Drei Fragen an ... Daniel Gerlach
Nahost-Experte und Chefredakteur des Magazins Zenith
Nahost-Experte und Chefredakteur des Magazins Zenith
Die israelischen Medien arbeiten sich am amtierenden Premierminister Benjamin Netanjahu ab und sehen kaum Chancen auf eine Regierungsbildung mit ihm.
Israel sieht den Iran als aggressive und expansive Macht, die sich an seinen Grenzen breit macht. Erstmals kam es im Mai zu einer direkten Konfrontation zwischen den Erzfeinden. Premier Netanjahu kann aufgrund des sich ausweitenden Konflikts zwischen Sunniten und Schiiten nun auf seine Verbündeten zählen: die USA und neuerdings Saudi-Arabien.
70 Jahre Israel: Eine ungemein vitale Debatten-Demokratie feiert Geburtstag
Als am 14. Mai 1948 in Tel Aviv die Gründung des modernen Israels vollzogen wurde, stritt man bis zuletzt über den Verfassungstext. Die Lust am Diskurs hat den Staat bis heute begleitet und zu mancher gesellschaftlichen Verwerfung geführt – und das in einem Land, dem es an äußeren Feinden wahrlich nicht mangelt. Drei Neuerscheinungen.
Als Mittlerin im Nahost-Konflikt wird Sylke Tempel schmerzlich vermisst
Die jüngsten geopolitischen Verwerfungen von Syrien bis Nordkorea haben den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern aus den Schlagzeilen gedrängt; gelöst ist er dadurch nicht. Was die Friedensaktivisten in der Region jetzt brauchen, sind Unterstützer, die sich bemühen, beiden Seiten gerecht zu werden. Abschied von einer ehrlichen Maklerin.
Vier Voraussetzungen waren nötig, um ein globales Hightech-Zentrum zu werden
„Silikon Wadi“, so wird Israel heute gerne genannt. Vier Voraussetzungen waren nötig, um Israel zu einem der weltweit wichtigsten Hightech-Zentren zu machen: eine Spezialeinheit der Armee, die Einwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion, ein staatliches Finanzierungsprogramm und die israelische Mentalität.
Kleines Land mit großer Kultur: Israels Künstler, Autoren und Filmemacher sind weltweit gefragt. Mit Verve, Chuzpe und Selbstironie widmen sie sich dem komplizierten Leben in einem von Krieg, Terror und politischen Grabenkämpfen gebeutelten Land. Die Schroffheit und Verletzlichkeit ihrer Alltagshelden kommt auch im Ausland an.
Wasser war für Israel stets von existenzieller Bedeutung – gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich. In dem Land, das zu zwei Dritteln aus Stein oder Sand besteht, gilt der Umgang mit Wasser als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Geschichte der israelischen Wasserwirtschaft ist eine Erfolgsstory – doch als Vorbild für andere taugt sie nur bedingt.
Das kleine Land ohne Ressourcen setzt auf das Know-how seiner Bevölkerung
Dass Not erfinderisch macht, lässt sich in Israel mit Händen greifen. Als kleines Land ohne Ressourcen war man stets gezwungen, auf das Know-how seiner Bevölkerung zu setzen. Die ist jung, divers, diskussionsfreudig – doch längst nicht alle ihre Mitglieder sind Teil der israelischen Start-up-Nation. Eine Erfolgsgeschichte mit Einschränkungen.
Nicht nur deutsche Großunternehmen, sondern auch Mittelständler können von Israels Innovationspotenzial im Hightech-Bereich profitieren. Die Anknüpfungspunkte liegen näher, als viele oft denken. So unterhalten auf lokaler Ebene Städte wie Köln und Berlin den direkten Draht zur Start-up-Hochburg Tel Aviv.
Israels wichtigste Wirtschaftsfaktoren von A bis Z.
Riesige Offshore-Gasfelder, gigantische Ölfunde am Toten Meer und auf dem Golan: Die Zeiten, in denen Israels Ressourcenarmut geradezu sprichwörtlich war, sind seit ein paar Jahren vorbei. Doch zusammen mit den Chancen, die das dem Land eröffnet, kommen die in der Region unvermeidlichen Streitigkeiten darüber, wem eigentlich was gehört.