Asiens Gretchenfrage
Wie hältst du’s mit dem Reich der Mitte, politisch, wirtschaftlich, militärisch? Antworten aus Chinas Nachbarschaft – aus Vietnam, von den Philippinen, aus Südkorea und Japan.
Wie hältst du’s mit dem Reich der Mitte, politisch, wirtschaftlich, militärisch? Antworten aus Chinas Nachbarschaft – aus Vietnam, von den Philippinen, aus Südkorea und Japan.
Das Regime in Pjöngjang war bis vor Kurzem das diplomatisch am stärksten isolierte der Welt. Doch Russlands Angriff auf die Ukraine hat das verändert. Diktator Kim Jong-un tritt mit auffallend breiter Brust auf – und in Südkorea ist man nervös wie lange nicht.
China und die USA leiden unter „Paranoia“, sagt Südkoreas früherer Präsidentenberater. Die Bundesregierung müsse zur Entspannung beitragen.
Nach 75 Jahren Trennung entscheidet auch ein regionales Kräftemessen, wie es auf der Halbinsel weitergeht.
Der Streit zwischen Japan und Südkorea über die gemeinsame Geschichte hat eine neue Qualität. Er signalisiert: In der politischen Architektur Nordostasiens stehen große Veränderungen bevor. Und Washington fällt als Führungsmacht aus.
Was die Wirtschaft des Landes so erfolgreich macht – trotz allem
Teilung, Spaltung der Gesellschaft, Nichtbeteiligung der Frauen, übermächtige Großkonzerne: Die Belastungen für Südkoreas Ökonomie sind enorm. Warum das Land dennoch immer wieder auf die Füße kommt, erklärt die Politologin Eun-Jeung Lee im Gespräch mit der IP. Und das hat viel mit dem traditionell hohen Stellenwert von Lernen und Wissen zu tun.
Seit Fukushima hat die Kernenergie weltweit an Befürwortern verloren. Anders in Seoul, wo die Regierung auf die umstrittene Technik als Garant für energiepolitische Autonomie und ökonomische Gewinne nicht verzichten mag. Derzeit wächst die öffentliche Kritik an diesem Kurs – zumal unkonventionelle Alternativen entwickelt werden.
Ein Tycoon, ein K-Pop-Mastermind und ein CEO, der das eigene Make-up testet
Südkorea hat im vorigen Jahrhundert den wohl rasantesten Wirtschaftsaufschwung des 20. Jahrhunderts hingelegt. Vom bitterarmen Agrarstaat avancierte das Land zur mittlerweile zwölftgrößten Volkswirtschaft der Welt. Wer machte das Wunder möglich? Und welche Persönlichkeiten treiben die südkoreanische Wirtschaft heute an?
„Hallyu“, die koreanische Kulturwelle, ist nicht zu stoppen. In Seoul produzierte Fernsehserien schlagen Südamerikaner und Araber in ihren Bann, K-Pop lässt chinesische, japanische – und französische – Teenager außer Rand und Band geraten. Und auch südkoreanische Computerspiele erobern die Welt. Was ist das Geheimnis ihres Erfolgs?
Dem Außenhandel verdankt das Land seinen Wirtschaftsboom der vergangenen 50 Jahre; heute scheint dem Modell langsam, aber sicher die Puste auszugehen. Mit zwei Gegenstrategien – forcierter Umstrukturierung der eigenen Volkswirtschaft und Absicherung der weltwirtschaftlichen Einbindung – will man dem entgegenwirken.
Südkorea ist das Vorbild aller Schwellenländer. Innerhalb weniger Jahrzehnte ist das Land aus bitterer Armut zu einer modernen Industrienation aufgestiegen. Nun will es eine Innovationsmacht werden. Doch die politische Großwetterlage macht es der Wirtschaft schwer, und Präsidentin Park Geun-hye beschränkt sich aufs Krisenmanagement.
Seoul gilt als perfektes Versuchslabor für junge Unternehmen. Doch anders als in Berlin oder Tel Aviv wird der Markt vor allem von der Regierung gesteuert, die viel in die dynamische Branche investiert. Schließlich braucht Südkorea kreative Ideen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Nur: Die großen Erfolgsgeschichten sind bislang noch rar gesät.