Essay

Kalter Krieg, mon amour

Warum zelebrieren Film und Fernsehen die Sehnsucht nach der Zeit vor 1989?

Saurer Regen, Atomtod, Raketen, Stellvertreterkriege, Mauer, WGs, Thatcher, Strauß, Aids, Karottenhosen, Duran Duran, Nena und „No Future“ – wer den Kalten Krieg ohne Koks miterlebt hat, weiß: Richtig Spaß gemacht hat das nicht. Woher also die gegenwärtige Nostalgiewelle von „Bridge of Spies“ bis „Deutschland 83“?

Autor*in/nen
Constanze Stelzenmüller
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Warum Amerika nach links rückt

Die liberale Ära, die Barack Obama startete, hat gerade erst begonnen

Wer immer die US-Wahlen im November gewinnt, der wird eine linkere Politik betreiben als der Amtsvorgänger aus seiner Partei. Eine kühne Prognose? Nein. Auch ein republikanischer Präsident müsste Rücksichten nehmen: auf die Minderheiten, die Millennial-Generation – und auf ein Land, dessen ideologisches Spielfeld sich nach links verschoben hat.

Autor*in/nen
Peter Beinart
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Wer mit dem Teufel speist

… muss einen langen Löffel haben: Zur Renaissance der Realpolitik

Der Aufstieg des IS hat realpolitischen Forderungen Auftrieb gegeben, zusammen mit Baschar al-Assad gegen die Terrormiliz vorzugehen. Ein Plan, der allenfalls geeignet ist, noch verheerendere Konflikte zu schaffen. Und: Die Geschichte lehrt, dass Demokratien nur bestehen, wenn sie den Anspruch nicht aufgeben, ihre Werte weltweit zu verankern.

Autor*in/nen
Richard Herzinger
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Denken vor Publikum

Die Flüchtlingskrise zeigt: Politik muss von Grund auf neu ansetzen

Nichts hat Gewissheiten so erschüttert wie die Flüchtlingsfrage. Die Grenzen zwischen Innen- und Außenpolitik sind aufgelöst, mit herkömmlichen Mitteln ist dem Problemgewirr nicht beizukommen. Rückzug scheint vielen eine sichere Option. Dabei müsste Europa sich jetzt der Verwerfungen annehmen, die es mit angerichtet hat.

Autor*in/nen
Thomas Schmid
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Unternehmen Einigung

Europa ist uns selbstverständlich geworden. Doch das ist gefährlich

Die deutsche Wirtschaft profitiert wie niemand sonst von der europäischen Integration. Aber genau dieser Binnenmarkt ist heute bedroht. Höchste Zeit, dass deutsche Unternehmer sich einmischen, um die Einheit Europas gegen Mutlosigkeit und offene Feindschaft von innen und außen zu verteidigen. Eine unternehmerische Betrachtung.

Autor*in/nen
Marcus Felsner
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Geschichte ist Ereignis

Deshalb ist es so schwer, das Richtige aus ihr zu lernen

Die Deutschen lieben ihre Gedenkkultur. Aber macht sie überhaupt Sinn? Oder ist sie nur eine bequeme Möglichkeit, sich gegen Bekanntes zu wappnen? Vielleicht lernt man am ehesten aus der Geschichte, wenn man sich der Kontingenz und der Widerrufbarkeit von allem und jedem stets bewusst bleibt. Die aktuelle Weltlage bietet dazu Anlass genug.

Autor*in/nen
Thomas Schmid
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Eingebunden im Westen

Europäisches Deutschland oder deutsches Europa?

Die deutsche Haltung ist ein Schlüssel für den Zusammenhalt in der EU. Das zeigt sich derzeit vor allem an den Reaktionen auf die neoimperiale Politik Russlands sowie auf die europäische Schuldenkrise. Deutschland darf nicht vergessen, mit welcher Unterstützung es nach 1945 wieder auferstehen konnte und was es seiner Westbindung verdankt.

Autor*in/nen
Ralf Fücks
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Überrumpelt, zögerlich, lethargisch

Der Westen leidet unter einer tiefen Krise seines Selbstwertgefühls

Skepsis ist das Urelement der Demokratie. Doch längst schon hat westlicher Selbstzweifel selbstzerstörerische Züge angenommen. Eine solche Grundhaltung trifft sich mit der Herrschaftsideologie des Putinismus, die Menschenrechte und demokratische Freiheiten zu Propagandaerfindungen und Camouflage westlicher Vormachtsinteressen erklärt hat.

Autor*in/nen
Richard Herzinger
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Ein Minenfeld von Missverständnissen

Die Ursachen für den „Dialog der Schwerhörigen“ zwischen Europa und Israel

Europa und Israel haben zwei einander spiegelbildlich entgegengesetzte Lehren aus Zweitem Weltkrieg und Holocaust gezogen. Das europäische „Nie wieder“ greift auf universale Prinzipien zurück. Das israelische „Nie wieder wir“ hat den Schutz des jüdischen Volkes zum Ziel. Zu vereinbaren wären diese Auffassungen nur auf einer geopolitischen Ebene.

Autor*in/nen
Diana Pinto
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Essay
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Gewonnen – bis auf Weiteres

Gebiert der Liberalismus seine ideologischen Gegner selbst?

Im gleichen Maße, in dem sich die liberale Demokratie weltweit durchsetzt, wird sie durch wechselnde Gegenbewegungen herausgefordert. Auf Nationalismus folgten Faschismus und Kommunismus, auf das vermeintliche „Ende der Geschichte“ der Islamismus. Was ist es, das dem Liberalismus immer neue Widersacher beschert?

Autor*in/nen
Abram N. Shulsky
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Keine Sphinx an der Spree

Was und wie die Bundeskanzlerin außen- und europapolitisch denkt

Die Münchner Sicherheitskonferenz hat eine Debatte über die deutsche Außenpolitik ausgelöst. Trotz der viel diskutierten Reden von Joachim Gauck, Frank-Walter Steinmeier und Ursula von der Leyen blieb offen: Was hält eigentlich die Kanzlerin in der Außen-, Europa- und Sicherheitspolitik für richtig? Antworten sind gar nicht so schwer zu finden.

Autor*in/nen
Andreas Rinke
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Licht aus dem Osten

Die Ukraine hält die Werte hoch, derer der Westen überdrüssig scheint

Wird Europa ausgerechnet in einem historischen Moment äußerer Bedrohung an seiner Jahrhundertleistung irre? Erdrutschartige Wahlerfolge der Rechten lassen nichts Gutes erwarten. Die Hoffnung kommt von den Rändern, aus der Ukraine: Wo demokratische Rechte und Freiheiten noch als Verheißung verstanden werden, haben Extremisten keine Chance.

Autor*in/nen
Richard Herzinger
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Essay
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