Drei Fragen an ... Ilkka Salmi
Ilkka Salmi, der EU-Koordinator für die Terrorismusbekämpfung, im Kurzinterview
Ilkka Salmi, der EU-Koordinator für die Terrorismusbekämpfung, im Kurzinterview
Zarqawi bekennt sich zu Al-Qaida, besteht aber auf seiner Unabhängigkeit
In welchem Verhältnis steht der aus Jordanien stammende Abu Musab az-Zarqawi zu Osama Bin Laden? Diese Frage muss differenziert beantwortet werden, denn es gibt Gemeinsamkeiten wie Unterschiede zwischen beiden. Die medienwirksamen Bekenntnisse beider Seiten zueinander sind wohl eher taktischer Natur und sollen finanzielle sowie personelle Ressourcen mobilisieren. Insgesamt ist es aber wenig wahrscheinlich, dass Zarqawi seine Unabhängigkeit aufgeben wird.
Auslandswissenschaft nach der Postmoderne
Wohin hat die außenpolitische Diskussion der letzten Jahrzehnte geführt? Staatliche Stellen, Außenpolitik-Redaktionen, auslandswissenschaftliche Universitätsfächer scheinen noch das alte „Westdeutschland“ zu verkörpern, in dem Außenpolitik ein Randgebiet war. Von den Problemen der Gegenwart wissen sie nicht genug. Postmoderne Theorie undstaatstragender Positivismus haben sich dabei ergänzt. Wenn der Westen aber überleben will, muss er wissen, wer seine Feinde sind.
Die Außenpolitik der USA im Zeitalter des internationalen Terrorismus
Haben die Vereinigten Staaten und ihr Präsident angemessen auf die Herausforderung des internationalen
Terrorismus reagiert? Oder nutzen sie die Anschläge vom 11. September 2001, um ein
neues Imperium zu errichten? Vollzieht Washington mit seinem Bekenntnis zu Hegemonie, Unilateralismus
und Präemption einen grundsätzlichen Kurswechsel? Stephan Bierling stellt vier
Neuerscheinungen vor, die Klarheit in die Debatte bringen.
Terroristische Bedrohung des maritimen Welthandels
Ostasien, darin sind sich fast alle Beobachter einig, ist eine der sicherheitspolitisch gefährlichsten
Regionen der Welt. Dirk Nabers stellt vier Neuerscheinungen vor, die sich mit dem staatlich organisierten
Terrorismus im asiatisch-pazifischen Raum, der Bedrohung des maritimen Handels,
mit aktuellen Problemen der japanischen Sicherheitspolitik sowie mit den ethnischen Konflikten
in Indonesien befassen.
Ausblicke auf den Nahen und Mittleren Osten der kommenden Jahrzehnte
Die Intervention der von den USA geführten Koalition in Irak, die fortdauernde Gewalt und
Hoffnungslosigkeit in den israelisch besetzten Gebieten Palästinas und ein zunehmend „entgrenzter“
islamistischer Terrorismus haben, so der Berliner Publizist Reinhard Hesse, die Bereitschaft
zu politischen Veränderungen in der Region nicht eben gestärkt. Dennoch lassen sich Beispiele
„für denkbare Faktoren einer positiven Entwicklung“ finden.
Zu den größten Gefahren nach dem Ende des Ost-West-Konflikts gehört für den emeritierten
Frankfurter Politikprofessor der Terrorismus. Zwar haben Publizistik und Politikwissenschaft
bereits wichtige Beiträge zur „strategischen Aufarbeitung“ des Terrorismus geleistet, seine Erörterung
muss aber um seine entwicklungsgeschichtliche Interpretation und um die Analyse seiner
politischen Quellen und Ziele ergänzt werden. Eine solche Analyse, verbunden mit einer „Verhinderungsstrategie“,
wird von Czempiel hier vorgelegt.
Die NATO in ihrer größten Bewährungsprobe
Die NATO, die institutionelle Verkörperung des transatlantischen Bündnisses, der noch unlängst die Totenglocke geläutet wurde, ist heute bemerkenswert aktiv. Doch die Allianz, so Constanze Stelzenmüller, Redakteurin der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit, steht jetzt vor größeren Herausforderungen als jemals zuvor. Zwar sei der alte Feind verschwunden, doch sehe sich die NATO einem breiten Spektrum diffuser Risiken und Gefahren gegenüber, von Netzwerken der Organisierten Kriminalität über Terrorismus bis hin zur Verbreitung von Massenvernichtungswaffen.
Europa braucht eine Strategie gegen islamistischen Terror
Nach den Anschlägen von Madrid muss in Deutschland ebenso wie in den meisten europäischen
Staaten eine Neubewertung der Gefahren des islamistischen Terrorismus stattfinden.
Saudi-Arabien finanziert den globalen Islamismus
Wie Al Khaïda neue Akteure rekrutiert
Selbstmordanschläge, bei denen sich der Täter selbst opfert, sind besonders spektakuläre Formen
des Terrorismus. Der Islamwissenschaftler und Journalist Christoph Reuter untersucht Genese
und Weiterentwicklung dieser Kampfform und kommt zu dem Schluss, dass vor allem die USA
das Phänomen bisher nicht verstanden haben und daher eine falsche Gegenstrategie anwenden.
Nach den Anschlägen vom September 2001 wurden in Deutschland die so genannten „Otto-Pakete“
zur Verbesserung der Terror-Abwehr verabschiedet. Werthebach, ehemals Präsident des
Bundesverfassungsschutzes und Berliner Innensenator, hält Deutschland aus rechtlichen und organisatorischen
Gründen für nur „bedingt abwehrbereit“ und macht Änderungsvorschläge.
Die finanziellen Verflechtungen des islamistischen Terrorismus
Über das engmaschige und weltweit agierende Netz islamischer Stiftungen und Unternehmen
und deren finanzielle Verflechtungen mit dem internationalen Terrorismus ist in der Öffentlichkeit
nur wenig bekannt. Jürgen Turek stellt ein neues Buch vor, das diesen Verflechtungen in den
USA nachgeht und dort erhebliche Mängel bei der Bekämpfung des Terrorismus aufdeckt.