Deutschland, Frankreich und das Wesen Europas
Das deutsch-französische Verhältnis bleibt für die EU unersetzlich. Doch es bedarf einer Erneuerung, mit europäischen Zielen, und das dringend.
Das deutsch-französische Verhältnis bleibt für die EU unersetzlich. Doch es bedarf einer Erneuerung, mit europäischen Zielen, und das dringend.
Sie ist der Lichtblick im Grau der Wirtschafts-Tristesse. Frankreichs IT-Branche ist kreativ, erfolgreich und verfügt über beste Fundamente: die starke naturwissenschaftlich-technische Ausrichtung der Schulen und Universitäten, reichlich und langfristig zur Verfügung gestelltes Wagniskapital – und eine Politik, die es in diesem Sektor mal richtig macht.
Der französische Außenhandel krankt seit Jahren, die Industrie verliert an Bedeutung. Der Grund sind strukturelle Probleme im Unternehmertum und Arbeitsrecht. Und obwohl der Staat aktiv die Vermarktung von Energie- und Rüstungsprodukten wie Atomreaktoren und Kampfflugzeugen vorantreibt, stagniert deren Absatz im Ausland.
Im Ausland verbindet man mit französischen Luxusgütern vor allem den Lebensstil „à la française“ – und der steht international weiter hoch im Kurs: Im Luxusbereich ist Frankreich Weltmarktführer. Rund 40 Milliarden Euro erwirtschafteten die Unternehmen 2013, fast 90 Prozent davon im Ausland, und sie schauen optimistisch in die Zukunft.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft des Euro-Raums steckt in einer tiefen Krise. Dem angeschlagenen Präsidenten François Hollande gelingt es nicht, durch Reformen Impulse zu setzen und eine neue Dynamik zu entfachen. Gegen schwaches Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit und die außer Kontrolle geratene Staatsverschuldung findet Paris keine Mittel.
Interview mit Camille Grand, Direktor der Fondation pour la recherche stratégique in Paris
Schlechte Zahlen für Handel, Beschäftigung und die Staatsfinanzen: Um aus der Krise zu kommen, muss sich Frankreich reformieren – und dem angeschlagenen Präsidenten François Hollande könnte das wider Erwarten noch gelingen, meint Camille Grand. Zugleich müsse das Land beim Export aufholen und auch die Chancen der Globalisierung erkennen. Die Voraussetzungen dafür seien besser als oft gedacht.
Fünf Thesen auf dem Prüfstand
Das deutsch-französische Tandem ist aus dem Gleichgewicht: Deutschland brauche Frankreich nur noch, um seine Stärke zu verdecken, und umgekehrt Paris Berlin, um seine Schwäche zu kaschieren, wird seit langem in Brüssel geraunt. Wie steht es wirklich um Europas traditionellen Integrationsmotor? Fünf Thesen gegen den Strich gebürstet.
Was Angela Merkel in London sagen sollte
Am morgigen Donnerstag reist Angela Merkel zu Gesprächen mit Premierminister David Cameron und Queen Elizabeth II. nach London. Dort hält sie auch eine Rede vor beiden Häusern des Parlaments. Die Erwartungen in London sind hoch: Berlin soll in den kommenden Monaten den Weg frei machen für eine Neuverhandlung der Bedingungen der britischen EU-Mitgliedschaft. Wie sollte sich Angela Merkel dazu stellen? Ein Vorschlag.
Vor allem sein aufgeblähter Staatsapparat macht Portugal zu schaffen
Das Ende der Troika-Herrschaft ändert nichts Grundlegendes in Irland
Journalisten und Demoskopen irren: Die Briten setzen auf Europa