Drei Fragen an ... Ilkka Salmi
Ilkka Salmi, der EU-Koordinator für die Terrorismusbekämpfung, im Kurzinterview
Ilkka Salmi, der EU-Koordinator für die Terrorismusbekämpfung, im Kurzinterview
Der Terrorismus als Speerspitze der Anti-Globalisierer; warum die Neocons trotzdem gewonnen haben und wie man Afghanistan erfolgreich aufbaut
Können Terroristen eine nukleare Kettenreaktion auslösen? Nein. Haben sie schon die „schmutzige Bombe“? Vermutlich ja. Beides gilt es zu unterscheiden
Europas gescheiterte Integrationspolitik macht Amerika Angst
London war das Signal. „Von jetzt an müssen wir uns der Tatsache stellen, dass der Krieg innerhalb des Islams auch ein Krieg innerhalb Europas ist“, erklärt Christopher Hitchens im Weekly Standard vom 18. Juli. Aber „auch das Spiegelbild existiert. Viele Muslime stellen sich auf die Seite der Zivilisation, während viele europäische Faschisten und Kommunisten dem Dschihad Sympathie entgegenbringen.“
Wandelnde Bar-CodesBiometrie soll uns vor Terror schützen. Bisher hilft sie nur bei der Tätererkennung – danach
Rot-grüne Weltpolitik ist zu sehr am Status quo orientiert – ein Plädoyer für eine neue, liberalere Außenpolitik
Länder, die in Freiheit leben, haben eine besondere Verpflichtung, auch anderen zur Freiheit zu verhelfen. Deutschland trägt 15 Jahre nach der Wiedervereinigung international mehr Verantwortung. Wir dürfen uns dem nicht verweigern – aber genauso wenig von der Kultur der Zurückhaltung zu einer Kultur des Auftrumpfens übergehen. Europäische Integration, transatlantische Kooperation, Menschenrechte und ein effektiver Multilateralismus müssen die Leitlinien deutscher Politik sein.
Der Dauerkonflikt in Tschetschenien zerstört die ganze Region
Russlands Krieg in Tschetschenien ist zu einem blutigen Drama geworden, bei dem alle Konfliktparteien den Staat ausplündern und Gewalt immer mehr zum Selbstzweck wird. Die anfangs klaren Fronten sind verwischt, die Gegner bekämpfen sich zwar, kooperieren aber auch. Den nordkaukasischen Nachbarrepubliken droht eine ähnliche Entwicklung. Der Westen sollte wissen: Nur der Kreml kann den Kaukasus befrieden. Moskau muss seine Politik grundsätzlich ändern.
Trotz Antiterrorkoaltion: Die Ost-West-Konfrontation kehrt wieder
60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kündigt sich eine Entwicklung an, die an den Beginn des Kalten Krieges erinnert. Angesichts der NATO-Osterweiterung, der Yukos-Affäre, des dritten Golf-Krieges und der innenpolitischen Entwicklung in der Ukraine haben sich die Beziehungen zwischen Moskau und Washington abgekühlt. Hinter den Kulissen der Antiterrorkoalition ringen die Vereinigten Staaten, Russland und China um alte und neue Einflusszonen.
Gespaltenes Bedrohungsbewusstsein: Wie die Spannungen in den transatlantischen Beziehungen verständlich werden können
Die widersprüchlichen Signale, die von der amerikanischen Außenpolitik ausgesendet werden, haben eine kaum beachtete Ursache: Im Inneren der Bush-Regierung tobt ein Konflikt unversöhnbarer politischer Traditionen.
Kultur
Der Fundamentalismus ist nicht zu verstehen ohne eine kritische Geschichte des Westens
Al-Qaida agiert wie ein multinationales Unternehmen, Osama Bin Laden ist sein CEO
Modernes Management, flexible Strukturen, internationale Akteure, Franchise-Unternehmen in über 40 Ländern, diversifizierte Produktpalette, Joint-Ventures: Der ehemalige Ökonomiestudent Osama Bin Laden führt sein Terrorimperium als cleverer Geschäftsmann. Deshalb bewegt sich Al-Qaida in der globalisierten Welt wie ein Fisch im Wasser.
Zarqawi bekennt sich zu Al-Qaida, besteht aber auf seiner Unabhängigkeit
In welchem Verhältnis steht der aus Jordanien stammende Abu Musab az-Zarqawi zu Osama Bin Laden? Diese Frage muss differenziert beantwortet werden, denn es gibt Gemeinsamkeiten wie Unterschiede zwischen beiden. Die medienwirksamen Bekenntnisse beider Seiten zueinander sind wohl eher taktischer Natur und sollen finanzielle sowie personelle Ressourcen mobilisieren. Insgesamt ist es aber wenig wahrscheinlich, dass Zarqawi seine Unabhängigkeit aufgeben wird.
Buchkritik