Visionär und Militärfreak
Japans Premierminister Shigeru Ishiba ist sein Amt so geschwächt angetreten wie kaum jemand vor ihm. Ausgerechnet er strebt nun die Stärkung Japans in der Welt an. Die Zeichen könnten dafür überraschend gut stehen.
Japans Premierminister Shigeru Ishiba ist sein Amt so geschwächt angetreten wie kaum jemand vor ihm. Ausgerechnet er strebt nun die Stärkung Japans in der Welt an. Die Zeichen könnten dafür überraschend gut stehen.
Was Nippon der Welt gebracht hat: eine Auswahl von Shinkansen bis Sushi
Angesichts wirtschaftlicher Stagnation und Konsumflaute setzt Tokio verstärkt auf Export und Auslandsinvestitionen. Doch die Konkurrenz in der Region schläft nicht, und das Verhältnis zum Haupthandelspartner China bleibt gespannt. Kein Wunder, dass man sich wieder Richtung Amerika und Europa orientiert – auch Deutschland sollte mit Japan rechnen.
Vier Jahre nach Fukushima bleibt unklar, wie Tokio seine Energieversorgung gestalten will
Wie es Japan nach dem GAU von Fukushima mit der Atomkraft hält, ist die Schlüsselfrage für den Energiesektor. Das Abschalten der Meiler hat dem Land eine negative Handelsbilanz eingebracht, die Regierung plädiert für Pragmatismus und will die ersten Reaktoren wieder ans Netz lassen. Die Erneuerbaren fristen derweil noch immer ein Schattendasein.
Shinzo Abe hat Frauenförderung zum zentralen Bestandteil seiner Wachstumsstrategie deklariert. Dass eine stärkere, gleichberechtigtere Einbeziehung von Frauen wirtschaftlich von Vorteil wäre, ist Japans Regierung allerdings schon seit den neunziger Jahren bewusst. Geschehen ist wenig, und der Weg zu einem kulturellen Wandel noch weit.
Nur ein Kulturwandel kann Nippons Wirtschaft wieder auf Kurs bringen
„Wenn Paul Krugman eine Frau wäre, dann wäre er Noriko Hama“, schrieb einst Slate.com über die japanische Ökonomin. Im Interview mit der IP verrät Hama, warum „Abenomics“ der falsche Weg für Japan ist – und das falsche Signal. Nicht Wachstum um jeden Preis, sondern Gerechtigkeit, Vielfalt und Innovationsfähigkeit lauten die Gebote der Stunde.
Warum die Wirtschaftspolitik des japanischen Premiers nicht funktioniert
Vor zwei Jahren trat Japans Premier mit dem Versprechen an, den ökonomischen Stillstand zu überwinden. Doch Wirtschaft war für Shinzo Abe, Sprössling japanischer Politikerdynastien, nie etwas anderes als Mittel zur Macht. Einst bejubelt, dürften „Abenomics“ als Konzept bald ausgedient haben – und damit die Hoffnung auf wirtschaftliche Wiederbelebung.
Roboter in der Altenpflege, im Kirchendienst oder als Teilnehmer „Robolympischer Spiele“: Nichts scheint unmöglich in einem Land, in dem Zeichentrick-Roboter den Status von Popstars haben. Doch das ambitionierte Regierungsprogramm, mit dessen Hilfe sich Japan endgültig als „Roboter-Großmacht“ etablieren soll, stößt auf Bedenken.
Der Begriff ist neu, die Politik der Abenomics in Japan leider nicht
Zum Thema Kernkraft fällt Japans Medien nach wie vor nicht viel ein
Japan, ein Jahr nach Fukushima
Vorschläge für Deutschlands Partnersuche in Fernost
„Mehr Indien, weniger China“, fordert der NZZ-Korrespondent Urs Schoettli für die deutsche Asien-Politik. Dass neben den beiden aufstrebenden Mächten in Asien noch ein weiteres Land stärkere Aufmerksamkeit verdiente, hat die Reaktorkatastrophe in Japan wieder ins Bewusstsein der Welt gebracht. Zwei Neuerscheinungen.