Frauenpower am Tigris
Nach Jahrzehnten von Terror und Chaos im Irak kehrt langsam die Hoffnung zurück. Und die ist nicht nur grammatikalisch weiblich.
Nach Jahrzehnten von Terror und Chaos im Irak kehrt langsam die Hoffnung zurück. Und die ist nicht nur grammatikalisch weiblich.
Über Terror, Staatszerfall und die Rolle der internationalen Gemeinschaft
Die Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) gehört zu den radikalsten islamistischen Organisationen im Nahen Osten. Sie kämpft für einen sunnitischen Gottesstaat – mit Folter, Selbstmordattentaten und Massakern an der Zivilbevölkerung. Wie ist sie zu stoppen? Fragen an Sinan Ülgen, Vorsitzender des Think Tanks EPIN in Istanbul.
Neue Bücher zu Auslandseinsätzen und ihren Folgen
Thomas Speckmann | Afghanistan, Irak, Libyen, Mali: Die Liste der Schauplätze, auf denen der Westen in den vergangenen Jahren interveniert hat, ist lang. Mit Erfolg? Sechs Neuerscheinungen ziehen Bilanz – und stellen Fragen: Welche Auswirkungen haben solche Konflikte auf die betroffenen Gesellschaften? Und wie verändern sie unseren Umgang mit Krieg?
Welche Rolle spielt der „Islamische Staat im Irak und Syrien“?
Vor nicht einmal einem Jahr bestand der harte Kern des „Islamischen Staats im Irak und Syrien“ (ISIS) aus einer zusammengewürfelten Schar Dschihadisten. Jetzt ist aus ISIS eine schlagkräftige, brutale Truppe geworden – die aber fast alle gegen sich aufbringt und keine Ahnung hat, was überhaupt für den Aufbau eines Gemeinwesens notwendig wäre.
Der Irak zehn Jahre nach dem Sturz Saddam Husseins
Dass der Einmarsch der Amerikaner und Briten 2003 auf einer Lüge basierte, spielte für die Iraker nie eine große Rolle. Dass der Saddamschen Tyrannei Bürgerkrieg und Misswirtschaft folgten, schon eher. Doch Bagdads junge Generation schätzt die neuen Möglichkeiten – und begegnet der permanenten Terrorbedrohung mit stoischer Gelassenheit.
Wie Stabilität in einer instabilen Region aufgebaut werden kann
Eigentlich ist Optimismus angesagt: Der Irak besitzt noch mehr Öl als gedacht und damit zusätzliche Einnahmequellen. Die Bevölkerung ist gebildet und schreitet im demokratischen Lernprozess voran. Die Jahre der schlimmsten Gewalt sind vorbei; Ende 2011 zogen die US-Truppen
ab. Doch an seinen Grenzen hat der Irak schwierige Nachbarn.
Die nordirakische Provinz ist stabil – und ein interessanter Wirtschaftspartner
Eine lupenreine Demokratie ist die autonome Region Kurdistan-Irak noch nicht. Dennoch: Die Zeit der Kriege und Konflikte scheint vorbei; die Provinz ist relativ stabil, zu verzeichnen ist ein stetiger Prozess der Demokratisierung und des wirtschaftlichen Aufschwungs – nicht zuletzt dank der Türkei. Jetzt sollte sich auch Europa engagieren.
Das britische Mandat als "Blaupause" des neuen Irak?
Lassen sich aus der Geschichte Schlüsse für die Zukunft des Irak ziehen? Ja, sofern man den richtigen Bezugspunkt wählt. Der ist nicht Vietnam, sondern der Irak selbst, etwa die britische Mandatszeit in den zwanziger Jahren. Ein seriöser Wiederaufbauplan hätte zudem die Resultate aus 80 Jahren irakischer Entwicklung berücksichtigen müssen.
Der Iran hilft den irakischen Schiiten, fürchtet aber den Zerfall des Nachbarn
Der Iran hat enge Beziehungen zu schiitischen Organisationen im Irak und unterstützt schiitische Milizen im Kampf gegen die US-Truppen. Aber Teheran will andererseits auch vermeiden, dass das Land zerfällt und zu einer Bedrohung wird. Irans Interesse an stabilen Verhältnissen im Irak sollten die USA zur Kooperation nutzen.
Buchkritik
Dafür, dass sich die amerikanische Diskussion über den Irak-Konflikt für den Leser hierzulande vergleichsweise detailliert nachverfolgen lässt, sorgt eine Fülle von Übersetzungen – etwa die von Bob Woodwards neuestem Buch. Schwieriger ist es mit der Diskussion in der arabischen Welt. Drei Titel gewähren einen vertieften Einblick in die Debatte.
Zwischen Gewalt und Gesetzlosigkeit: Eine virtuelle Reise durch den Irak
Oberflächlich betrachtet scheint die amerikanische Truppenverstärkung zu wirken: Das Morden nimmt ab, Bagdad wird ruhiger. Aber hinter dieser Fassade bereiten sich zahllose Milizen – zum Teil von den Amerikanern bewaffnet – auf den Kampf nach dem Abzug der US-Armee vor. Im Irak wächst ein weiteres zerfallenes Staatsgebilde heran.
Bei den Nachbarn des Irak wächst ein gemeinsames Verantwortungsgefühl
Die Irak-Krise im Spiegel der arabischen Medien
... überfordert die Nachbarländer und baut neue Spannungen in der Region auf
Die Flüchtlingszahlen aus dem Irak steigen immer weiter, die Nachbarländer, allen voran Syrien und Jordanien, sind mittlerweile völlig überlastet. Es ist höchste Zeit, dass sich Deutschland stärker engagiert, um dieser humanitären Katastrophe zu begegnen und weitere Destabilisierung in der Region zu verhindern.