Zugänge, Informationen, Relevanz – der Alltag von Korrespondenten in Brüssel und Washington unterscheidet sich grundlegend
Zugänge, Informationen, Relevanz – der Alltag von Korrespondenten in Brüssel und Washington unterscheidet sich grundlegend
Neue Bücher zu Amerika in der Ära Trump
Noch immer rätselt die Welt, was es mit dem Phänomen Donald Trump auf sich hat. Vier Autoren suchen nach Antworten; ihr Fazit: Wenig an Trump ist neu, vieles steckt tief in der amerikanischen DNA. Und auch wenn die klassische Diplomatie in Washington erst einmal passé ist – mehr Kriege mit US-Beteiligung wird es künftig eher nicht geben.
Die USA deuten die Ergebnisse der Halbzeitwahlen sehr verschieden
Dass der Westen zu wenig über das Reich der Mitte weiß, darüber ist man sich unter Experten schnell einig. Doch ob wir es mit einem finsteren digitalen Überwachungsstaat zu tun haben oder mit einem Land, dessen Bevölkerung sich wahre Autokraten wünscht, das ist auch unter den Autoren der drei hier besprochenen Bücher umstritten.
Die Medienlandschaft der USA ist unter Donald Trump ein Spiegel der Gesellschaft – alles driftet mit wachsendem Tempo auseinander. Wahrheit und Lüge, Fälschung und Propaganda sind immer schwerer auseinanderzuhalten. Mittendrin thront der erste Social-Media-Präsident der Geschichte: Selten waren Medium und Botschaft so deckungsgleich.
Neue Bücher zu den Schlachtfeldern der Digitalisierung
Ein Cyberkrieg findet nicht statt; das Darknet ist nicht nur dunkel; der digitale Kapitalismus gefährdet sich selbst durch Illusionen über seine Geschäftsmodelle; die Geschichte der Überwachung beginnt nicht im 21. Jahrhundert, sondern im Wilden Westen Amerikas: An Thesen zum Digitalen mangelt es nicht. Vier Versuche, sie einzuordnen.
Die britische Regierung findet keine Linie – zum Missfallen der Medien
In der zweiten Phase der Brexit-Verhandlungen geht es um die künftige Handelsbeziehung zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU. Doch Theresa May drückt sich seit Monaten darum, genauer zu definieren, wie diese „tiefe und besondere Partnerschaft“, von der May seit einem Jahr spricht, aussehen soll. Strategierunden ihres offenbar heillos zerstrittenen Kabinetts enden ergebnislos, Grundsatzreden ihrer Minister führen keinen Schritt weiter. Kurz: Einen klaren Kurs hat die Regierung immer noch nicht.
Propaganda und Kontrolle prosperieren in China ebenso wie privates Glück
„Harmonie im Vaterland, Friede in jeder Familie“, „Der chinesische Traum: Allen geht es gut“, „Fleiß bringt Wohlstand“, „Tugend ist der größte Reichtum“: Chinas Regierung besitzt einen Schatz an Merksätzen und Sprichwörtern fürs Volk. Das Medium, mit dem die Obrigkeit ihre Merksprüche den Bürgern täglich in Erinnerung ruft, sind Millionen und Abermillionen von Propagandaplakaten. Sie prangen fast überall, wo gerade Platz ist: an Bauzäunen, Bahnhöfen, Bushaltestellen.
Außenpolitik hat Konjunktur. Das öffentliche Interesse an mehr Informationen und Austausch wächst. Deshalb sollten Experten aus Denkfabriken nicht nur Politiker und Ministerien beraten, sondern auch mit Bürgerinnen und Bürgern diskutieren – in modernen Formaten und mit verständlicher Sprache.
Ein verdeckter Krieg gegen sie ist im Gange, doch die Gefahr wird unterschätzt
Auf spektakuläre Aktionen im Bundestagswahlkampf hat Russland verzichtet. Stattdessen setzt der Kreml auf propagandistische Infiltration, um Bundeskanzlerin Merkel zu schwächen und die demokratischen Institutionen zu diskreditieren. Ein Rückblick auf die Zeit des RAF-Terrors vor 40 Jahren zeigt aufschlussreiche Parallelen.
Wie Demokratien auf illiberale Einflussnahme reagieren sollten
Autoritäre Staaten versuchen verstärkt, auf liberale Demokratien Einfluss zu nehmen. Dabei profitieren sie von willigen Helfern in Unternehmen, Finanzdienstleistern, PR- und Lobbyfirmen sowie der Zivilgesellschaft. Offene Gesellschaften sollten voneinander lernen, wie man Einflusskanäle beschränken kann, ohne die eigenen Werte zu verraten.