Mit den Augen der Anderen
Die Welt globalisiert sich neu. Und sie wartet nicht mehr auf den Westen. Immer größere Reibungen sind national wie international die Folge; ein Perspektivwechsel tut not.
Die Welt globalisiert sich neu. Und sie wartet nicht mehr auf den Westen. Immer größere Reibungen sind national wie international die Folge; ein Perspektivwechsel tut not.
Europas gescheiterte Integrationspolitik macht Amerika Angst
London war das Signal. „Von jetzt an müssen wir uns der Tatsache stellen, dass der Krieg innerhalb des Islams auch ein Krieg innerhalb Europas ist“, erklärt Christopher Hitchens im Weekly Standard vom 18. Juli. Aber „auch das Spiegelbild existiert. Viele Muslime stellen sich auf die Seite der Zivilisation, während viele europäische Faschisten und Kommunisten dem Dschihad Sympathie entgegenbringen.“
Was Amerikaner und Europäer heute unter "Freiheit" verstehen
Für Philosophen von Locke bis Hobbes war Freiheit die Fähigkeit, „entsprechend unserem freien Willen zu handeln oder nicht zu handeln“. Rousseau hingegen verstand sie als „Gehorsam gegen das Gesetz, das man sich selbst vorgeschrieben hat“. Wie aber wird Freiheit heute in den westlichen Ländern gedacht und gelebt? Machen sich Unterschiede im europäischen und amerikanischen Freiheitsbegriff an der Differenz zwischen Rousseau und Locke fest?
Integrator und Vermittler: Deutschlands Rolle in der NATO
Die Bedeutung der NATO nimmt kontinuierlich ab. Doch trotz der divergierenden Wahrnehmungen des Bündnisses in Europa und Amerika bleibt die Allianz ein wichtiges transatlantisches Instrument, das dringend benötigt wird. Was ist also zu tun, um die NATO wieder zu stärken? Und welche Aufgaben sollte Deutschland in diesem Prozess übernehmen?
Zu groß, zu unbeweglich, zu überfrachtet: Die NATO braucht eine neue Zweckbestimmung
Die Allianz steckt in einer tiefen Anpassungskrise. Sie wird nur dann fortbestehen, wenn sowohl die Europäer als auch die Amerikaner deutlich machen, dass sie an der NATO als Risikogemeinschaft festhalten wollen. In der Zukunft muss sie viel flexibler werden, um die unterschiedlichen Anorderungen ihrer Mitgliedsländer weiterhin erfüllen zu können.
Anmerkungen zum Thema Religion in den USA und Europa
Aufgeklärte Europäer begegnen amerikanischer Religiosität gern mit Herablassung. Aber, fragt die Amerikanerin Marcia Pally, warum ignorieren sie ihre eigene kulturelle Intoleranz – etwa die Neigung, muslimische Immigranten noch in der dritten Generation auszugrenzen? Europa sollte seinen Umgang mit Glaubensfragen kritisch überprüfen.
Die Debatte um Stabilität vs. Demokratie, um Realismus vs. Idealismus steht noch aus
Kultur
Der Fundamentalismus ist nicht zu verstehen ohne eine kritische Geschichte des Westens
Langfristige Konzepte in der Migrationspolitik sind gefordert
Zwar ist das neue Zuwanderungsgesetz am 1. Januar 2005 in Kraft getreten. Langfristige Konzepte für die Steuerung der weltweiten Migration und für die Integration von Immigranten bleiben in Deutschland jedoch Mangelware, die Debatte darüber wird wenig pragmatisch geführt.
Auslandswissenschaft nach der Postmoderne
Wohin hat die außenpolitische Diskussion der letzten Jahrzehnte geführt? Staatliche Stellen, Außenpolitik-Redaktionen, auslandswissenschaftliche Universitätsfächer scheinen noch das alte „Westdeutschland“ zu verkörpern, in dem Außenpolitik ein Randgebiet war. Von den Problemen der Gegenwart wissen sie nicht genug. Postmoderne Theorie undstaatstragender Positivismus haben sich dabei ergänzt. Wenn der Westen aber überleben will, muss er wissen, wer seine Feinde sind.
Buchkritik
Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Zwar hat die „Gebermüdigkeit“ der Industriestaaten inzwischen etwas nachgelassen. Doch werden die allmählich wieder zunehmenden Finanzmittel wirklich effizient eingesetzt? Peter Nunnenkamp vom Kieler Institut für Weltwirtschaft kritisiert, dass die dazu von
der Weltbank und Anderen entwickelten Kriterien auch heute noch – bis auf ein paar Ausnahmestaaten
– ungenügend angewandt werden. Entwicklungshilfe ist nach wie vor weder besonders
selektiv noch wirklich zielgerichtet.
Wie schwierig der Dialog zwischen Iran und den westlichen Staaten nach wie vor ist, zeigt Thomas
Weihe in seinem Bericht über den 127. Bergedorfer Gesprächskreis in Isfahan (Iran). Iran lehnt
jede Einmischung ab und fordert Verständnis für seine sicherheitspolitischen Interessen und politisch-
normativen Traditionen, während der Westen den Verzicht auf iranische Kernwaffen
sowie eine Demokratisierung verlangt.