Außenpolitik ist kein Brettspiel
Künstliche Intelligenz ist bereits dabei, die Kunst der Diplomatie zu revolutionieren. Aber nicht in allen Bereichen ist das sinnvoll, und in manchen sogar gefährlich.
Künstliche Intelligenz ist bereits dabei, die Kunst der Diplomatie zu revolutionieren. Aber nicht in allen Bereichen ist das sinnvoll, und in manchen sogar gefährlich.
Der Bürger als Krieger und das geteilte Gedächtnis Europas
Victor Davis Hanson trägt Präsident Bush seine Vision des Bürgers als Krieger vor; das geteilte Gedächtnis Europas belastet die Beziehungen in der EU
Werkstatt Deutschland
Sie mochten sich nie besonders, ihre Koalitionen waren keine Liebesheiraten; das erschwert Sozialdemokraten und Grünen den gemeinsamen Kampf um die Macht
Amerikas Krieg der Ideen zwischen Konservativen und Liberalen
Hatte Bush mit seiner Irak-Politik doch Recht? Die Strategen streiten, wie es jetzt weitergeht
Werkstatt Deutschland
Was deutsche Wahlkämpfer vom US-Präsidentschaftswahlkampf lernen können
Die Irak-Wahlen waren ein Erfolg. Aber wie damit ein Staat zu machen ist, weiß niemand
Die Bilder glücklicher Iraker mit violett markiertem Finger täuschten darüber hinweg, dass sich die irakischen Verhältnisse nicht allein deshalb ändern, weil es möglich war, sie für einen Tag auszuhebeln. Ungeübt in Demokratie, versuchen nun Stämme, Clans, Ethnien und religiöse Gruppen, miteinander Staat zu machen. Und die Verlierer ermorden Friseure.
Holocaust-Gedenken immunisiert nicht gegen Antisemitismus
Während der Holocaust zur universellen Chiffre für Intoleranz und die Verletzung von Menschenrechten avanciert, nehmen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in Europa zu. Bildungseinrichtungen und Medien müssen dieser paradoxen Entwicklung aktiv entgegentreten.
Werkstatt Deutschland
Kühle Modernisierer gewinnen keine Wahlen
Auslandswissenschaft nach der Postmoderne
Wohin hat die außenpolitische Diskussion der letzten Jahrzehnte geführt? Staatliche Stellen, Außenpolitik-Redaktionen, auslandswissenschaftliche Universitätsfächer scheinen noch das alte „Westdeutschland“ zu verkörpern, in dem Außenpolitik ein Randgebiet war. Von den Problemen der Gegenwart wissen sie nicht genug. Postmoderne Theorie undstaatstragender Positivismus haben sich dabei ergänzt. Wenn der Westen aber überleben will, muss er wissen, wer seine Feinde sind.
Nachdem in den vergangenen Jahren viel von den Neocons die Rede war, ist nun ein genauer
Blick auf die realistische Variante der Außenpolitik nötig. Man darf gespannt sein, welches Mischungsverhältnis
aus Idealismus und Realismus Amerika in den kommenden Jahren finden
wird, denn von der richtigen Mischung hängt Amerikas Erfolg ab.
Die Trennung von Kirche und Staat in den USA
Die Europäer laufen leicht Gefahr, so die New Yorker Kulturwissenschaftlerin Marcia Pally, das
Verhältnis der Amerikaner zu ihrer Religion misszuverstehen. Anders als die Europäer
haben die Amerikaner Religion und Kirchen nie als Herrschaftssystem kennen gelernt, sondern
nur als Ausdruck ihrer religiösen und sozialen Bedürfnisse. Darum ist Religion
trotz der offiziellen Trennung zwischen Kirchen und Staat in den USA aus dem öffentlichen
Leben nicht fortzudenken.
Kann es im Wahlkampf eine intelligente politische Debatte geben? James Fallows, Arthur Schlesinger
und andere amerikanische Autoren versuchen es. Erstaunlich ist der Konsens im sicherheitspolitischen
Establishment, auch unter Parteigängern der Regierung, dass die Politik der
Bush-Regierung Amerika in eine strategischen Katastrophe geführt hat.
Während Europa zunehmend als postnational anzusehen ist, hat sich in den USA eine neue, aggressive
Form des Nationalismus entwickelt, die sich aus Kontrollverlustängsten der weißen Mittelschicht
speist und den hasserfüllten europäischen Nationalismen des frühen 20. Jahrhunderts
ähnelt. Diese Entwicklung birgt laut Anatol Lieven, Senior Associate des Carnegie Endowment,
große Gefahren für Amerikas Position in der Welt.