Die neuen Tiger
Indien, Vietnam und Indonesien sind heute die Wachstumsmotoren Asiens. Doch wer mithilfe der ambitionierten Aufsteiger unabhängiger von China werden will, sollte etwas zu bieten haben.
Indien, Vietnam und Indonesien sind heute die Wachstumsmotoren Asiens. Doch wer mithilfe der ambitionierten Aufsteiger unabhängiger von China werden will, sollte etwas zu bieten haben.
In der Wahrnehmung des Westens gilt Indien zunehmend als das "bessere China"
Stimmen die Prognosen, wird Indien in etwa 15 Jahren an Japan und Deutschland vorbeipreschen und zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt werden – eine Entwicklung, die sich historisch mit dem industriellen Aufstieg des deutschen Reiches Ende des 19. Jahrhunderts vergleichen lässt. Europa wird erst langsam bewusst, welcher Konkurrent da heranwächst.
Erfordert Indiens wachsende weltpolitische Bedeutung eine Neudefinition seiner Außenpolitik?
Die veränderten nationalen und internationalen Konstellationen seit 1991 haben Indiens außenpolitischen Spielraum deutlich erhöht. Die Beziehungen zu den USA und China haben sich verbessert, es ist ein wirtschaftspolitischer Global Player. Sind Eigenständigkeit und Unabhängigkeit somit noch die richtigen Leitlinien für die Außenpolitik?
Der Dirigent plädiert für einen lebendigen Kulturaustausch zwischen Indien und dem Westen
Es sind nicht nur die Wirtschaftsinteressen, die Staatsbesuche und die gemeinsamen politischen Ziele, die Verbundenheit schaffen können zwischen zwei Ländern auf zwei Kontinenten – unbedingt notwendig ist auch ein lebendiger, breiter Kulturaustausch.
Grund für den indischen Pluralismus: Fast jeder Bürger gehört irgendeiner Minderheit an
Wie kann ein Gemeinwesen funktionieren, in dem die Mehrheit der Bevölkerung – inklusive des Premierministers – die Nationalsprache nicht versteht? Ganz einfach, meint Shashi Tharoor: Die meisten Inder gehören in ihrem Land einer Minderheit an. Die Essenz des indischen Pluralismus besagt, dass man mehrere Dinge zugleich sein kann.
Wirtschaftszusammenarbeit mit Delhi: Warum wir Indien mehr brauchen als Indien uns
Alle Welt schaute nach China und übersah Indien – auch die deutsche Wirtschaft. Dabei stellt das Land bereits Firmen von Weltruf und wächst zu einer der erfolgreichsten globalen Volkwirtschaften heran. Ob Energie, Engineering oder Infrastruktur: Wir müssen Delhi eine gewichtige Partnerschaft anbieten, um dort wirtschaftlich zum Zuge zu kommen – und gemeinsam mit Indien auch unsere Zukunft zu gestalten.
Neue Realpolitik in Delhi: Ein privilegiertes Verhältnis zu den USA ist für Indien von Vorteil
Delhi hat seine Wunschträume von einer multipolaren Weltordnung ad acta gelegt und pflegt sein neues Verhältnis zu Washington in bester realpolitischer Manier: Den gelegentlichen Ärger über das enge Bündnis der USA mit Indiens Erzfeind Pakistan machen die vielfältigen Vorteile der indo-amerikanischen Annäherung mehr als wett.
In wenigen Jahren hat es Indien geschafft, zur globalen Wirtschaftsmacht aufzusteigen
Lange galt Asiens anderer Gigant als schwerfällig, überreguliert, von bitterer Armut, sozialen Konflikten, Korruption und wüster Bürokratie geplagt. Doch seit den Wirtschaftsreformen zu Beginn der neunziger Jahre hat die größte Demokratie der Welt eine erstaunliche Metamorphose vollzogen – Indien hat gelernt, seine Probleme zu bewältigen.
Debatte
Nicht nur in der westlichen Welt diskutiert man über die Bedeutung der Religion für die Politik. In Indien wird seit längerem unter dem Begriff des „Säkularismus“ das Zusammenleben der vielen religiösen Gruppen in Südasien erörtert. Im vergangenen Sommer wurde diese Debatte für ein breiteres Publikum zugespitzt auf den Seiten von Outlook India geführt. Wir dokumentieren die Beiträge von drei führenden indischen Gelehrten, die auch deutliche Meinungen nicht scheuen.
Der Preis für die US-indische Atomkooperation ist zu hoch
Im Zuge eines bilateralen Atomabkommens
bieten die USA Indien Brennstofflieferungen an. Ob Neu-Delhi Kontrollen zulässt
oder Atomtests wieder aufnimmt, ist ungewiss. Doch in jedem Fall ist das
Abkommen eine Schwächung des Atomwaffensperrvertrags und des weltweiten
Atomtestmoratoriums.
Der Terrorismus als Speerspitze der Anti-Globalisierer; warum die Neocons trotzdem gewonnen haben und wie man Afghanistan erfolgreich aufbaut
Ökonomie
Wenn die Europäer nicht global konkurrenzfähiger werden, dürften die großen Entwicklungsländer sie bald wirtschaftlich überholen: Was dann, Europa?
Der Tsunami zwingt die Staaten rund um den Indischen Ozean zur Zusammenarbeit
Der von der Tsunami-Katastrophe betroffenen Region bieten sich nun auch Chancen. Die Beziehungen zwischen den ASEAN-Staaten und deren mächtigen Nachbarn Indien und Japan scheinen sich zu entspannen. Das Gefühl des gemeinsamen Verlustes fördert die Zusammenarbeit. Politische Hintergedanken bei der Hilfe müssen nicht schädlich sein.