Notizen aus einem gespaltenen Land
Tradition oder Moderne? Religion oder Laizismus? Demokratie oder Diktatur? Regionalmacht oder Teil des Westens? Drei Standortbestimmungen zum Jahrestag der türkischen Republik.
Tradition oder Moderne? Religion oder Laizismus? Demokratie oder Diktatur? Regionalmacht oder Teil des Westens? Drei Standortbestimmungen zum Jahrestag der türkischen Republik.
Statt vom eigenen Ruhm zu zehren, müssen die Peschmerga sich neu erfinden
Noch nie waren die Kurden einem eigenen Staat so nah wie heute. Doch der legendäre Ruf, den sich die Peschmerga in jahrzehntelangem Kampf erworben haben, ist beschädigt, seit sie den IS-Milizen quasi kampflos einige Gebiete im Nordirak überlassen haben. Die Rückeroberung wird aber nur gelingen, wenn eine schlagkräftige Armee aufgestellt wird.
An den neuen Istanbuler Fähren scheiden sich die AKP-Anhänger und -Gegner
Die AKP hat sich vom reformfreudigen, prowestlichen Kurs verabschiedet
Wie lässt sich der Wandel erklären, der in den vergangenen Jahren in der Türkei vonstatten ging? Hat Erdogan schon immer das Ziel verfolgt, die Islamisierung der Türkei voranzutreiben – oder hat ihn die Ablehnung der EU in Richtung Osten getrieben? Der autoritäre und machtbewusste Staatspräsident hat hohe Ziele für seine „neue Türkei“.
Der Krieg in Syrien erschwert die greifbare türkisch-kurdische Verständigung
2005 begann zwischen der kurdischen PKK und dem türkischen Staat ein Verhandlungsprozess, der in den vergangenen Monaten durch die Entwicklungen im syrischen Bürgerkrieg und insbesondere dem Kampf um Kobane aus der Bahn geworfen wurde. Dabei stehen die Chancen auf eine Lösung weiterhin gut, wenn sich beide Seiten bewegten.
Das derzeit in Mode gekommene Türkei-Bashing ist völlig fehl am Platz
In einigen Bereichen hat das Land noch Nachholbedarf
Wie der Regierungschef und seine AKP die Türkei beflügeln – und polarisieren
Recep Tayyip Erdogan hat der modernen Türkei seinen Stempel aufgedrückt wie vor ihm nur Kemal Atatürk. Die AKP-Regierung bescherte dem Land einen rasanten Wirtschaftsaufschwung und neues Selbstbewusstsein. Doch das Wirtschaftswunder am Bosporus hat auch seine Schattenseiten, soziale und kulturelle Spannungen steigen.
Von Milliardenerben, Self-Made-Unternehmerinnen und „anatolischen Tigern“
Trotz intensiver Beziehungen in die Region bleibt die EU wichtigster Partner
Der rasante wirtschaftliche Aufschwung, aber auch das jahrzehntelange Warten auf einen EU-Beitritt bewegten Ankara zu einer Suche nach Handelspartnern jenseits der EU. Mit Erfolg? Nur bedingt. Zu sehr vermischte die Türkei Handel und Politik. Und Integrationsmöglichkeiten, die eine EU ersetzen könnten, gibt es auch nicht.
Der türkische Fußball schöpft sein Potenzial als Wirtschaftsfaktor nicht aus
Begeisterungsfähige Fans und ein Gesamtumsatz von 444 Millionen Euro – alles super in der „Süper Lig“, der höchsten türkischen Fußballklasse? Nein. Finanziell haben viele Vereine jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt. Was die Klubs jetzt brauchen, sind niedrigere Ausgaben und höhere Einnahmen – sonst droht der wirtschaftliche Abstieg.