Unverzichtbar, unberechenbar. Die Türkei als Partner

IP Special 1/2025

NATO und Globaler Süden, ausgreifende Regionalmacht und Autokratie, EU hier, BRICS dort – im Lavieren zwischen Blöcken, Bündnissen und Bewegungen ist Recep Tayyip Erdoğans Türkei eine Großmeisterin der Gleichzeitigkeit. In einer Welt im rasanten Wandel, in der sich Blöcke auflösen und Machtachsen verschieben, in der Uneindeutigkeit genauso moderiert werden muss wie die Rückkehr der Machtpolitik, lohnt ein Blick nach Ankara mehr denn je. Denn es gilt unverändert: Die Türkei braucht Europa, Europa braucht die Türkei. Genügt es, da zu kooperieren, wo türkische und europäische Interessen überlappen?

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Günter Seufert

Europa und die Türkei: Pragmatische Partnerschaft

Die Türkei braucht Europa, Europa braucht die Türkei. Angesichts der bündnispolitischen Unberechenbarkeit Ankaras steuert man besonders in Berlin um – vom Wünschenswerten zum Machbaren.
Hüseyin Cicek

Der lange Atem der Autokratie

Durchregieren als Fundament, Mitsprache als ­Fassade: Warum das System Erdoğan länger bestehen dürfte als von vielen erhofft –
und wie die Geopolitik dem Präsidenten dabei 
in die Hände spielt.
Burak Uenveren

Erdoğans Rivalen

Der Präsident zeigt keine Ambitionen, einen Nachfolger aufzubauen. Außerhalb seiner Partei stehen jedoch einige Kandidaten bereit.
Asena Günal

Feminismus als Vorbild

Im Widerstand gegen die patriarchalische Herrschaft in der Türkei haben Frauen einiges erreicht. Doch die Zeiten werden härter.
Volker Pabst

Wissen, was man glauben soll

Mit seiner Bildungsreform setzt Präsident Erdoğan ein Zeichen im Kulturkampf um westliche versus islamische Identität. Welche Folgen hat das – auch und gerade für die türkische Jugend?
Ozan Demircan

Drohnen, die sich lohnen

Die türkische Rüstungsindustrie wächst rasant. Für ihren Erfolg steht vor allem Selçuk Bayraktar mit seinen TB2-Drohnen. Wird er der nächste Präsident?
Jürgen Gottschlich

Fossile Verlockung

Das Potenzial für eine türkische Energiewende ist riesig. Doch Ankara fährt zweigleisig und investiert weiterhin in Gas und Kohle.
Emmanuella Doussis
Ioannis Grigoriadis

Miteinander fürs Mittelmeer

Der Klimawandel kennt keine Grenzen – soweit bekannt. Was aber, wenn gleichermaßen betroffene Nachbarn wie Griechenland und die Türkei im Dauerclinch liegen?