Drei Fragen an … Nargess Eskandari-Grünberg
Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main
Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main
Warum die Unterdrückung von Frauen mehr ist als ein Randproblem
Die Unterdrückung von Frauen gehört von jeher zum Geschäftsmodell rückständiger Gesellschaften. Und das unabhängig der jeweiligen Kultur, Tradition oder Religion und selbst da, wo es nicht einmal nennenswerte Konflikte gibt. Damit dort alles so bleiben kann, wie es ist, wird Frauen der Krieg erklärt – und damit auch dem Fortschritt.
Im Osten Kongos und im Norden Nigerias ist Gewalt gegen Frauen endemisch
1994 begannen die aus Ruanda geflüchteten Völkermörder der FDLR damit, Massenvergewaltigungen im Ostkongo „strategisch“ ein- zusetzen – mit unvorstellbarer Brutalität. Der Krieg ist heute abgeflaut, die Verbrechen an Frauen gehen aber unvermindert weiter – und finden im Norden Nigerias in der Terrorkampagne der Boko Haram Nachahmer.
Saudi-Arabien: Vom Leben der Frauen im Land der Männer
Christine Lagarde über Quote, Qualität und die Schönheit der Vielfalt
Mit einem Frauenanteil von gerade mal einem Prozent auf den Führungspositionen scheint die Finanzwelt eine Bastion gegen die Emanzipation der Frauen zu sein. Mit welchen Folgen? IWF-Chefin Christine Lagarde spricht im Interview mit der IP über Schubladendenken, weibliches Wirtschaften
und ihre eigene Vorbildfunktion.
Einige Hintergründe zum Thema Frauen und Sicherheit
Frauen sind in den brutalen Kriegen unserer Zeit oft die größten Leidtragenden, werden bei Friedensverhandlungen aber meist ausgeschlossen. Dabei zeigt die Realität: Werden sie in Konfliktlösungen einbezogen, erweisen diese sich als haltbarer, und gleichberechtigte Gesellschaften
sind nicht nur stabiler, sondern auch erfolgreicher.
Warum das 21. Jahrhundert das Zeitalter der Gleichberechtigung sein muss
In Regierung und Parlament bleiben sie unterrepräsentiert, Gewalt gegen sie ist eines der am wenigsten geahndeten Verbrechen weltweit: Die Benachteiligung von Frauen verletzt nicht nur fundamentale Menschenrechte, sie ist auch wirtschaftlich ineffizient. Viel zu tun für Organisationen wie UN Women, die 2010 gegründete Frauenorganisation der UN.
Warum wir es uns nicht leisten können, Frauen ökonomisch auszuschließen
Wenn es um Frauenfragen geht, wird es meist ideologisch – und die Rollen scheinen verteilt. Reden wir darüber, aber nicht politisch korrekt und nicht emotional. Sondern so, wie wir auch andere Sachfragen behandeln sollten – nüchtern. Denn die kühle, ökonomische Betrachtung
hat einen entscheidenden Vorteil: Sie rechnet sich am Ende für alle.
Israels Erfahrungen mit der Wehrpflicht für alle und Frauen in Kampfeinheiten
Rund 1500 Frauen jährlich sind es, die in Israels Kampfeinheiten dienen und seiner Armee mit etwa 33 Prozent den höchsten Frauenanteil der Welt bescheren. Welche Lehren können die Streitkräfte anderer Länder aus dem israelischen Beispiel ziehen? Ein Streifzug durch das einzige Land
der westlichen Welt, in dem Frauen Wehrdienst leisten müssen.
Interview mit Melanne Verveer, US-Sonderbotschafterin für globale Frauenfragen
„Frauenangelegenheiten“ sind keine Angelegenheiten nur für Frauen. Von ihrer Integration profitiert die ganze, profitieren alle Gesellschaften. Denn sämtliche Erfahrungen zeigen: Regierungen, die aufgeschlossen genug sind, den Großteil des Potenzials ihrer Bevölkerungen nicht einfach brachliegen zu lassen, betreiben schlichtweg intelligente Politik.
... und warum es unterschätzt wird
Die Vereinten Nationen beweisen es mit ihren Human Development Reports schon lange: Für Wachstum und Entwicklung sind auch Faktoren wie Bildung, kulturelle Werte oder Chancengleichheit für Mädchen und Frauen ausschlaggebend. Einen Faktor aber übersahen die Sozialwissenschaften bislang: das erotische Kapital vor allem von Frauen. Für den sozialen Aufstieg ist es ebenso bedeutend wie Humankapital.
Auf den Philippinen oder in der arabischen Welt gilt Europa als Beispiel dafür, dass man Frieden lernen kann. Doch die Union hinkt ihren Ansprüchen allzu oft hinterher. Gefragt wären Selbstkritik, mehr Bildungsarbeit und grundlegende Reformen. Und: Niemand in der EU sollte sich von Autokratien à la China vorschreiben lassen, wie er seinen Job zu machen hat.