Ein schweres Erbe
Mexikos neue Staatspräsidentin steht nun an der Spitze eines Landes, das ihr Vorgänger stark verändert hat.
Mexikos neue Staatspräsidentin steht nun an der Spitze eines Landes, das ihr Vorgänger stark verändert hat.
Wie auch immer die Wahlen Anfang Juni ausgehen: Nach Jahrzehnten der männlichen Dominanz wird Mexiko künftig von einer Frau regiert. Ob nun die Favoritin Claudia Sheinbaum oder ihre Rivalin Xóchitl Gálvez die Nachfolge von Andrés Manuel López Obrador antritt – leicht wird die Aufgabe nicht. Und das hat nicht nur mit dem eigenwilligen Regierungsstil des Amtsinhabers zu tun. Eine Medienschau.
Trotz Wirtschaftskrise, anhaltender Gewalt und Korruption wird Mexikos Staatspräsident AMLO von großen Teilen der Bevölkerung unterstützt. Liegt es daran, dass er sagt, was die Mehrheit hören will? Vieles hat ihn mit Donald Trump verbunden – nun gestaltet sich das Verhältnis zu den USA unter Joe Biden eher schwierig.
In seinem dritten Anlauf hat der ehemalige Bürgermeister von Mexiko-Stadt gute Aussichten, die Präsidentschaftswahlen im Juli zu gewinnen. Angesichts des angespannten Verhältnisses zu den USA wird es aber auch für Andrés Manuel López Obrador schwierig, die großen Probleme Drogenhandel, Industrieexporte und Migration anzugehen.
Jetzt muss Mexiko seine Reformen auch erfolgreich durchsetzen
In seinem ersten Amtsjahr hat Staatspräsident Peña Nieto eine ganze Reihe von Reformen auf den Weg gebracht. Damit sie nicht versanden, müssen die Grundlagen der öffentlichen Verwaltung neu geordnet, Korruption eingedämmt und rechtsstaatliche Verfahren gesichert werden. Gelingt dann der Durchbruch für mehr Wirtschaftswachstum?
Die Kartelle bringen Mexiko an den Rand eines gescheiterten Staates
Illegaler Bergbau und Markenpiraterie, Drogen- und -Waffenhandel, Schutzgelderpressung von Unternehmen, Privatleuten und Gemeindeverwaltungen: Mexikos Kartelle handeln wie Unternehmen, die ihre Erträge aus der Schattenwirtschaft mit brutaler Gewalt verteidigen und ausbauen – und ihre Gewinne auch in die legale Wirtschaft investieren.
Mexikos Energiereform löst einen politischen Hurrikan aus
Das Ziel des neuen Präsidenten: Ausländische Investitionen sollen ins Land strömen und bei der Suche nach Öl- und Gasvorkommen helfen, vor allem im Golf von Mexiko. Damit sollen das schwerfällige Staats-unternehmen Pemex modernisiert werden und künftige Gewinne nicht mehr in den Staatshaushalt, sondern in einen Zukunftsfonds fließen.
Mexiko nutzt die Vorteile einer offenen Volkswirtschaft
Mexiko will die einseitige Abhängigkeit vom nordamerikanischen Markt verringern und seine außenwirtschaftlichen Beziehungen ausweiten. Dafür hat das Land ein Dutzend von Freihandelsabkommen mit Ländern in Europa, Asien und Lateinamerika unterzeichnet. Besonders vielversprechend scheint die neue Pazifische Allianz zu sein.
In einigen Bereichen hat das Land noch Nachholbedarf
Interview mit dem Geschäftsführer von Bayer in Mexiko, Kurt Soland
Geschäftliches und Privates werden oft miteinander verbunden. Darauf muss sich ein deutscher Unternehmer einstellen, wenn er mit mexikanischen Familienunternehmern verhandelt. Ein schnelles „Du“ bedeutet aber noch lange nicht, dass alles ganz einfach wäre, es braucht immer seine Zeit. Investiert man sie, findet man große Chancen in diesem Land.