Malediven: Der geopolitische Archipel
Seit Jahren konkurrieren China und Indien um Einfluss auf den Malediven. Nun hat Peking wieder die Nase vorn.
Seit Jahren konkurrieren China und Indien um Einfluss auf den Malediven. Nun hat Peking wieder die Nase vorn.
Buchmessen-Nachlese: Zwei neue Bücher über Indiens Wirtschaft und Gesellschaft
Das Porträt der indischen Gesellschaft von Sudhir und Katharina Kakar ist vor allem ein Porträt der hinduistischen Mittelschicht, das zahlreiche Aspekte der Realität Indiens ausblendet. Das Buch von Oliver Müller über die „Wirtschaftsmacht Indien“ hingegen zeigt, dass auch Ökonomen soziale Probleme mit Empathie schildern können.
In der Wahrnehmung des Westens gilt Indien zunehmend als das "bessere China"
Stimmen die Prognosen, wird Indien in etwa 15 Jahren an Japan und Deutschland vorbeipreschen und zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt werden – eine Entwicklung, die sich historisch mit dem industriellen Aufstieg des deutschen Reiches Ende des 19. Jahrhunderts vergleichen lässt. Europa wird erst langsam bewusst, welcher Konkurrent da heranwächst.
Erfordert Indiens wachsende weltpolitische Bedeutung eine Neudefinition seiner Außenpolitik?
Die veränderten nationalen und internationalen Konstellationen seit 1991 haben Indiens außenpolitischen Spielraum deutlich erhöht. Die Beziehungen zu den USA und China haben sich verbessert, es ist ein wirtschaftspolitischer Global Player. Sind Eigenständigkeit und Unabhängigkeit somit noch die richtigen Leitlinien für die Außenpolitik?
Die Kontrolle des Kapitalverkehrs hat Indien vor Finanzkrisen bewahrt
Grund für den indischen Pluralismus: Fast jeder Bürger gehört irgendeiner Minderheit an
Wie kann ein Gemeinwesen funktionieren, in dem die Mehrheit der Bevölkerung – inklusive des Premierministers – die Nationalsprache nicht versteht? Ganz einfach, meint Shashi Tharoor: Die meisten Inder gehören in ihrem Land einer Minderheit an. Die Essenz des indischen Pluralismus besagt, dass man mehrere Dinge zugleich sein kann.
Wirtschaftszusammenarbeit mit Delhi: Warum wir Indien mehr brauchen als Indien uns
Alle Welt schaute nach China und übersah Indien – auch die deutsche Wirtschaft. Dabei stellt das Land bereits Firmen von Weltruf und wächst zu einer der erfolgreichsten globalen Volkwirtschaften heran. Ob Energie, Engineering oder Infrastruktur: Wir müssen Delhi eine gewichtige Partnerschaft anbieten, um dort wirtschaftlich zum Zuge zu kommen – und gemeinsam mit Indien auch unsere Zukunft zu gestalten.
Neue Realpolitik in Delhi: Ein privilegiertes Verhältnis zu den USA ist für Indien von Vorteil
Delhi hat seine Wunschträume von einer multipolaren Weltordnung ad acta gelegt und pflegt sein neues Verhältnis zu Washington in bester realpolitischer Manier: Den gelegentlichen Ärger über das enge Bündnis der USA mit Indiens Erzfeind Pakistan machen die vielfältigen Vorteile der indo-amerikanischen Annäherung mehr als wett.
In wenigen Jahren hat es Indien geschafft, zur globalen Wirtschaftsmacht aufzusteigen
Lange galt Asiens anderer Gigant als schwerfällig, überreguliert, von bitterer Armut, sozialen Konflikten, Korruption und wüster Bürokratie geplagt. Doch seit den Wirtschaftsreformen zu Beginn der neunziger Jahre hat die größte Demokratie der Welt eine erstaunliche Metamorphose vollzogen – Indien hat gelernt, seine Probleme zu bewältigen.
Mit einem Heer junger, gut qualifizierter Arbeitskräfte wird Indien zum Wettbüro des Wissens
Im Windschatten Chinas wächst Indien zum asiatischen Supertiger heran und verblüfft den Westen mit blendenden Zahlen. Jahr für Jahr strömen Millionen junger, gut ausgebildeter Inder auf den Markt, kreieren IT-Lösungen, Software, Ingenieurstechnologie. So wie sich China zur Werkbank der Welt emporgearbeitet hat, entwickelt sich Indien zu ihrem verlängerten Büro – der globale Wissenshandel steht vor einer Revolution.
Die Region braucht multinationale Konfliktbewältigungsstrukturen
Nordkoreas nukleare Ambitionen, Chinas
rasanter Aufstieg, Japans neue Militärdoktrin, Russlands Regionalinteressen und
die Politik der USA im pazifischen Raum haben eine geopolitische Lage
geschaffen, die potenziell gefährlich werden kann: Spannungen und Konflikte in
Nordostasien könnten militärisch eskalieren. Was fehlt, ist eine multinationale
asiatische Sicherheitsorganisation nach europäischem Vorbild.
Europas Unsicherheit im Umgang mit Russland nimmt zu
Die Zeit russischer Charmeoffensiven Richtung Europa ist vorbei. Man zeigt sich die kalte Schulter;
selbstbewusst distanziert sich die „Energie-Supermacht“ von der früher angestrebten
Wertegemeinschaft mit dem Westen und hält nach neuen Partnerschaften Ausschau.
Die EU sollte jedoch vermeiden, Russland allzu aktiv in die Arme Chinas zu treiben.
Klonforscher Hwang wurde beim Fälschen erwischt; unüblich war seine Praxis keineswegs