Russland auf dem Weg zum totalitären Staat
Unter Putin und auf absehbare Zeit wird sich das Land weiter radikalisieren und isolieren. Diese Realität muss in Deutschland endlich gesehen werden.
Unter Putin und auf absehbare Zeit wird sich das Land weiter radikalisieren und isolieren. Diese Realität muss in Deutschland endlich gesehen werden.
Wie sehen Deutsche und Russen die Rolle Moskaus in Europa?
Es bleibt schwierig: In absehbarer Zeit kann der große Vertrauensverlust nicht überwunden werden, der zwischen Russland und seinen europäischen Nachbarn herrscht. Trotz des generellen Wunsches nach Wiederannäherung gibt es auf politischer Ebene und im Werteverständnis erhebliche Differenzen, die sich nicht wegdiskutieren lassen.
Warum sich die Hoffnungen und Wünsche nicht realisieren werden
Mit dem geplanten transatlantischen Handelsabkommen klammert sich der alte Westen an seine Macht, errichtet ein Bollwerk gegen Russland und China und schließt aufstrebende Schwellenländer aus. Diese müssten aber in die Handelsverhandlungen einbezogen werden, sollen westliche Standards und Werte weltweit Geltung erlangen.
Sechs Thesen auf dem Prüfstand
Deutschland ist in der politischen Realität angekommen. Die eigenen Interessen, seine Größe, die Mittellage und die global veränderten Rahmenbedingungen zwingen es, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Aber seine Fähigkeit zur Führung wird davon abhängen, ob es Ideen hat, die funktionieren und Anhänger finden.
Das UN-System muss modernisiert werden, doch viele sperren sich dagegen
Die Vereinten Nationen sind nicht mehr zeitgemäß aufgestellt. Das zeigt sich an der Zusammensetzung des Sicherheitsrats, am Vetorecht seiner ständigen Mitglieder und am Auswahlprozess des neuen Generalsekretärs. Kann das System nach 70 Jahren angepasst werden? Könnte vielleicht sogar eine Frau an die Spitze gelangen?
Schlusspunkt
Von deutscher Furcht in flüchtiger Situation.
Helmut Schmidt über die Bonner Republik zwischen Nachrüstung und Entspannung
Helmut Schmidt im Interview über den NATO-Doppelbeschluss, die deutsche Entspannungspolitik gegenüber der Sowjetunion, Gorbatschows Rolle im Wiedervereinigungsprozess und die geostrategischen Veränderungen, die sich für Deutschland und Europa aus der Wiedervereinigung ergaben.
Wolfgang Thierse über Willy Brandt und die „Politik der kleinen Schritte“
Der Kniefall von Bundeskanzler Willy Brandt vor dem Mahnmal für die beim Ghetto-Aufstand ermordeten Juden in Warschau wird zum Symbolbild. Für seine Ostpolitik erhält Brandt 1971 den Friedensnobelpreis. Im Inneren aber wird die Republik erst vom Anschlag auf israelische Sportler während der Olympischen Spiele in München 1972, fünf Jahre später vom Terror der RAF erschüttert. Die Ölkrise zeigt die Grenzen des Wachstums.
Buchkritik
Von Uwe Nerlich
Der Siemens-Konzern hat mit seinem Geschäft bei der umstrittenen Kohlemine Carmichael in Australien enorm an Ansehen verloren. Die Vereinbarung mit dem indischen Rohstoffriesen Adani zur Lieferung von Zugsignaltechnik im Wert von 18 Millionen Euro hat zu massiven Protesten geführt. „Das hätten wir nie machen dürfen“, so Vorstandschef Joe Kaeser. Doch für eine Aufkündigung sei es zu spät.
Die Wirtschafts- und Forschungspartnerschaft mit China hilft dem Ruhrgebiet, den Strukturwandel erfolgreich zu bewältigen. Doch nicht alle Hoffnungen haben sich erfüllt, und gerade bei der Digitalisierung zeigen sich die Risiken der Kooperation.