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01. Okt. 2004

Gottes eigenes Land?

Die Trennung von Kirche und Staat in den USA

Die Europäer laufen leicht Gefahr, so die New Yorker Kulturwissenschaftlerin Marcia Pally, das
Verhältnis der Amerikaner zu ihrer Religion misszuverstehen. Anders als die Europäer
haben die Amerikaner Religion und Kirchen nie als Herrschaftssystem kennen gelernt, sondern
nur als Ausdruck ihrer religiösen und sozialen Bedürfnisse. Darum ist Religion
trotz der offiziellen Trennung zwischen Kirchen und Staat in den USA aus dem öffentlichen
Leben nicht fortzudenken.

Im Juni 2004 brachte das amerikanische Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf ein, der es religiösen und somit steuerbefreiten Organisationen erlaubt, im Wahlkampf Kandidaten für ein politisches Amt zu unterstützen, obwohl eine solche Unterstützung allen anderen steuerbefreiten Gruppierungen verboten ist. Bürgerrechtsorganisationen erhoben den Vorwurf, das Gesetz verletze den ersten Zusatz zur Verfassung, der es der Regierung untersagt, religiöse Gruppen/Ansichten über weltliche oder eine religiöse Gruppe/Meinung über eine andere zu stellen. Der Fall beleuchtet etwas, was man als antagonistische Strömungen in der amerikanischen Kultur sehen kann: auf der einen Seite der Glaube, die (christliche) Religion sei zu Recht die moralische Leitlinie für das politische und soziale Leben, auf der anderen Amerikas wohl bekannte Trennung von Kirche und Staat, nach Thomas Jefferson die erste und am längsten bestehende „Mauer“ in der westlichen Gesetzgebung.

Doch die Annahme eines Antagonismus beurteilt den Beitrag, die der erste Verfassungszusatz für den religiösen Eifer in den Vereinigten Staaten geleistet hat, falsch. Sie gibt auch ein unzutreffendes Bild von der Geschichte, indem sie suggeriert, die USA seien eine säkulare Demokratie gewesen, bis religiöser Eifer in der jüngsten Zeit gefährlichen Einfluss auf die Politik gewonnen habe. Diese ahistorische Sichtweise übersieht die Rolle, die die Religion im politischen Leben Amerikas seit der Gründung des Landes gespielt hat – auf konservativer wie auf progressiver Seite. Nicht die Inbrunst amerikanischer Religiosität in den letzten 40 Jahren ist neu, neu ist vielmehr die politische Verbindung der populistisch-religiösen Rechten mit der mitte-rechts angesiedelten Geschäftswelt, deren Interessen historisch gesehen für die Politik der USA immer ausschlaggebend gewesen sind. Ihre Verbindung hat zu einer spürbaren Steigerung ihres gemeinsamen Einflusses geführt.

Amerika ist die Heimat von 1500 religiösen Gruppen und von 360 000 Kirchen. Über 40 Prozent der Amerikaner besuchen jede Woche einen Gottesdienst; in Großbritannien sind es zwei und in Deutschland zehn Prozent.1 In Frankreich gehen weniger als zehn Prozent zumindest einmal im Jahr in die Kirche, und in Italien hatte „die römisch-katholische Kirche niemals zuvor weniger Einfluss auf das Leben der Nation“.2 In den USA bezeichnen sich 49 Prozent der Erwachsenen als ebenso religiös wie ihre Eltern, 21 Prozent als noch religiöser; 41 Prozent der Amerikaner rechnen sich den wiedergeborenen Christen zu, 18 Prozent der religiösen Rechten, 25 Prozent sehen sich als Sympathisanten der religiösen Rechten.3

In den Vereinigten Staaten ist die Häufigkeit des Kirchgangs direkt proportional zur Sympathie für die Republikaner. Von denjenigen, die einmal pro Woche oder öfter in die Kirche gehen, wählen 63 Prozent republikanisch; unter denen, die selten oder nie zur Kirche gehen, wählen 62 Prozent demokratisch.4 Eine Ausnahme bilden nur die evangelikalen Afroamerikaner; von ihnen wählen 90 Prozent demokratisch.5 Viele dieser religiösen Republikaner sind evangelikale Christen, die wegen ihres hohen Anteils an der Bevölkerung in Verbindung mit ihrer hohen Wahlbeteiligung einen politischen Block bilden.6 Bei den Präsidentschaftswahlen der Jahre 1996 und 2000 wählten 62 Prozent der weißen Evangelikalen republikanisch.7 Im Jahr 2000 wurde George W. Bush teilweise deshalb als republikanischer Präsidentschaftskandidat nominiert, weil die evangelikale Rechte den eher kirchenfernen John McCain ablehnte. Die „Christian Coalition“, der größte Dachverband evangelikaler Bekenntnisse, stellte in 18 Bundesstaaten die Führung der Republikaner und verfügte in 13 anderen fast über eine Mehrheit, und das noch zu Mitte der neunziger Jahre, als Bill Clintons Popularität mit 70 Prozent ihren Höhepunkt erreicht hatte.

Christliche Medien sind bei der  Missionierungsarbeit der Evangelikalen von größter Bedeutung gewesen. Das „Christian Broadcasting Network“ (CBN), 1960 von Pat Robertson, dem Gründer der „Christian Coalition“, ins Leben gerufen, sendet heute in 50 Sprachen und in 90 Länder. Der kommerzielle christliche „Family Channel“ wird in über 10 000 Kabelsysteme eingespeist und erreicht mehr als 59 Millionen Haushalte. Rush Limbaughs Rundfunksender senden von mehr als 600 Stationen und erreichen mehr als 14,5 Millionen Hörer. Die apokalyptische Schriftenreihe „Left Behind“ mit mehr als 40 Millionen Exemplaren und zehn Millionen Kinderbüchern8 lohnt einen besonderen Blick wegen ihres Einflusses auf die politische Einstellung der Evangelikalen. Das erste Buch beginnt mit der Übernahme von Regierungsinstitutionen einschließlich der Vereinten Nationen durch den Antichristen, der die UN dann nach Irak schickt, um eine Weltregierung zu erzwingen.9 Doch dies ist nur eine Etappe des endgültigen Leidens, nach dessen Ende die Gläubigen zur zweiten Wiederkehr Christi in den Himmel auffahren.10 Vieles aus der Bildwelt von „Left Behind“ beruht auf Offenbarungen, von denen 59 Prozent der Amerikaner glauben, dass es sie gibt. Im Jahr 1993 glaubten 20 Prozent der Amerikaner, dass die Wiederkehr Christi im Jahr 2000 stattfinden würde.11 Heute glauben fast 25 Prozent, dass die Bibel die Anschläge vom 11. September 2001 vorhergesagt habe.12

Dieser Endzeitglaube nährt eine manichäische Weltsicht, derzufolge eine Vielzahl von politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten anzeigen, dass die Zeit der Drangsal und der Kampf gegen den Antichristen begonnen haben. Die Arbeitslosigkeit als Begleiterscheinung der Automatisierung und die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer werden als das Werk von antichristlichen Institutionen wie der Welthandelsorganisation, multilateralen Unternehmen und der EU verstanden. Auch der Kanon der politischen Haltungen der Evangelikalen steht im Zeichen des Kampfes gegen das Böse: Widerstand gegen Geburtenkontrolle, Stammzellenforschung, die Homoehe und Waffenkontrolle sowie Befürwortung von Regierungen, die sich von christlichen Prinzipien leiten lassen,13 der Lehre von der Weltschöpfung durch den Allmächtigen (so glauben nur 28 Prozent der Amerikaner an die Evolution),14 des Gebets bei öffentlichen Anlässen und der Aufstellung von religiösen Symbolen auf öffentlichen Plätzen,15 der Verwendung von mit religiösen Standpunkten konformen Lehrbüchern und der Unterdrückung von Büchern und Medien, die der religiösen Überzeugung zuwiderlaufen; so gehören etwa die Bände der Harry-Potter-Serie wegen ihres „Satanismus“ zu den meistunterdrückten Büchern in Amerika.

Zwei der weiterreichenden Maßnahmen, die Millionen an öffentlichen Mitteln verschlangen und die unter evangelikalem Einfluss entstanden, sind die Richtlinien der „Federal Communications Commission“ (FCC) aus dem Jahr 2004 sowie das System der „glaubensorientierten“ Sozialleistungen. Die Richtlinien der FCC verbieten „Blasphemie“ im Radio, im Fernsehen und in Kabelprogrammen, obwohl positive wie negative Äußerungen zur Religion durch die Garantie der freien Meinungsäußerung in der Verfassung garantiert sind. Die Richtlinien sind gegenwärtig Gegenstand einer Klage. Die 1996 unter dem damaligen Senator John Ashcroft geschaffenen „glaubensorientierten“ Sozialleistungen erlauben es der Regierung, Hilfsprogramme eher an religiöse als an Regierungs- oder weltliche Organisationen zu geben, eingeschlossen solche Organisationen, die von Hilfeempfängern verlangen, an religiösen Veranstaltungen oder an Religionsunterricht teilzunehmen. Öffentliche Mittel können auch an Einrichtungen vergeben werden, deren Einstellungskriterien auf religiösen Prinzipien beruhen und die damit unter Berufung auf die Religion sexuelle Orientierung usw. zur Grundlage ihrer Personalentscheidungen machen, sogar dort, wo der Ausschluss von einer Beschäftigung in den Einstellungsbestimmungen der Regierung selbst verboten ist.

Gärten und Mauern

So wird zum gegenwärtigen religiösen Eifer in den Vereinigten Staaten behauptet: Er sei neu, stehe im Widerspruch zur Verfassung und sei rechtslastig. Doch diese Sicht ignoriert die lange Geschichte der Religion in den USA, das hohe Ansehen, das ihr von der Verfassung zugewiesen wurde, und ihre Rolle bei der Propagierung des Fortschritts. Die im 18. Jahrhundert entstandene christliche Erweckungsbewegung war nicht nur von religiösem Eifer geprägt, sie war auch auf radikale Art egalitär und erlaubte Frauen und Laien, die keine offizielle und teuere Ausbildung genossen hatten, das Predigen. Die Bewegungen für die Sklavenbefreiung in der Zeit vor dem Bürgerkrieg, fortschrittlich und in Erziehungs- und Wirtschaftsfragen eher links gerichtet, stützten sich ebenso wie die Bürgerrechts- und Antikriegsbewegungen der sechziger und siebziger Jahre auf die Kirchen und ihre Vorkämpferrolle. Heute befürworten fortschrittliche Kirchen homosexuelle Priester und die Homoehe; sie standen an der Spitze der Proteste gegen den Irak-Krieg und setzten Antikriegserlasse in mehr als 60 amerikanischen Städten durch, darunter auch in konservativen Städten in den Südstaaten. Und es war die religiöse „Fellowship of Reconciliation“, die den Internationalen Gerichtshof aufforderte, Präsident Bush wegen Kriegsverbrechen anzuklagen.

Kirchliche Organisationen können auf diese Leistungen zurückblicken, weil Religion in Amerika von Anfang an als Kraft des Guten und Wegweiser für das Leben gesehen wurde und weil sie im Verlauf der amerikanischen Geschichte ihr hohes Ansehen bewahrt hat. Die frühen Siedler waren politische Dissidenten und religiöse Eiferer. Sie wollten nicht nur, dass Politik frei von Religion, sondern auch, dass die Kirchen frei von Politik sein sollten. Roger Williams gründete den Staat Rhode Island in der Überzeugung, dass weltliche Angelegenheiten eine  „Wildnis“ und das religiöse Leben ein „Garten“ sei, der des Schutzes bedürfe.16 Die erste große Erweckungsbewegung, die noch größere religiöse Hingabe verlangte, begann um 1740, die zweite um 1830. Während ein sich demokratisierendes Europa gegen die Kirchen des Ancien Régime rebellierte, gegen ihre politische, militärische und kontrollierende Macht und ihre Verbandelung mit der adeligen Herrschaft, gab es für die Amerikaner wenig Anlass zur Rebellion. Denn selbst dort, wo die Kirche in den Kolonien offizielle Anerkennung genoss, verfügte sie niemals über einen umfassenden Unterdrückungsapparat, wie ihn die Nationalkirchen in Europa besaßen. Die Väter der Verfassung trennten Kirche und Staat nicht aus Abneigung gegen die Religion, sondern um die religiöse Freiheit der unterschiedlichen Glaubensrichtungen angehörenden Einwanderer zu schützen, von denen das wirtschaftliche Überleben der Kolonien abhing.

Während die Religion in Europa eine gemischte Bilanz zu verzeichnen hat, die von Nächstenliebe und geistlichem Trost bis zu Machtstreben, Korruption und brutaler Gewalt reicht und ihren Ursprung in der Doppelrolle als geistliche und weltliche Macht hat, blieb die außerhalb des Staates stehende Religion in den USA weitgehend frei von Verbindungen zu Armee, Polizei und politischer Korruption. Ihre Bilanz ist nicht gemischt, sondern durchweg positiv und umfasst Trost, Gemeinschaftsgefühl und soziale Gerechtigkeit. Die Amerikaner waren von der Bedeutung der Religion so sehr überzeugt, dass die Nationale Reformbewegung, die glaubte, der Bürgerkrieg sei die Strafe für unzureichende Frömmigkeit gewesen, sich 1864 dafür aussprach, den Begriff „christliche Nation“ in die Verfassung aufzunehmen. Im Jahr 1950 prüfte ein Senatsausschuss den Vorschlag, die Verfassung um die Worte zu ergänzen: „erkennt ergeben die Autorität und das Gesetz von Jesus Christus an, des Retters und Herrschers der Nation, dem sie die Segnungen der Freiheit verdankt“. Mehr als 200 Jahre lang haben Politiker aller Parteien und aller Ebenen der Regierung in Reden an die Nation ihren Glauben und ihr Gottvertrauen beschworen.

Religion wird auch deshalb so positiv gesehen, weil sie einander widersprechende Wohltaten bereithält, nicht nur jene einer konservativen Nostalgie, sondern auch das Gegenteil, nämlich progressives Multikulti. Die 1500 Kirchen Amerikas, von denen einige in den USA entstanden sind, andere von den Einwanderern mitgebracht wurden, sind Ausdruck einer nationalen Offenheit für andere Ethnien und Kulturen. Darüber hinaus wird Religion sowohl als gemeinschaftliches als auch als individuelles Erleben empfunden. Sie erleichtert den Umgang mit Entfremdung durch Freundschaft, Gruppenzugehörigkeit und die Verleihung von Lebenssinn und spricht die Ungewissheiten des in Amerika besonders harschen Wettbewerbs an, des weitmaschigen sozialen Netzes und des rauen Gefängniswesens. Religion kommt aber auch dem Individuum entgegen: Gott liebt dich, dich persönlich, und das nirgendwo mehr als in den evangelikalen Kirchen. Hier ist Jesus dein „persönlicher Retter“, so etwas wie ein Sporttrainer, die perfekte Rolle für Jesus in einer Nation von Individualisten, erfüllt vom Glauben an die eigene Ausnahmestellung.

Auf Grund ihres guten Rufes und Dank der de jure bestehenden Trennung von Kirche und Staat hat die Religion in Amerika eine beträchtliche Macht erlangt. Amerikanische Kirchenmänner waren pragmatisch: Warum sich mit den Streitereien der Regierung abgeben, wo man doch über die Macht der Transzendenz verfügt? Regierungen in Amerika kommen und gehen, die Religion bleibt. Obwohl sich die Kirchen in der Politik tummeln, nicht nur in dem legitimen Bemühen, Aufmerksamkeit für ihre Sorgen zu erwecken, sondern auch, um ganz offen die Regierung zu kontrollieren, sehen die meisten Amerikaner darin kaum eine Gefahr. Sie haben nämlich das Gefühl, dass Macht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten erstreitbar und übertragbar ist (Kirchen und Unternehmen kommen und gehen), und die Religion ist nach wie vor von einer Aura des Guten umgeben.

Christentum und Geld

Religiöse Begeisterung und kirchlichen Einfluss gibt es in den USA seit langem; die politische Vermählung von Geschäftsinteressen und der populistisch-religiösen Rechten ist neu. Sie begann im Jahr 1964 mit der Niederlage des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Barry Goldwater. Die populistische Rechte unserer Tage hat ihre Wurzeln in dem wirtschaftlichen und sozialen Durcheinander des Wiederaufbaus nach dem Ende des Bürgerkriegs und der Industrialisierung. Während die großen Unternehmen ihre Laissez-faire-Ökonomie zu Hause und im Ausland ausweiteten, versprachen „nativistische“ Gruppen wie der Klu Klux Klan dem gewöhnlichen weißen Mann Schutz – vor freigelassenen Sklaven, vor der Regierung und den großen Unternehmen aus dem Norden, vor den Einwanderern und schließlich vor den Sünden des Jazzzeitalters. Ängste vor der gottlosen Verunreinigung Amerikas wurden gesteigert durch neue bibelkritische Schriften aus Europa, was zusammen mit Darwins Lehren in den Jahren von 1910 bis 1915 zur Veröffentlichung einer Reihe von Kampfschriften unter dem Titel „The Fundamentals: A Testimony to the Truth“ führte, in denen die neue „Häresie“ verworfen und der Grundstein für einen fundamentalistischen Schlag gegen die Wissenschaft und die städtischen, gebildeten Schichten gelegt wurde.

Bis in die sechziger Jahre hinein hatten die Klientel der religiösen Populisten und die Finanzwelt wenig gemeinsam. Die populistische Rechte war sozial und religiös konservativ und wirtschaftlich protektionistisch ausgerichtet, so wie dies auch ein Großteil der populistischen Linken, der Gewerkschaften und anderer Arbeitervereinigungen war. Die Interessen der Geschäftswelt waren nur dann isolationistisch, wenn ein Engagement in Übersee – wie etwa beim Völkerbund – sie festzulegen drohte oder keine billigen Arbeitskräfte und neue Märkte bringen würde. Ihr sozialer Konservatismus bezog sich auf die Kontrolle über Einwanderer und Arbeiter, nicht jedoch auf religiöse Frömmigkeit. Doch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, als Reaktion auf die Ängste vor dem Kommunismus, die Gegenkultur der sechziger Jahre und die Bürgerrechtsbewegung, machten die religiös-populistischen Konservativen gemeinsame Sache mit der mitte-rechts angesiedelten Geschäftswelt.17 Nachdem es ihnen nicht gelungen war, das Wahlrecht für Schwarze und die Rassenintegration zu verhindern und dem konservativen Goldwater zum Wahlsieg zu verhelfen, versuchten sie, Einfluss auf die Entwicklung des Landes zu nehmen, indem sie ihr Erscheinungsbild in größere Übereinstimmung mit den Interessen der Geschäftswelt brachten. Umgekehrt unterstützte die Republikanische Partei im Nixon-Wahlkampf 1968 religiöse Protestanten bei ihren Bemühungen, das Land von der langandauernden Hinwendung zu den Demokraten abzubringen.

Die Neue Rechte

Die daraus entstandene Neue Rechte, zu der in den siebziger Jahren frühere liberale Neokonservative stießen, entlieh sich Programmpunkte von beiden Flügeln der Koalition. Ihre Wirtschaftsinnen- und -außenpolitik diente unverändert den Geschäftsinteressen, während die Sozialpolitik einigermaßen widersprüchlich auf populistische und religiöse Ideen zurückgriff, ähnlich wie die Demokraten sowohl für die amerikanischen Arbeiter als auch für ihre eingewanderten Konkurrenten über lange Jahre des zurückliegenden Jahrhunderts attraktiv erschienen. Die neue Koalition propagierte die protestantische Ethik harter Arbeit, belohnt durch die wirtschaftlichen Aufstiegsmöglichkeiten in den USA, eine Definition von Freiheit als die Abwesenheit von Zwang, ein Steuersystem und Unternehmensrecht zu Gunsten der Reichen, der Aktienbesitzer und großen Firmen, die Reduzierung der sozialen Leistungen im Sinne von „small government“, einen Umweltschutz, der die Industrie entlastet, konservative Haltungen in Sozial- und Erziehungsfragen. Diese Mischung brachte den Republikanern die Sympathie vieler Amerikaner ein: der Geschäftswelt aus der Mitte, der rechten Evangelikalen jeglicher Herkunft und Klasse, der aufstrebenden, flexiblen Geschäftsleute, deren eingewanderte Vorfahren treue Anhänger der Demokraten waren, und der Fabrikarbeiter, die sich von den Demokraten verstoßen fühlten, als das Kapital in Niedriglohnländer abwanderte.18

Diese Gruppe – oder diese Gruppierungen – verschafften Ronald Reagan die Präsidentschaft, weil er Unterstützung für die Ideen der religiösen Rechten äußerte, aber den Ideen der Business-Rechten Raum gab: wirtschaftsfreundliche Steuerkürzungen und Unternehmensaufsicht, erhöhte Verteidigungsausgaben, eine Politik gegen die Gewerkschaften. Er riskierte keinen Bruch mit dem sozial gemäßigten Wirtschaftsblock und trieb weder ein Abtreibungsverbot noch das Schulgebet voran; später erhöhte er die Steuern und die Zinsen, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen und das Geschäftsklima zu verbessern. Obwohl die Einkommen des Mittelstands sanken und die der Armen drastisch zurückgingen (von 1977 bis 1986 um 10,5 Prozent) und die Einkommen der Oberklasse (10 Prozent der Bevölkerung) um 24,5 Prozent und die der ganz Reichen (ein Prozent der Bevölkerung) um mehr als 74 Prozent stiegen, wurde der „große Kommunikator“ der Neuen Rechten mit großer Mehrheit wiedergewählt.19 Präsident George Bush der Ältere, der diese Koalition beibehielt, konnte sich weit weniger verständlich machen. Seine Unterstützung der Großindustrie war für die Arbeiter- und Mittelklasse zu durchsichtig, seine Verpflichtung auf das Christentum war für die religiöse Basis der neuen Rechten nicht stark genug.

Der zweite Bush, Präsident George W. Bush, kommt mit den verschiedenen Flügeln der Republikaner besser zurecht; er befürwortet, wie er 2002 auf einer Tagung der christlichen Koalition erklärte, „glaubensbasierte“ Sozialleistungen, Steuersenkungen, eine verringerte „Wohlfahrtsabhängigkeit“, und er ist gegen Abtreibung und Stammzellenforschung.20 Sein Erfolg zeigt sich nicht nur an den 62 Prozent der weißen Evangelikalen, die heute republikanisch wählen; auch von den 20 Prozent der Amerikaner, die mehr als 75 000 Dollar im Jahr verdienen, wird er gewählt, und zwar mit 18 Prozent Vorsprung.21

In der Zeit zwischen dem Wendepunkt des Jahres 1964 und der Wahl von George W. Bush hat die Neue Rechte eine wirkungsvolle und disziplinierte Basis aufgebaut, in der sich erfahrene Leute um politische Fragen, Spendensammlung und Öffentlichkeitsarbeit kümmern, so etwa der Bush-Berater Karl Rove22 und der frühere Direktor der „Christian Coalition“, Ralph Reed. Heute geben die Konservativen jährlich mehr als 300 Millionen Dollar aus, um der amerikanischen Öffentlichkeit ihr Gedankengut nahe zu bringen.23 Nachdem man sich zehn Jahre lang bemüht hatte, christliche Konservative in Ämter zu hieven, besetzen wiedergeborene Christen heute die Stühle des Sprechers des Repräsentantenhauses, des Mehrheitsführers und des Geschäftsführers der Mehrheit.24 Zwischen 1932 und 1994 hielten die Demokraten mit Ausnahme von zwei Wahlperioden die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Seit 1994 haben die Republikaner in beiden Häusern des Kongresses die Mehrheit – mit Ausnahme einer kurz andauernden demokratischen Mehrheit im Senat. 1975 verfügten die Demokraten in den Parlamenten von 37 Staaten über eine Mehrheit; heute sind es 17.

Die der Neuen Rechten eigenen Widersprüche haben dazu geführt, dass einige Republikaner für eine Politik stimmen, die ihren gegenwärtigen wirtschaftlichen Interessen zuwiderläuft. Aber es ist in Amerika nichts Neues, dass Wähler beider Parteien ihre wirtschaftlichen Interessen ethnischen, religiösen oder anderen Bindungen unterordnen, ebenso ihren Überzeugungen im sozialen Bereich wie etwa der Befürwortung oder Ablehnung der Geburtenkontrolle, oder der optimistischen Aussicht auf eine Chance, zu denen aufzusteigen, die von republikanischer Politik profitieren. Freiheit als die Abwesenheit von Zwang ist eine viel geliebte Wertvorstellung, und viele Amerikaner sind im Grunde davon überzeugt, dass sie davon profitieren werden. Im Jahr 2002, angesichts des vom 11. September verursachten Schocks und der Rezession, glaubten trotzdem 19 Prozent der Amerikaner, dass sie zu dem einen Prozent der Reichsten gehörten, und weitere 20 Prozent glaubten, dass sie bald dazugehören würden.25 2004 erklärten 81 Prozent der Studenten, das sie einmal reicher sein würden als ihre Eltern, und 59 Prozent waren der Meinung, dass sie Millionäre werden würden.26 Darüber hinaus bieten die wiedergeborenen Christen ein attraktives Paket aus Kleinstadtnostalgie und Multikultur, einem persönlichen, individuellen Gott und einem Gemeinschaftsleben, das die Lasten des Individualismus leichter tragen lässt. Der Erfolg der republikanischen Neuen Rechten kann auf ihr Organisationstalent zurückgeführt werden, aber ihre Organisationen wären nicht erfolgreich gewesen, wenn ihre Botschaft nicht weitgehend mit der Grundüberzeugung der Amerikaner übereingestimmt hätte.

Die Außenpolitik

Die Außenpolitik der Neuen Rechten ist, ebenso wie ihre Innenpolitik, im Ganzen konsequent gewesen. Sie unterstützt die Interessen der Wirtschaft, die Amerikas expansive, auf „Einflusssphären“ gerichtete Außenpolitik über 200 Jahre hinweg geformt haben. Sie beruht auf populistischen Ideen und hält Amerika auf Abstand zu internationalen Übereinkommen, die die USA wirtschaftlich oder militärisch einengen könnten, und sie beruft sich auf religiöse Grundvorstellungen, die von der politischen Kultur Amerikas hochgehalten werden. Obwohl die Außenpolitik von George W. Bush in Europa oftmals als etwas Neues angesehen wird, hat er sich vom Wertepotpourri der Neuen Rechten nicht entfernt, er baut vielmehr darauf auf. Er unterstützt die Interessen der Wirtschaft in der Nordamerikanischen Freihandelszone (NAFTA), der WTO, der NATO, in Lateinamerika, China, dem Pazifischen Becken, dem ehemaligen Sowjetblock und im Nahen Osten.

Sein Unilateralismus und seine religiöse/dualistische Weltsicht, die in seiner Amtsführung deutlich zum Ausdruck kommen, gehören gleichwohl nicht ihm allein. Das amerikanische Misstrauen gegenüber transnationalen Abkommen sitzt tief, sowohl bei den Populisten, die den Wettbewerb fürchten, als auch bei der Wirtschaft, die sich außernationaler Kontrolle widersetzt. Der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen wurde vom Senat zu Zeiten Clintons abgelehnt, der dann am Ende seiner Amtszeit die Internationale Klimakonvention unterzeichnete, weil er mit deren wahrscheinlichem Scheitern dann nichts mehr zu tun hatte. Und der Senat hätte das Kyoto-Protokoll auch ohne Bush abgelehnt.

Bush ist für seine klare, dualistische Weltsicht gelobt und getadelt worden, derzufolge Amerikas Ziele und seine Führerschaft gut, Einsprüche dagegen schlecht sind. Aber auch diese Sicht ist nicht allein ihm zuzuschreiben. Sie beruht vielmehr auf dem liebsten Selbstverständnis der Nation und bildet den Bezugsrahmen, in dem Amerika seinen beträchtlichen wirtschaftlichen und politischen Erfolg wahrnimmt. Man versteht die US-Außenpolitik als von Gott und Vorsehung dazu bestimmt, sich über den Kontinent auszudehnen, wobei die Politik der „Offenen Tür“ den Fernen Osten befreit, die Kubaner und die Filipinos von spanischer Unterdrückung und das kleine Belgien von den Hunnen errettet, die faschistischen Achsenmächte bekämpft und die Welt vor den Kommunisten bewahrt hat. So wird die Ausweitung von freien Märkten unter amerikanischer Führung als Kampf für politische Freiheit verstanden, der Einsatz von Gewalt, wenn nötig, als eine Sicherheitsmaßnahme. Dabei ist der religiöse Anteil der Mission manchmal offensichtlich, manchmal nicht. Das Hinzufügen des religiösen Gedankens dient für die jeweilige Regierung nicht als Ersatz für wirtschaftliche oder sicherheitspolitische Ziele, sondern sie vergrößert die Zahl der Menschen im religiösesten aller industrialisierten Staaten, die  ihre Außenpolitik als deckungsgleich mit tiefsitzenden Glaubensüberzeugungen gutheißen.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine manichäische, quasi religiöse Außenpolitik zuerst vom demokratischen Präsidenten Harry S. Truman formuliert, der die amerikanische Politik in der Türkei und in Griechenland 1947 als einen Abwehrkampf der freien Welt gegen den gottlosen Kommunismus beschrieb. Truman wird hier genannt, weil er in Europa wegen der Schaffung demokratischer Regierungen und wegen der Umsetzung des Marshall-Plans vielfach bewundert wird, obwohl seine dualistische Weltsicht und seine religiöse Terminologie während seiner gesamten Präsidentschaft eindeutig erkennbar waren. In den darauf folgenden 40 Jahren hat keine demokratische oder republikanische Regierung eine andere Haltung eingenommen.

Zum Ende des Kalten Krieges berief sich Präsident Reagan immer noch auf die Truman-Doktrin eines Kampfes gegen das „Reich des Bösen“ und begründete seine Entscheidung, den militärischen Druck auf Linksregierungen wie etwa in Nicaragua, Angola oder Afghanistan zu verstärken, aus der Eindämmungspolitik des Kalten Krieges.27 Da er sich nicht mehr auf das sowjetische Böse berufen konnte, hatte George Bush sen. es schwerer, eine Vision zu entwerfen, was ihm überzeugend nur während des Golf-Kriegs gelungen ist.28 Erfolgreicher war Präsident Clinton. Seine Vision eines neuen globalisierten Planeten versprach wachsenden Wohlstand in der Ersten und der Dritten Welt, multikulturellen Austausch und einmal mehr die Aussicht, dass wirtschaftlicher Freiheit politische Freiheit folgen würde. Dass die globale Präsenz amerikanischer Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen zu unproduktiver Wirtschaft, lokalen Unruhen oder Terrorismus führen könnte, wurde im Rahmen der Clintonschen Außenpolitik so wenig zur Kenntnis genommen wie unter jedem anderen Präsidenten.

Obwohl Clintons Sicht nicht manichäisch genannt werden kann, beruht sie doch auf einem dualistischen Kampf zwischen jenen, die seine Vision eines liberalen, globalen Handels- und Informationszeitalters unter amerikanischer Führung teilen, und jenen, die dies nicht tun. Denn gemäß der Logik der Globalisierung beruht wirtschaftlicher Erfolg im Innern, der lange Zeit an Amerikas internationale Präsenz gekoppelt war, nunmehr auf amerikanischen Investitionen fast überall. Deshalb muss das Militär diese Bewegung weltweit vor der Gegenmoderne schützen.29 Zwischen 1990 und 1999 engagierten sich die USA in 48 militärischen Konflikten, in den 40 Jahren des Kalten Krieges waren es lediglich 16.30

Die Wende von einer reaktiven zu einer präemptiven Politik hat nicht unter George W. Bush begonnen, sondern mit der Bombardierung von Osama Bin Ladens Unterschlupf in Afghanistan. Clinton erweiterte den Einsatz von Privatarmeen, wie sie jetzt in Irak tätig sind, und verschob die Entscheidung über den Beginn militärischer Interventionen vom Kongress auf die Exekutive – eine Entwicklung, die unter einem anderen demokratischen Präsidenten, Lyndon B. Johnson, begonnen hatte. Clintons Globalisierungsvision war überzeugend, so lange die Wirtschaft expandierte und Amerikas globale Präsenz erfolgreich war – nach Mogadischu und den Bombenanschlägen auf amerikanische Botschaften in Ostafrika und auf den amerikanischen Zerstörer „Cole“ war dies nicht mehr der Fall.

Bei der Formulierung seiner Außenpolitik ließ sich George W. Bush nicht von einer neuen Vision leiten, sondern griff auf den traditionellen amerikanischen Dualismus der Vor-Clinton-Zeit in seinen weltlichen und religiösen Ausformungen zurück.31 Mehr auf das Weltliche abzielend erklärte Bush in seiner Rede an die Nation vom 20. September 2001, Ziel seines Krieges sei, die „zivilisierte Welt“ vor den Terroristen zu retten. Auch Truman hatte 1947 die Welt in zwei Lager aufgeteilt, die freie Welt und die Kommunisten. Er kam zu dem Urteil, dass die Welt an einem Wendepunkt angelangt sei, an dem die Parteien wissen müssten, auf welcher Seite sie stünden. Und so rief auch Bush später provozierend aus: „Entweder sie sind für uns, oder sie sind gegen uns.“ Indem er die Verbindung zwischen wirtschaftlicher und politischer Freiheit hervorhob, erklärte Truman 1945 der Nation: „Heute ist Amerika zu einer der mächtigsten Kräfte des Guten auf der Erde geworden. Wir müssen das erhalten. Wir haben eine Führungsrolle in der Welt erreicht, die nicht nur auf unserer militärischen und maritimen Macht beruht. ... Wir müssen lernen, mit anderen Nationen mehr Handel zu treiben, weil das zu unserem gegenseitigen Vorteil ist. ... In diesem Sinne kann Amerika sehr wohl die Welt zu Frieden und Wohlstand führen.“32 Bush in einer Rede vom 17. Oktober 2001: „Wir werden sie besiegen durch die Ausweitung und Förderung des Welthandels.“

Der „Kreuzzug“

Die Forderung Bushs nach einem rächenden „Kreuzzug“ unmittelbar nach dem 11. September war Ausdruck eines eher religiösen Dualismus, und obwohl er von dieser provokativen Formulierung abrückte, kehrte der Gedanke in seiner berühmten Beschreibung der Feinde Amerikas als „Achse des Bösen“ wieder. Zwei Jahre später verglich ein stellvertretender Staatssekretär im Verteidigungsministerium militante Islamisten mit dem Satan; Verteidigungsminister Donald Rumsfeld lehnte es ab, diese Äußerung zu kritisieren.33 Im Juni 2004 erklärten Präsident Bush und der noch kirchenfernere John McCain der Nation, dass nicht nur der Krieg gegen die Terroristen, sondern ebenso der Krieg in Irak ein Kampf zwischen Gut und Böse sei.34 Auch dies folgt einer Tradition: Als Truman 1949 seinen Kampf gegen den Kommunismus beschrieb, berief auch er sich auf einen religiösen Auftrag.

Wie bei Truman und anderen Präsidenten verdrängt auch bei Bush der religiöse Ton nicht die geopolitischen Anliegen oder weltliche dualistische Vorstellungen, aber er führt dazu, dass mehr und mehr Menschen, einschließlich derer, deren Familienmitglieder in den Krieg geschickt werden, der Meinung sind, dass Bushs Außenpolitik mit ihrem Glauben übereinstimme. Im März 2003 unterstützten 50 Prozent der Bevölkerung des Landes den Krieg in Irak; unter den wiedergeborenen Christen waren es 74 Prozent.35 Für diese Amerikaner erinnern die terroristische Gewalt, die Anthrax-Toten des Jahres 2001 und die Möglichkeit, dass Amerikas Feinde – Saddam Hussein, der Dschihad, vielleicht Iran – bereit sind, Massenvernichtungswaffen einzusetzen, an den Krieg mit dem Antichristen, der der Wiederkehr Christi vorausgehen wird. Transnationale Institutionen wie der UN-Sicherheitsrat und die Europäische Union gemahnen an die Weltregierung, die den Planeten im Namen des Antichristen übernehmen wird. Deren Weigerung, gegen Amerikas Feinde in Irak in den Krieg zu ziehen, verstärkte die Furcht jener 41 Prozent der Amerikaner, die meinen, dass es an der Zeit sei, sich selbst zu verteidigen.

Bushs Berufung auf religiösen und weltlichen Dualismus ist für viele in Amerika verständlich und attraktiv, weil sie traditionell denken und weil sie Zeuge vieler amerikanischer Erfolge waren. Bushs außenpolitische Mannschaft – Richard Cheney, Paul Wolfowitz, Donald Rumsfeld, Condoleezza Rice, Richard Perle – versprechen fortgesetzten geopolitischen Erfolg. Bushs Reden an die Nation zeigen einen Schicksalsweg für das globalisierte Zeitalter auf, „in dem Amerikas internationale Reichweite (terroristische) Düsternis überwinden, die Freiheit ausweiten und globales Wohlergehen fördern wird“. Kurz gesagt: Amerika ist unschuldig, hat Unrecht erlitten durch das Böse, und es hat das Recht, zurückzuschlagen. Das wirkt überzeugend, und selbst nach den Gefangenenmisshandlungen in Irak und Afghanistan und nachdem sowohl die unabhängige Untersuchungskommission zum 11. September als auch der Geheimdienstausschuss des Senats von gravierenden Fehlern der Regierung Bush berichtet haben, führt Bush bei Umfragen im Wahlkampf mit elf Punkten.36

Dieser Artikel wurde wenige Wochen vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen und im Hinblick auf dieses Ereignis geschrieben. Es ist der von Bush angesprochene Schicksalsweg, auf den John Kerry reagieren muss, um die Präsidentschaft zu gewinnen, insbesondere in den „swing states“, in denen die Demokraten Arbeitsplätze nicht erhalten konnten, vor allem aus Begeisterung für Welthandel und Investitionen, und wo die traditionelle Koalition der Demokraten zerbröckelt ist. Kerry hat die knifflige Aufgabe, sich von Bush zu unterscheiden und gleichzeitig eine Vision zu erhalten, die mit den Überzeugungen und Erwartungen der Amerikaner übereinstimmt – all jener, die sich von der Neuen Rechten seit über 40 Jahren angezogen fühlen. Auf längere Sicht muss Amerika auf Bushs Vision reagieren und entscheiden, ob es am Gleichgewicht zwischen den weltlichen und den religiösen Strömungen seiner politischen Kultur festhalten will.

Doch die Untersuchung der Folterungen im Gefängnis von Abu Ghraib lassen einen anderen Wandel vermuten. Joseph M. Darby war einer der wenigen amerikanischen Soldaten, der seinen Vorgesetzten von diesen Misshandlungen Meldung machte und sie als „moralisch falsch“ und seinem christlichen Gewissen zuwiderlaufend bezeichnete.37 Damit wurde ein der Neuen Rechten innewohnender Widerspruch deutlich: Was tun, wenn diejenigen, die zutiefst an die Liebe Jesu Christi glauben, erkennen müssen, dass ihre Koalitionspartner moralisch im Unrecht sind?

Anmerkungen

1 Vgl. Guido Heineck, The determinant of church attendance and religious human capital in Germany, Discussion paper Nr. 263, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin 2001, sowie Grant Wacker, The christian right. The twentieth century: Religion and the national culture, Durham 2000,<http://www.nhc.rtp.nc.us/tserve/twenty/tkeyinfo/chr_rght.htm&gt;.

 2  Geoffrey Wheatcroft, Politics without piety, in: The New York Times, 19.9.2000.

3 Vgl. Wacker, a.a.O. sowie Andrew Austin, Faith matters: George Bush and Providence, Political Research Associates, <http://www.publiceye.org/apocalyptic/bush-2003/aus tin-providence.html>. „Fundamentalisten“ nannten sich im frühen 20. Jahrhundert radikale Protestanten, die das Gefühl hatten, dass die großen Kirchen christliche Fundamente verlassen hatten. Sie wollen dem biblischen Gesetz folgen, wie es wörtlich interpretiert wird. „Evangelikale“ entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg unter denen, die die strenge Linie der Fundamentalisten ablehnten und eine engere spirituelle Verbindung mit dem Heiligen Geist anstrebten, häufig durch Gesang, durch „Wiedergeburts“-Konversionen mit der Erfahrung der Gegenwart des Heiligen Geistes und, bei manchen Gruppierungen, durch ekstatische Reden.

4 Vgl. Jim Wallis, Putting God back in politics, in: The New York Times, 28.12.2003.

5 Chip Berlet/Nikhil Aziz, Culture, Religion, Apocalypse, and Middle East Foreign Policy, Interhemispheric Resource Center, Silver City 2003, <http://rightweb.irc-online.org/analysis/2003/0312apocalypse.php&gt;.

6 Der zunehmende katholische Wähleranteil, der zweitgrößte im Land, ist politisch gespalten. Während kubanisch-amerikanische Katholiken in Florida die Anti-Castro-Haltung der Republikaner unterstützen, wählen andere katholische Einwanderer aus Lateinamerika wegen der großzügigeren Sozialleistungen dieser Partei die Demokraten. Auch die katholische Einstellung zur Abtreibung und zur Stammzellenforschung ist gespalten; traditionelle Katholiken wollen beides verbieten, während progressive Katholiken wie der demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry Geburtenkontrolle und Stammzellenforschung befürworten. Das Wahlverhalten der zunehmenden asiatischen Bevölkerung wird weitgehend von anderen als religiösen Faktoren bestimmt. Der kleine jüdische Bevölkerungsanteil (knapp zwei Prozent der Amerikaner), der einen traditionell progressiven demokratischen Block bildet, hat nun auch einen neokonservativen Flügel. Zu Zeiten des Kalten Krieges stimmten die strategischen Interessen der USA im Nahen Osten mit der Sorge der amerikanischen Juden um das Überleben Israels überein; diese jüdischen Sorgen hatten deshalb große Aufmerksamkeit. Heute verbinden sich die messianischen Interessen der Evangelikalen an Israel mit der politischen Unterstützung für die Likud-Partei durch amerikanische Neokonservative, seien sie nun jüdisch oder nicht. Die amerikanische Regierung musste jeweils ihre Unterstützung für Israel in Einklang bringen mit dem Bedarf an arabischem Öl und arabischen Investitionen. Das jüdische Wählerverhalten wird außerdem von Differenzen bezüglich der Innen- und Außenpolitik bestimmt; Juden, die außenpolitisch neokonservativ sind, können sehr wohl in sozialen und Erziehungsfragen progressiv sein. Für einen Überblick über die religiöse Rechte in Amerika s. Chip Berlet/Matthew N. Lyons, Right-wing populisms in Amerika, New York 2000; Sara Diamond, Not by politics alone: The enduring influence of the Christian right, New York 1998; William Martin, With God on our side: The rise of the religious right in America, New York 1996; Jonathan Schoenwald, A time for choosing: The rise of modern American conservatism, Oxford 2001.

7 Vgl. Michael Hout/Andrew Greely, A hidden swing vote: Evangelicals, in: The New York Times, 4.9.2004.

8 Vgl. Austen, a.a.O. sowie „Millenarianism is becoming a force on the right in American politics“, in: The Economist, 22.8.2002.

9 Ängste über eine Weltregierung des Bösen haben ihre Wurzeln in europäischen Verschwörungstheorien, beginnend mit dem katholischen Verdacht gegen die Templer, einem Mönchsorden aus dem 12. Jahrhundert. Diese Sorgen drücken sich heute aus in Misstrauen gegen die UN, die Banken, die amerikanische Bundesbank, den Internationalen Währungsfonds, amerikanische und kommunistische Regierungen, die amerikanische Steuerbehörde und die EU.

10 Die Ansiedlung von Juden in Israel wird als ein weiteres Zeichen für die Wiederkehr Christi angesehen; darin liegt der Grund für die Unterstützung des Likud-Blocks durch die Evangelikalen. Die umfassende Unterstützung der Juden für den Staat Israel darf nicht verwechselt werden mit Unterstützung für den evangelikalen Glauben oder die Likud-Partei, deren Politik unter Juden innerhalb und außerhalb umstritten ist. Eine kleine Anzahl von Juden befürwortet die Ausdehnung israelischen Territoriums als Erfüllung biblischer Prophezeiungen, doch die Unterstützung Israels durch die übergroße Mehrheit der Juden ist politischer, nicht messianischer Natur.

11 Vgl. Sara Diamond, Political Millennialism within the evangelical subculture, in: Charles B. Strozier/Michael Flynn (Hrsg.), The Year 2000: Essays on the end, New York 1997.

12 Vgl. The Economist, a.a.O. (Anm. 8).

13 Vgl. Mark A. Beliles/Stephen K. McDowell, America’s providential history, Charlottesville, VA, 1989.

14 Vgl. Nicholas Kristof, The God Gulf, in: The New York Times, 7.1.2004.

15 Bei Gallup-Umfragen in den Jahren 1963 und 1993 befürworteten 70 Prozent der Amerikaner Gebete in öffentlichen Schulen; vgl. Robert S. Alley, Without a prayer: Religious expression in public schools, Amherst, NY, 1996 und Peter Irons, A people’s history of the Supreme Court, New York 1999.

16 In einigen Fällen wollten die frühen Einwanderer ihren Glauben vor zu großer Toleranz in der Heimat schützen. Die Pilgrims verließen England, weil die Könige James und Charles die Katholiken nicht hart genug verfolgten.

17 Zu dieser Zeit wurde das Land nicht etwa progressiver, sondern es war geteilt durch eine kulturelle Linie, die, sehr schematisch, eine „nativistische“ weiße Welt, regiert von konservativem Christentum, einer protestantischen Arbeitsethik und liberalen Märkten, trennte von einer multikulturellen, urbanen Welt, die regiert wurde von Psychologie, Soziologie und einer Definition von Freiheit als Recht auf und Zugang zu Ressourcen. Kirchen waren in beiden Lagern aktiv.

18 In diesen Jahren der republikanischen Koalitionsbildung verlor die Demokratische Partei aus vielen Gründen, die zu beschreiben den Rahmen dieses Essays sprengen würde, die Unterstützung ihrer traditionellen Basis, und ihre eigene Koalition aus Arbeitern, Einwanderern und sozial Progressiven zerfiel.

19 Vgl. dazu Lou Cannon, President Reagan: The role of a lifetime, Washington, DC, 2000. Die Politikmischung der Neuen Rechten ist auch ersichtlich aus den Programmen ihrer Anführer wie etwa von Pat Robertson, dem Begründer der „Christian Coalition“, der amerikanische Investitionen im Ausland befürwortet, aber im Hinblick auf Importe für eine protektionistische Politik und für eine Herausnahme der USA aus dem internationalen Recht plädiert; vgl. Pat Robertson, The new world order, Nashville 1991. Newt Gingrich, den 1994 im Kongress den Flügel der Neuen Rechten anführte, erhöhte die Verteidigungsausgaben, führte Steuersenkungen zu Gunsten von Firmen und den Reichen ein und unterstützte den Zugang der USA zu ausländischen Märkten und Ressourcen. Im Sinne seiner populistischen Basis widersetzte Gingrich sich der Einbindung der USA in internationale Behörden und entwickelte sowohl gegen Einwanderer gerichtete wie auch „Law-and-order“-Programme wie zum Beispiel das 14 Millionen Dollar teure  „Criminal Alien Tracking Center“. Er vertritt christlich-konservative Positionen zu sozialen Fragen, widersetzt sich dem Recht auf Abtreibung und der Waffenkontrolle und befürwortet das Schulgebet. Nur der dreimalige Präsidentschaftskandidat Pat Buchanan verfügt über ein dauerhaftes religiös-populistisches Programm, das gegen Einwanderer gerichtet ist, für eine protektionistische Wirtschaft plädiert, antisemitisch ist und geprägt von einer religiös-konservativen Einstellung zur sozialen Frage. In seinem Bestseller aus dem Jahr 2002 mit dem Titel „The Death of the West“ warnt er davor, dass die Weißen bald nur noch eine Minderheit in den USA darstellen würden und dass Amerika dadurch zu einem Drittweltland werde. In seinem neuen Buch „Where the Right Went Wrong“ (2004) plädiert er für Schutzzölle, für eine Wiederbelebung des Handwerks und für einen Sauberkeitsfeldzug der Rechten gegen gottlose Kultureliten.

20 Zur Steuer-, Finanz-, Wirtschafts- und Umweltpolitik von Bush vgl. Jim Garrison, America as Empire: Global leader or rogue power, San Francisco 2004; Jim Hightower, A hummer of a loophole, The Hightower Lowdown, Mai 2004; Paul Krugman, For richer, in: The New York Times, 20.10.2002; ders., Dooh Nibor economics, in: The New York Times, 1.6.2004; Clyde Prestowitz, Rogue nation: American Unilateralism and the failure of good intentions, New York 2003; Curt Tarnoff/Larry Nowles, Foreign aid: An introductory overview of US programs and policy, Washington, DC, 6.4.2001.

21 Michael Hout/Andrew Greely, A hidden swing vote: Evangelicals, in: The New York Times, 4.9.2004.

22 Vgl. Pally, Der unsichtbare Dritte: Karl Rove ist der mächtigste Mann im Weißen Haus, in: Cicero, Nr. 6/2004, S. 52 ff.

23 Vgl. Matt Bai, Wiring the vast, left wing conspiracy, in: The New York Times Magazine, 25.7.2004.

24 Nach einer Äußerung von Roberta Combs, der Direktorin der „Christian Coalition“, ist deren „Einfluss innerhalb der Regierung Bush ... stärker als jemals zuvor in unserer zwölfjährigen Geschichte“. In einer Rede vor dem „Road-to-Victory“-Kongress der Christian Coalition sagte Präsident Bush: „Wir teilen gemeinsame Ziele und einen gemeinsamen Glauben.“; vgl. Joe Conn, „With help from a new tv preacher and a dose of old-time religion, Roberta Combs hopes to resurrect the Christian Coalition“, Americans United for Separation of Church and State, November 2002.

25 Vgl. David Brooks, The triumph of hope of self-interest, in: The New York Times, 12.1.2003.

26 Vgl. John Leland, Why America sees the silver lining, in: The New York Times, 13.6.2004.

27 Reagans religiöse Überzeugung kam nicht nur in dieser einprägsamen Formulierung zum Ausdruck. Jerry Falwell, Gründer der christlich-fundamentalistischen Unterstützergruppe „The Moral Majority“, nahm an Unterrichtungen des Nationalen Sicherheitsrats teil, und Hal Lindsay, der als einer der ersten christlich-apokalyptische Romane verfasst hatte, diskutierte die Wahrscheinlichkeit eines Nuklearkriegs gegen die Sowjetunion mit Strategen des Verteidigungsministeriums. Als Gouverneur von Kalifornien zitierte Reagan 1971 den Satz des Propheten Hesekiel, das Land Israel werde von den Armeen der gottlosen Nationen angegriffen, zu denen auch Libyen gehören werde. Er fuhr fort: „Verstehen Sie, was damit gemeint ist? Libyen hat sich jetzt dem Kommunismus zugewandt, das ist ein Zeichen dafür, dass Armageddon nicht mehr weit ist...“. Vgl. Holly Sklar, Reagan, Trilateralism, and the Neoliberals: Containment and Intervention in the 1980s, Cambridge, MA, 1986. Und 1983, nunmehr Präsident, sagte Reagan dem Magazin People, Theologen hätten erklärt, dass niemals in irgendeiner Zeit zuvor so viele Prophezeiungen zusammengekommen seien.

28 Es war Präsident Bush, der die NAFTA entwickelte, die NATO nach dem Rückgang der sowjetischen Bedrohung aufrecht erhielt, den Golf-Krieg führte, nach den Protesten auf dem Tienanmen-Platz die Beziehungen zu China fortsetzte und eine Politik lokaler militärischer Intervention begann, die unter Clinton fortgesetzt wurde. Er hielt sich aus dem Afrika südlich der Sahara und aus Bosnien heraus, weil, wie Außenminister James Baker erklärte, „dort kein Hund für uns kämpft“; vgl. Laura Silber/Allan Little, Yugoslavia: Death of a nation, New York 1996, S. 201. Es gab in diesem Kampf keinen amerikanischen Hund, bis Clinton schließlich intervenierte, um der neuen „Out-of-aera“-Mission der NATO und damit Amerikas Präsenz in Europa nach dem Kalten Krieg den Rücken zu stärken. Mit dieser Präsenz nahm die Abhängigkeit Europas vom amerikanischen Militär zu; Europa reduzierte die Verteidigungshaushalte, der höchste Offizier der NATO blieb Amerikaner. Amerikanische Investitionen in Europa stiegen um das Siebenfache, der Handel zwischen den USA und der EU erreichte einen Umfang von 450 Milliarden Dollar jährlich; vgl. Presse briefing by National Security Advisor Samuel Berger and National Economic Advisor Gene Sperling, Washington, DC, 25.5.2000.

29 Im Sinne seines Verständnisses von Globalisierung behielt Clinton das Muster der amerikanischen Präsenz in Übersee bei oder weitete es aus, indem er NAFTA in Kraft setzte, die Aufgaben der NATO erweiterte, den Meistbegünstigtenstatus Chinas ausweitete und Afrika außer Acht ließ, wo zum Ende der neunziger Jahre die USA auf einer Liste von 24 Industrieländern, die dort Hilfe leisteten, den letzten Platz einnahmen. Vgl. Kurt Shillinger, Carter, others say US has faltered in Africa, in: Boston Globe, 8.12.1999. So sagte Clinton: „Die Heraufkunft der Globalisierung und die Revolution in der Informationstechnologie haben sowohl das kreative wie das destruktive Potenzial jedes Individuums, jedes Staates und jeder Nation verstärkt ... und uns verletzlicher für Probleme gemacht, die am anderen Ende der Welt entstehen.“ Vgl. Bill Clinton, Remarks at U.S. Coast Gard Academy Commencement, 17.5.2000.

30 Vgl. New world coming. The United States Commission on National Security/21st Century, Washington, DC, 1999. Obwohl die Zahl der amerikanischen Soldaten, die unter Reagan mehr als zwei Millionen betragen hatte, im Jahr 2000 auf 1,38 Millionen gesunken war und der Militärhaushalt von 382,5 Milliarden Dollar auf 279 Milliarden Dollar sank, erlaubte es die fortgeschrittene Technik Clinton, mit weniger größere Wirkung zu erzielen. Dies entsprach genau seinem, nach dem Debakel von Mogadischu 1993 verstärkten Wunsch, dass in einer globalisierten Welt das sporadische, lokale Engagement von Präzisionsluftstreitkräften der USA erforderlich sei, wie sie beim Einsatz in den Flugverbotszonen in Irak zum Einsatz gekommen sind.

31 Der Untersuchungsbericht zum 11. September legt die Vermutung nahe, dass die Regierung Bush die terroristische Bedrohung in dem eher traditionellen Dualismus von Feindstaaten sah und dass die Diskussion über Al Khaïda lediglich Bestandteil der Überlegungen hinsichtlich Pakistans und Afghanistans war; vgl. 9/11 Commission Report: Final Report of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States, New York 2004.

32 Rede von Truman vor beiden Häusern des Kongresses am 16. April 1945; über: <http://www.trumanlibrary.org&gt;.

33 Vgl. Douglas Jehl/David Firestone, Rumsfeld draws Republican ire, in: The New York Times, 24.10.2003.

34 Vgl. Elizabeth Bumiller, Bush and McCain, together, call Iraq war a conflict between good and evil, in: The New York Times, 19.6.2004.

35 Vgl. Andrew Austin, Faith matters: George Bush and Providence, Political Research Associates, 2003, <http://www.publiceye.org/apocalyptic/bush-2003/austin-providence. html>.

36 Umfrageergebnisse vom September 2004.

37 Vgl. Kate Zernike, Only a few spoke up on abuse as many soldiers stay silent, in: The New York Times, 22.5.2004.

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Bibliografische Angaben

Internationale Politik 10, Oktober 2004, S. 13-28

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