Wird das Völkerrecht instrumentalisiert?
Die Verfahren gegen Israel und Deutschland vor dem IGH wollen den Diskurs zu Gaza moralisieren. Aber die Völkerrechtsfragen müssen ernst genommen werden.
Die Verfahren gegen Israel und Deutschland vor dem IGH wollen den Diskurs zu Gaza moralisieren. Aber die Völkerrechtsfragen müssen ernst genommen werden.
Das kleine Land ohne Ressourcen setzt auf das Know-how seiner Bevölkerung
Dass Not erfinderisch macht, lässt sich in Israel mit Händen greifen. Als kleines Land ohne Ressourcen war man stets gezwungen, auf das Know-how seiner Bevölkerung zu setzen. Die ist jung, divers, diskussionsfreudig – doch längst nicht alle ihre Mitglieder sind Teil der israelischen Start-up-Nation. Eine Erfolgsgeschichte mit Einschränkungen.
Interview mit dem Ökonom Eugene Kandel
Wenn eine Gesellschaft im Laufe ihrer Geschichte gelernt hat, sich an neue Entwicklungen anzupassen, dann ist es die israelische. Das ist auch nötig in einer Zeit, die ständig neue Herausforderungen von Klimawandel bis digitale Revolution bereithält. Wie Israels Wirtschaftsstrategie künftig aussehen wird, verrät der Regierungsberater Eugene Kandel im IP-Gespräch.
Wasser war für Israel stets von existenzieller Bedeutung – gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich. In dem Land, das zu zwei Dritteln aus Stein oder Sand besteht, gilt der Umgang mit Wasser als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Geschichte der israelischen Wasserwirtschaft ist eine Erfolgsstory – doch als Vorbild für andere taugt sie nur bedingt.
Riesige Offshore-Gasfelder, gigantische Ölfunde am Toten Meer und auf dem Golan: Die Zeiten, in denen Israels Ressourcenarmut geradezu sprichwörtlich war, sind seit ein paar Jahren vorbei. Doch zusammen mit den Chancen, die das dem Land eröffnet, kommen die in der Region unvermeidlichen Streitigkeiten darüber, wem eigentlich was gehört.
Kleines Land mit großer Kultur: Israels Künstler, Autoren und Filmemacher sind weltweit gefragt. Mit Verve, Chuzpe und Selbstironie widmen sie sich dem komplizierten Leben in einem von Krieg, Terror und politischen Grabenkämpfen gebeutelten Land. Die Schroffheit und Verletzlichkeit ihrer Alltagshelden kommt auch im Ausland an.
Israels wichtigste Wirtschaftsfaktoren von A bis Z.
Brief aus ... Beirut
Trotz Schubladendenken kommen die Libanesen ganz gut miteinander klar
Putins Machtspiel in Syrien stellt den Westen vor neue Herausforderungen
Die Überraschung über die russischen Militäraktionen in Syrien zeigt wieder einmal, dass der Westen Russlands Machtansprüche noch immer unterschätzt. Es ist Zeit, dass die USA und ihre Verbündeten lernen, mit dem Russland umzugehen, das sie vorfinden, anstatt die vermeintliche Regionalmacht weiterhin zu isolieren.
Ankara spielt die Kurden gegeneinander aus. Das nutzt nur dem IS
Die Entsendung türkischer Truppen an die Front bei Mossul heizt den innerirakischen und innerkurdischen Konflikt an – und schwächt damit die internationale Allianz gegen den Islamischen Staat. Berlin, das die Peschmerga aus dem Nordirak aufrüstet, sollte Ankara drängen, eine gemeinsame Front mit dem PKK-Ableger YPG nicht länger zu desavouieren.
Aus dem Zweckbündnis zur Stützung Assads dürfte kaum mehr werden
Auf den ersten Blick verfolgen Russland und der Iran in Syrien ein gemeinsames Interesse: den Herrscher Baschar al-Assad an der Macht zu halten. Doch dort enden die Gemeinsamkeiten beinahe schon. Zu einer strategische Allianz zwischen Teheran und Moskau wird es nicht kommen, das gegenseitge Misstrauen ist viel zu groß.
Sinan Ülgen über die Rolle der Türkei und strategische Differenzen mit dem Westen
Die Türkei und der Westen haben in Syrien unterschiedliche Prioritäten. Während sich letzterer auf die Zerschlagung des IS konzentriert, ist Ankara ein Regimewechsel und die Eindämmung der syrischen Kurden mindestens ebenso wichtig. Zugleich nähern sich die EU und die Türkei wieder ein wenig an. Fragen an Sinan Ülgen, Vorsitzender des Think Tanks EPIN.
Der Bürgerkrieg in Syrien wird uns noch viele Jahre beschäftigen
Hunderttausende Tote, Millionen Flüchtlinge, ein völlig zerstörtes Land, das zum geopolitischen Schlachtfeld geworden ist: Den Bürgerkrieg in Syrien zu beenden und eine Strategie für den Wiederaufbau zu entwickeln, ist eine politische, diplomatische und militärische Mammutaufgabe, der sich vor allem die EU stellen sollte. Der Wiener Prozess ist ein Anfang.