„Unerträgliche Heuchelei“: Das Deutschlandbild im Nahen Osten
In Nahost hat Deutschland seit der Toleranzdebatte bei der Fußball-WM in Katar 2022 keine gute Presse mehr. Mit dem Gazakrieg hat Berlin die Region dann ganz verloren.
In Nahost hat Deutschland seit der Toleranzdebatte bei der Fußball-WM in Katar 2022 keine gute Presse mehr. Mit dem Gazakrieg hat Berlin die Region dann ganz verloren.
41 Jahre nach dem Sieg der Islamischen Revolution ist die Lage im Iran angespannt. Die US-Politik des „maximalen Drucks“ wirkt, die Protestwellen werden größer. Doch die Chancen auf Wandel oder gar einen demokratischen Übergang stehen schlecht.
Im Nordosten Syriens weiß niemand so genau, wer Freund und wer Feind ist. Über die Köpfe der Kurden hinweg werden Machtsphären ausgehandelt: Putin und Assad werden gestärkt, die Türkei erhält ihre Beute aus der „Operation Friedensquelle“.
Es gärt erneut in der arabischen Welt. Doch während 2011 Enthusiasmus herrschte, dominiert jetzt die Skepsis – zu eindeutig das Scheitern damals, zu überwältigend die Probleme heute.
Die Lage eskalierte im September, als die saudische Öl-Raffinerie in Abkaik mit Drohnen und Raketen angegriffen wurde. Die USA sprachen von einem „Kriegsakt“, auch Deutschland, Großbritannien und Frankreich machten Iran verantwortlich. Teheran wies die Vorwürfe zurück. Seit dem Austritt aus dem Iran-Atomabkommen 2018 betreiben die USA eine Politik des „maximalen Drucks“ auf die iranische Führung.
Mit ihrer Offensive in Nordsyrien verfolgt die Türkei auch legitime Sicherheitsinteresen. Doch die Gewalt wird zu neuer Gewalt führen.
Die israelischen Medien arbeiten sich am amtierenden Premierminister Benjamin Netanjahu ab und sehen kaum Chancen auf eine Regierungsbildung mit ihm.
Herrscht in Riad ein Verbrecherregime, oder ist das Land ein verlässlicher Partner beim Handel und im Kampf gegen den Terrorismus? Fünf Thesen auf dem Prüfstand
Doch die Friedensverhandlungen bieten wenig Aussicht auf neue Hoffnung
Deutschland, Frankreich und Großbritannien versuchen, das Atomabkommen mit Iran zu retten. Im Raum stehen auch Fragen europäischer Souveränität
Ist Europas Technik der Abschottung im Maghreb und im Nahen Osten kontraproduktiv? Eine Analyse am Beispiel von Tunesien
Der IS ist auch nach seiner Niederlage im Irak und in Syrien noch lange nicht besiegt. Im Gegenteil: Er kann sich in weiten Teilen der islamischen Welt halten
Warum mehr Syrer in ihr Heimatland zurückkehren und was das für Deutschland bedeutet – und was nicht. Ein Erfahrungsbericht aus dem Libanon