Ruanda-Deal: Blaupause für Europas Asylpolitik
Großbritannien hat ein Asylabkommen mit Ruanda geschlossen: Statt Sicherheit droht Abschiebehaft. Das Modell ist nicht ganz neu und könnte bald weitere Nachahmer finden.
Großbritannien hat ein Asylabkommen mit Ruanda geschlossen: Statt Sicherheit droht Abschiebehaft. Das Modell ist nicht ganz neu und könnte bald weitere Nachahmer finden.
Italien wird durch die Balkan-Route entlastet, die Lage bleibt aber angespannt
Als 2011 die erste Flüchtlingswelle nach Europa schwappte, ließen die EU-Partner das hauptsächlich betroffene Italien allein. Auch heute, da kaum noch Syrer in Süditalien anlanden, operiert das krisengeschüttelte Land am Rande der Kapazitäten. Mehr Geld für die Flüchtlingskrise auszugeben ist, ohne Verstoß gegen den Stabilitätspakt kaum möglich.
Der Bürgerkrieg in Syrien wird uns noch viele Jahre beschäftigen
Hunderttausende Tote, Millionen Flüchtlinge, ein völlig zerstörtes Land, das zum geopolitischen Schlachtfeld geworden ist: Den Bürgerkrieg in Syrien zu beenden und eine Strategie für den Wiederaufbau zu entwickeln, ist eine politische, diplomatische und militärische Mammutaufgabe, der sich vor allem die EU stellen sollte. Der Wiener Prozess ist ein Anfang.
Der Westbalkan als Transitroute und Herkunftsregion
Wir müssen den Westbalkan bei der Bewältigung des Flüchtlingsandrangs unterstützen und zugleich die Lebensbedingungen für die Menschen vor Ort so weit verbessern, dass sie nicht ausreisen wollen. Beide Ziele lassen sich nur durch deutlich höhere Finanzhilfen sowie eine Wiederbelebung der Beitrittsperspektive verwirklichen.
Wie soziale Medien Wanderungsbewegungen fördern können
Welche Einreisebestimmungen hat mein Wunsch-Migrationsland, wie komme ich dahin? Soziale Netzwerke liefern diese Informationen und helfen auch, die Beziehungen zu den Menschen in der Heimat aufrechtzuerhalten. Die Kehrseite der neuen Medienherrlichkeit sind falsche Versprechungen und überzogene Erwartungen.
Die Flüchtlingskrise zeigt: Politik muss von Grund auf neu ansetzen
Nichts hat Gewissheiten so erschüttert wie die Flüchtlingsfrage. Die Grenzen zwischen Innen- und Außenpolitik sind aufgelöst, mit herkömmlichen Mitteln ist dem Problemgewirr nicht beizukommen. Rückzug scheint vielen eine sichere Option. Dabei müsste Europa sich jetzt der Verwerfungen annehmen, die es mit angerichtet hat.
Die Franzosen bezweifeln, noch mehr Einwanderer integrieren zu können
Präsident Hollande wird heftig dafür kritisiert, dass er sein Land nicht vor der unbesonnenen deutschen Flüchtlingspolitik schütze. Warum weigert sich Frankreich, mehr Asylsuchende aufzunehmen? Liegt es am -starken Einfluss des Front National? An der schlechten wirtschaft-lichen Lage? Oder an den Problemen mit der muslimischen Vorstadtjugend?
In Österreichs Hauptstadt wird die Flüchtlingskrise in die Bahnhöfe verbannt
Die Flüchtlingskrise wirft Fragen auf, die für Polen neu sind
Noch bevor die Flüchtlingkrise Polen erreicht hat, hat sie begonnen, das Land zu verändern. Überfällige Fragen nach Identität und Gemeinschaftsverständnis sind es, die man sich jetzt stellt. Diese Diskussion findet in einer Gesellschaft statt, die zutiefst gespalten ist. Doch auch Warschau und Berlin müssen dringend miteinander reden.
Was in der Debatte zur „Bekämpfung der Fluchtursachen“ ungesagt bleibt
Die Antwort der deutschen und europäischen Politik auf das Migrations- und Flüchtlingsdrama auf dem Mittelmeer könnte einhelliger nicht sein: Unisono reagierten politische Entscheidungsträger, Medien und zivilgesellschaftliche Organisationen auf die schockierenden Bilder mit der Aufforderung, nun vordringlich "die Fluchtursachen zu bekämpfen". Doch Entwicklungszusammenarbeit ist vieles – aber kein Wundermittel gegen eine akute Flucht- und Migrationskrise von epischen Ausmaßen.
Europa kann die Flüchtlingskatastrophe nur gemeinsam bewältigen
Die Zahl derer, die ihr Leben riskieren, um nach Europa zu gelangen, steigt weiter – vor allem, weil es zu wenig legale Zuwanderungswege gibt. Lösungen müssen an der Unterscheidung von Flüchtlingen und Migranten ansetzen. Ziele sind eine faire Verantwortungsteilung beim Flüchtlingsschutz sowie eine schnellere Integration dieser Menschen.