötige Handlungsfreiheit.
Weil ein blockiertes Parteiensystem die Regierungsbildung verhindert, fehlt Spanien in Europa die nötige Handlungsfreiheit.
Sonne, Wind, Biomasse: Noch vor wenigen Jahren sah es so aus, als werde Spanien die europäischen 20-20-20-Klimaziele spielend erreichen. Dann kamen die Wirtschaftskrise und ein Machtwort von Mariano Rajoy: „Zu teuer“, beschied der Ministerpräsident salopp. Gelingt im Schlussspurt, was zuletzt vernachlässigt wurde?
Ministerpräsident Mariano Rajoy hat Spaniens Konjunktur Schwung verliehen. Aber das Land benötigt weitere Reformen
Die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy konnte durch harte Einsparungen die Konjunktur wieder ankurbeln und die erschreckend hohe Arbeitslosigkeit senken. Somit könnte das Haushaltsdefizit 2018 endlich unter 3 Prozent liegen. Doch politischer Stillstand verhindert weitere Reformen, die das Land so dringend benötigt.
Wie Spanien den Weg aus der Krise gefunden hat
Nach der Finanzkrise 2008 rutschte Spanien in eine tiefe Rezession. Doch nach harten Einschnitten gelang allmählich die Wende. Zuletzt wuchs die spanische Ökonomie mit 3 Prozent überdurchschnittlich stark – und das Land kann auf Wachstumskurs bleiben, sagt Antonio Cortina, Vizechefökonom der Banco Santander. Wenn der Reformschwung nicht erlahmt.
Wer bewegt was in Spaniens Wirtschaftsleben?
„Marca España“ lautete der Titel einer Branding-Kampagne, die das spanische Außenministerium vor einigen Jahren startete, als die Krise die Wahrnehmung des Landes prägte. Kaufleute, Sozialunternehmerinnen, Hoteliers, Logistiker und Bankerinnen beweisen der Welt, dass Spaniens Wirtschafts- und Innovationskraft ungebrochen ist. Fünf Porträts.
Sieben Exportschlager aus dem Land hinter den Pyrenäen
Gut acht Jahre nach Beginn der Euro-Krise lässt sich sagen: Europas Spar- und Rettungspolitik war ein Erfolg. Allein in Spanien wurden zwei Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen. Nun sollten die nordeuropäischen Gläubigerländer begreifen, welche Chancen für Europa in der Vollendung der politischen und fiskalischen Union liegen.
Kataloniens Wunsch nach Unabhängigkeit bedroht die Wirtschaft Spaniens, wenn die Lager nicht endlich den Dialog suchen
Anhaltender Firmenexodus, stockende Investitionen aus dem Ausland, weniger Touristen – der Wunsch nach Unabhängigkeit hat Katalonien, der reichsten Region Spaniens, bislang einiges gekostet. Noch viel mehr steht allerdings für die Wirtschaft des ganzen Landes auf dem Spiel, wenn die zerstrittenen Lager nicht endlich den Dialog suchen.
Die katalanischen Separatisten haben Unrecht. Trotzdem sollte die EU helfen
Der katalanische Nationalismus trägt kein böses Gesicht; er ist weder antieuropäisch noch fremdenfeindlich. Und doch ist er töricht; Europa braucht keine neuen Nationen. Die EU sollte sich in den Konflikt einmischen, als Makler zwischen der verbohrten Madrider Regierung und den fröhlichen, aber ebenso verbohrten katalanischen Separatisten.
Das ehemalige Zwei-Parteien-System ist in Bewegung geraten
In Spanien ist der gesellschaftliche Zusammenhalt in Gefahr
Warum Spaniens Wirtschaft abgestürzt ist
Der Absturz war gewaltig. Nach dem Boom der spanischen Wirtschaft zwischen 1996 und 2005 traf die Krise 2008 das Land heftig. Nach wie vor neigt die Wirtschaft zur Immobilität, doch sie hätte das Zeug, international konkurrenzfähig zu werden – wären da nicht die Sparexzesse, die gute Ansätze in Bildung und Industrieförderung abwürgen.