Sieg für die Dschihadisten
Nach der Machtübernahme der Taliban kann der islamistische Terrorismus zu einer noch größeren Gefahr werden. Im Fokus ist auch Europa.
Nach der Machtübernahme der Taliban kann der islamistische Terrorismus zu einer noch größeren Gefahr werden. Im Fokus ist auch Europa.
Ilkka Salmi, der EU-Koordinator für die Terrorismusbekämpfung, im Kurzinterview
Ein Kommentar von Carsten Ovens
Nach fünf Jahren islamistischem Terrorismus ringt Frankreich um den richtigen Umgang mit Sicherheit, Freiheit, Identität und Miteinander. Dabei braucht es Europas Solidarität.
Seit 2017 hat die Terrorgruppe Islamischer Staat, die zeitweise weite Teile Syriens und des Irak beherrschte, kaum noch nennenswerte Anschläge oder Anschlagsversuche im Westen unternommen. Die Organisation abzuschreiben, wäre aber verfrüht.
Der IS ist auch nach seiner Niederlage im Irak und in Syrien noch lange nicht besiegt. Im Gegenteil: Er kann sich in weiten Teilen der islamischen Welt halten
Wir sollten aus der Geschichte lernen. Dann ist eine Vorhersage möglich, wie die Zukunft des Terrorismus aussehen könnte. Drei Szenarien
Warum der Islamische Staat noch lange nicht besiegt ist
Lange Zeit hielt der IS mit seinen Eroberungsfeldzügen die Welt in Atem. Nun ist sein Staatsbildungsprojekt im Irak gescheitert. Doch bedeutet das auch das Ende der Organisation? Kann der Irak nach Jahren der Terrorherrschaft endlich aufatmen? Keineswegs. Die eigentliche Herausforderung steht erst noch bevor.
Der Zusammenhang zwischen IS-Terror und westlichen Luftangriffen
Wenn es um die Entstehungsgeschichte des so genannten Islamischen Staates geht, verweisen Beobachter gerne auf die US-Interventionen in der Region. Erklärungen für die Anschläge des IS in Europa werden dagegen wenige angeboten. Dabei waren auch hier westliche Militäraktionen ein entscheidender Stein des Anstoßes.
Wie das Regime die Attacken innen- und außenpolitisch instrumentalisiert
Obwohl Schiiten dem so genannten Islamischen Staat als Ungläubige gelten, blieb der Iran vom IS-Terror lange verschont – bis zum 7. Juni. Ungereimtheiten bei den Anschlägen wecken aber Zweifel, wer dahintersteckt. Jedenfalls schlachtet das Regime die Ereignisse aus – zur Legitimierung von Repression nach innen und Aggression nach außen.
Die Krise entpuppt sich als Kampf um die Vormacht in der Golf-Familie
Anfang Juni brachen Saudi-Arabien und seine Verbündeten die diplomatischen Beziehungen und die Handelsbeziehungen zu Katar ab. Sie bezichtigen das Emirat, Terrorismus zu unterstützen, und fordern Gehorsam ein. Gleichzeitig heizt dieser Konflikt das saudisch-iranische Ringen um die Hegemonie am Golf an und destabilisiert die Region.
Sechs Thesen auf dem Prüfstand
Wenn hierzulande über islamistisch motivierte Gewalt diskutiert wird, heißt es oft, die Ideologie spiele keine Rolle. Die Radikalisierung junger Menschen sei eine Reaktion – auf die Politik der USA, Israels, des Westens. Dass wir die religiöse Dimension leugnen, sagt mehr über uns aus als über die Terroristen. Und es ist nicht unser einziger Irrtum.
Bücher über den syrischen Dschihad, Saudi-Arabien und den frühen Islam
Wie ist der Aufstieg des selbsternannten Islamischen Staates zu erklären? Darf der Westen mit dem syrischen Al-Kaida-Ableger gemeinsame Sache machen, weil dieser auf einmal „moderat“ erscheint? Können in Saudi-Arabien, Hüterin der heiligen Stätten des Islam, moderatere Glaubensformen entstehen? Fünf Neuerscheinungen geben Antworten.