Was Trumps Sieg für Mittel- und Osteuropa bedeutet
Der designierte US-Präsident hat so seine Schwierigkeiten mit Europa, vor allem aber mit dem Westen des Kontinents. Trumps Unberechenbarkeit könnte für den Osten durchaus von Vorteil sein.
Der designierte US-Präsident hat so seine Schwierigkeiten mit Europa, vor allem aber mit dem Westen des Kontinents. Trumps Unberechenbarkeit könnte für den Osten durchaus von Vorteil sein.
Im berechtigten Jubel über Donald Tusks Wahlsieg darf die Analyse der rechtspopulistischen Erfolge zuvor nicht zu kurz kommen. Gerade in Deutschland wäre man gut beraten, bei einem seiner wichtigsten Partner sehr genau hinzuschauen und hinzuhören.
Berlin richtet sich gegenüber Russland neu aus, doch wichtige Fragen bleiben offen. Das künftige Ausmaß deutschen Einflusses in Europa hängt von der Ukraine-Hilfe ab.
Sehnsuchtsort oder Sorgenkind? Neue Versuche, die EU zu verstehen
Wer will eigentlich heute noch über Europa lesen? Meistens sind es schlechte Nachrichten, gespickt mit einer Rhetorik, die sich im fünften Jahr der Krise abgenutzt hat. Und doch sind Krisenzeiten gut für die schreibende Zunft. Sie zwingen, die Dinge neu zu sortieren, sie radikal in Frage zu stellen – und sie lösen Sehnsüchte aus. Drei Neuerscheinungen.
Die Denker und die Diktatoren
Stalin, Miloševic, Fidel: Wie kommt es, dass die zarten Seelen, die sich gerne in Südfrankreich oder in der Toskana erholen, immer wieder auf Protagonisten eines manichäischen Weltbilds hereinfallen, die die komplexen gesellschaftlichen Strukturen in ihrem Land gleichsam mit der Machete durchschlagen? Zur Sozialpsychologie der europäischen Intellektuellen.
Vorschläge für eine Völkermordprävention
Interventionen kosten Geld, verschlingen Ressourcen und liegen selten im Interesse selbst demokratischer Staaten. Auch die Vereinten Nationen haben sich bislang nicht als fähig erwiesen, Völkermord zu verhindern. Der Historiker Daniel Jonah Goldhagen fordert deshalb ein Präventionsregime, das auch mit recht ungewöhnlichen Mitteln potenzielle Täter abschrecken soll.
Wie kleine Mächte ihr Gewicht in die Waagschale werfen können
Es ist nicht leicht, klein zu sein. Schon gar nicht in der Weltpolitik. Wenn es gut läuft, darf man das Tafelsilber auftragen; weit öfter aber steht man selbst auf der Speisekarte. In Mittel- und Osteuropa kennt man diese Situation nur zu gut. Doch heute stehen die geostrategischen Chancen der Region besser denn je.
Wie Russland sich vom "strategischen Partner" zum Risikofaktor wandelt
Warum hat Präsident Putin in der Außen- und Sicherheitspolitik eine so harte Linie eingeschlagen? Verschiedene Theorien sind im Umlauf, die sich bemühen, diese Entwicklung zu erklären. Am plausibelsten ist die Interpretation, dass die für die russische Innenpolitik geltenden Ordnungsvorstellungen auf die russische Außen- und Sicherheitspolitik übertragen werden – wenn auch mit zweifelhaften Erfolgsaussichten.
Ob und wie lange das Tandem funktionieren wird, ist völlig offen
Die unter Putin gewaltig aufgeblähten Geheimdienste haben beim Diadochengerangel vorerst den Kürzeren gezogen: Nicht ihren Kandidaten, sondern den als „liberal“ geltenden jungen Juristen Dmitrij Medwedew hat Putin auf den Schild des Nachfolgers im Präsidentenamt gehoben. Wird der geplante Pas de deux Präsident/Premier Putins Macht erhalten?
Russlands neuer Autoritarismus gewährt Wahlfreiheit nur noch in der Warenwelt
Regime im Rückwärtsgang: In beängstigendem Tempo fällt Russland unter Putin in sowjetische Verhaltensmuster zurück. Die neuen Zeiten sind die alten: Kritik am „Führer“ wird nicht geduldet, Andersdenkende werden drangsaliert, Gegner beseitigt – und das Volk in Shoppingzentren ruhiggestellt. Konsumieren ist angenehmer als demonstrieren.
Weicher Händedruck, harte Hand: Zu Empfang bei Russlands Präsidenten
Unser Treffen galt nicht der Politik, und doch wurde es eine politische Lehrstunde. Zusammen mit anderen Künstlern wurde ich vom Führer unseres Landes eingeladen, als Schriftsteller, nicht Oppositioneller. Wladimir Putin stellte Fragen, ich gab Antworten – die falschen. Seitdem werde ich verfolgt, verhört, verhaftet. Noch bin ich auf freiem Fuß. Wie lange noch?
Die Spin-Doktoren des Kremls und ihr Traum von einer "imperialen Präsidentschaft"
Russland ist zurückgekehrt auf die Weltbühne, und seine Führung genießt in vollen Zügen den neuen Status einer Energiegroßmacht, an der niemand mehr vorbeikommt. Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatte – neben Putins Popularität und der unübersehbaren Erholung der Wirtschaft – die gezielte Propaganda der Spin-Doktoren des Kremls.
Wunder statt Wegweiser: Eine Reise in die russische Provinz
Die russische Straße ist holprig und unwegsam. Immerhin, im Süden des Landes ist sie geradezu ein Sonderweg zum Reichtum – der Korruption sei Dank. Und auch die orthodoxe Kirche feiert abseits der Metropolen eine machtvolle Renaissance. Eine Fahrt entlang der „Todesstraße“ von Moskau nach Rostow.