Die Zeit der Wolfswelt
Das Narrativ von einer Systemrivalität zwischen Demokratie und Autokratie führt nicht weiter. Zur Zukunft Europas in einer internationalen Ordnung, die an den Grundfesten der eigenen Werte rüttelt.
Das Narrativ von einer Systemrivalität zwischen Demokratie und Autokratie führt nicht weiter. Zur Zukunft Europas in einer internationalen Ordnung, die an den Grundfesten der eigenen Werte rüttelt.
Buchkritik
In seinem zweiten Buch versucht der Senator aus Illinois, es allen Recht zu machen. Was er wirklich will, bleibt dabei nebelhaft.
Aggresiv ausläderfeindlich: Russlands neuer Nationalismus gefährdet seine Zukunft
Erst jetzt, 15 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, entwickelt sich ein nachholender russischer Nationalismus, der mit massiver Ausländerfeindlichkeit einhergeht. Er wird von den russischen Eliten skrupellos instrumentalisiert und bedroht die demographisch ausgelaugte, überalterte und frustrierte Gesellschaft existenziell.
die Spitzenpolitiker der Großen Koalition sind verantwortlich für deren Vertrauensverlust
Trotz Mehrheit im Kongress: der Demokratischen Partei fehlt ein klares Programm
In Senat und Repräsentantenhaus haben sie die Mehrheit
gewonnen – aber dennoch war der Sieg der demokratischen Partei bei den
Zwischenwahlen nicht mit der „Gingrich Revolution“ von 1994 zu vergleichen, als
die Republikaner triumphal beide Häuser eroberten. Den Demokraten fehlt ein
klares Programm; ihre Stärke war Bushs Schwäche.
Chinas boomende Städte fordern den kommunistisch regierten Zentralstaat heraus
Seit den achtziger Jahren wurden etliche chinesische Städte zu Sonderwirtschaftszonen mit weitgehenden Autonomierechten erklärt. Der heutige wirtschaftliche Aufstieg Chinas beruht weitgehend auf diesem Erfolgsmodell. Doch die neu gewonnene Macht der Städte und Regionen stellt die Regierung in Peking vor Legitimationsprobleme.
Nach den Wahlen: Das alternde Land steht vor ähnlichen Problemen wie Deutschland
Mit dem reibungslosen Machtwechsel von Koizumi zu Abe ist Japan – nach seiner „verlorenen Dekade“ – ökonomisch gut aufgestellt. Doch der neue Ministerpräsident muss den Reformkurs seines Vorgängers vor allem innenpolitisch energisch fortsetzen; das alternde, postindustrielle Japan hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie Deutschland.
Sind Städte und Nationalstaaten koexistierende oder konkurrierende Governancezentren?
Mittelalterliche Städtebünde wie die Hanse oder Stadtstaaten wie Venedig waren schon dank ihrer Funktion als Finanz- und Handelszentren zugleich auch Governancezentren mit ausgeprägten Ordnungsfunktionen. In heutigen Metropolregionen verdichten sich die Governanceprobleme moderner Gesellschaften wie unter einem Brennglas.
Wie Delhis Demokratie erfolgreich soziale und politische Strömungen ausbalanciert
Was hält ein Volk mit einem Sechstel der Weltbevölkerung zusammen? Wie gut, wie effizient kann es regiert werden? Indien gibt darauf Antworten: Mittels demokratischer Wahlen, föderaler Machtbalance und Beteiligung auch der Unterprivilegierten konnte trotz größter ethnischer wie religiöser Vielfalt der soziale Frieden bewahrt werden – Voraussetzung für Wirtschaftswachstum und den Aufstieg zu einem Global Player.
Warschau zwischen konservativer Geschichtdeutung und modernem Patriotismus
Die seit November 2005 in Polen regierenden Nationalkonservativen nutzen ihre Interpretation der Geschichte für die innenpolitische Auseinandersetzung. Doch in der polnischen Öffentlichkeit wird diese Instrumentalisierung kritisch hinterfragt. Historiker fordern eine selbstreflexive Geschichtsaneignung und die Anerkennung unterschiedlicher Deutungen. Ein zeitgemäßerer Patriotismus zeigt sich in der jüngeren Generation.
In wenigen Jahren hat es Indien geschafft, zur globalen Wirtschaftsmacht aufzusteigen
Lange galt Asiens anderer Gigant als schwerfällig, überreguliert, von bitterer Armut, sozialen Konflikten, Korruption und wüster Bürokratie geplagt. Doch seit den Wirtschaftsreformen zu Beginn der neunziger Jahre hat die größte Demokratie der Welt eine erstaunliche Metamorphose vollzogen – Indien hat gelernt, seine Probleme zu bewältigen.
der Schlüssel der Parteien zu den Wählerstimmen heißt Vertrauen
Der Friedensprozess in Sri Lanka ist gescheitert
Am 30. Mai 2006 entschied die EU, die „Liberation Tigers of Tamil
Eelam“ (LTTE) auf die Liste der verbotenen Terrororganisationen zu
setzen. Sie reagierte damit auf eskalierende Gewalt zwischen den
srilankischen Konfliktparteien, die im Februar 2002 offiziell Waffenstillstand
geschlossen haben. Diese Maßnahme markiert einen Tiefpunkt
im Friedensprozess. Doch was genau ging schief? Eine Analyse.