Tatsache Taliban
Wenn mit internationaler Hilfeleistung das repressive Regime in Afghanistan gestützt wird, ist das ein echtes Dilemma. Doch ein Rückzug kommt für die Vereinten Nationen nicht infrage.
Wenn mit internationaler Hilfeleistung das repressive Regime in Afghanistan gestützt wird, ist das ein echtes Dilemma. Doch ein Rückzug kommt für die Vereinten Nationen nicht infrage.
Die ernüchternden Erfahrungen aus Afghanistan liefern Lehren für das Handeln in Räumen begrenzter Staatlichkeit. Deutschland sollte sie besonders in der Ukraine beherzigen.
Die Unfähigkeit der Taliban, Staat und Wirtschaft zu organisieren, gibt Anlass zu größter Sorge. Aber auch das Desinteresse des Westens, der sich von Afghanistan abwendet.
Ein Gespräch mit Spiegel-Reporter Christoph Reuter.
Nach dem Abzug der westlichen Truppen braucht Afghanistan nicht weniger, sondern mehr Engagement.
Fast 20 Jahre lang hat die deutsche Politik zu Afghanistan schwierige Entscheidungen getroffen. Sie muss sie ernsthaft reflektieren, um aus schwerwiegenden Fehlern zu lernen
Ein Abzug ist keine Exit-Strategie. Gedanken über einen 20-jährigen Einsatz, der zum Scheitern verurteilt war. Das lag allerdings nicht an den viel gescholtenen afghanischen Sicherheitskräften, sondern am Vorgehen der USA und der NATO-Verbündeten.
Die Menschen am Hindukusch sind der Gewalt müde. Eine Machtteilung mit den Taliban ist der einzige Weg, um das zerrissene Land zu versöhnen.
Auch in Afghanistan breitet sich COVID-19 immer weiter aus. Das fragile Gesundheitssystem und eine nur bedingt handlungs- und zahlungsfähige Regierung haben dem Virus nicht viel entgegenzusetzen. Die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen der Pandemie stellen das Land vor enorme Herausforderungen. Hoffnung darauf, dass wenigstens ein humanitärer Waffenstillstand zwischen der Armee und den Taliban den Menschen eine notwendige Atempause verschaffen könnte, gibt es wenig. Im Auftrag der Friedrich Ebert Stiftung Afghanistan waren die Fotografen Mohammad Aref Karim in Herat und Mariam Alimi in Kabul unterwegs - afghanischer Alltag in Zeiten der Pandemie.
Nach bald acht Jahren als Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs steht Fatou Bensouda vor ihrer größten Bewährungsprobe: Bei den Ermittlungen zum Krieg in Afghanistan rücken erstmals auch die USA ins Haager Visier.
Doch die Friedensverhandlungen bieten wenig Aussicht auf neue Hoffnung
Der Krieg am Hindukusch hat die westliche Sicherheitspolitik verändert
Ist „Nie Wieder!“ die wichtigste Lektion, die westliche Nationen aus dem Einsatz in Afghanistan gelernt haben? Wie durchgängig ist die „Interventionsmüdigkeit“, welche Folgen hätte sie für die NATO und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) der EU? Einschätzungen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Dänemark und Kanada.
Die Aufrüstung der Afghan Local Police wäre ein tragischer Fehler
Sie stehen auf der Gehaltsliste der USA und tragen das Wort Polizei in ihrem Namen. Aber eigentlich sind es Regierungsmilizen, die oftmals ihre Macht missbrauchen und der Bevölkerung nur wenig Sicherheit bieten, anstatt gegen die Taliban zu kämpfen. Was also soll geschehen mit der Afghan Local Police, bis die Mittel 2018 auslaufen?
Erstmals übernimmt China als Vermittler eine aktive Rolle in Afghanistan
Die chinesische Führung hat angeboten, in Afghanistan einen „Versöhnungsprozess“ zu organisieren. Peking kann dabei auf seit Langem bestehende Verbindungen zu den afghanischen Taliban und sein Sonderverhältnis zu Pakistan bauen. Aber kann China erreichen, was anderen Mächten – allen voran den USA – in der Vergangenheit misslungen ist?