Buchkritik

Demokratie in Gefahr

Die offene Gesellschaft und ihre weiterhin aktiven Feinde

Wie lässt sich die liberale Demokratie gegen den Ansturm von Populisten und Rechtsintellektuellen verteidigen? Drei Bücher analysieren die aktuelle gesellschaftspolitische Lage aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Während eines eher Symptom der gegenwärtigen Malaise ist, verstehen sich die beiden anderen als Plädoyers für Freiheit und ein offenes Europa.

Autor*in/nen
Marko Martin
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Buchkritik
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Wundertüte Weltnetz

Parag Khannas atemloses Plädoyer fürs globale Zusammenrücken

Handelsvolumen und Dezentralisierung, Souveränität und Seidenstraße, Megacities und Moral, Weltbürgertum und gemischte Ethnizität: In seinem Rundumschlag über den Globalisierungsschub lässt Parag Khanna nichts aus. Sein Manifest gegen die nationalistische Versuchung bietet einen Wirbelwind an Fakten, dem es aber an analytischer Tiefe mangelt.

Autor*in/nen
Jan Techau
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Buchkritik
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Chinas Ängste, Chinas Träume

Wie es im Reich der Mitte weitergehen könnte

Wer Visionen hat, der sollte Helmut Schmidt zufolge „zum Arzt gehen“. Doch wer künftige Entwicklungen abschätzen will, kommt nicht umhin, eine Form der Vision oder doch der Imagination zu entwickeln. Drei Autoren blicken in die Zukunft Chinas: über Biografien, über Stichworte und Schlaglichter oder mit den Mitteln des Science-Fiction-Romans.

Autor*in/nen
Nadine Godehardt
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Buchkritik
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Warum sie kommen

Neue Bücher zu den Hintergründen von Flucht und Vertreibung

Fluchtursachen, Fluchtrouten, Integration: Die Migrationsdebatte hat den Buchmarkt erreicht und eine kaum noch überschaubare Anzahl an Neuerscheinungen hervorgebracht. Wer den Überblick behalten möchte, muss sich konzentrieren. Zum Beispiel auf die Frage: Was treibt Menschen an, ihre Heimat aufzugeben und woanders Schutz zu suchen?

Autor*in/nen
Thomas Speckmann
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Buchkritik
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Iran von innen

Drei Versuche, ein widersprüchliches Land zu verstehen

Terrorunterstützer und Kriegstreiber oder Stabilitäts-anker und Wirtschaftspartner? Auch ein Jahr nach Inkrafttreten des Atomabkommens scheiden sich die Geister am Iran. Doch je bedeutsamer die Rolle der Islamischen Republik in der Welt und der Region wird, desto nötiger sind differenzierte und sachliche Analysen.

Autor*in/nen
Sebastian Sons
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Buchkritik
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Nicht-ganz-so-Vereinigte Staaten

Vier Neuerscheinungen zeichnen ein eher düsteres Bild Amerikas

Über die tieferliegenden Gründe für den Wahlsieg Donald Trumps werden Historiker, Politologen und Soziologen in den kommenden Monaten und Jahren zahlreiche Seiten füllen. Wer nicht so lange warten möchte, kann sich auf einige Bücher stützen, die vor der Wahl geschrieben wurden, aber bereits vieles von dem vorwegnehmen, was künftig diskutiert wird.

Autor*in/nen
Aylin Matlé
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Buchkritik
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Erdogans Wort und Wille

Wie aus dem Reformer der Autokrat wurde – und was das für Folgen hat

Gut möglich, dass die Welt einmal auf das Jahr 2016 zurückblicken und sagen wird: Dies war das Jahr, in dem die Türkei dem Westen verloren ging. Wie es dazu kam, erzählen zwei neue Bücher: vom Aufstieg Recep Tayyip Erdogans und von den Erfahrungen, die missliebige Journalisten mit dem Präsidenten machen.

Autor*in/nen
Luisa Seeling
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Buchkritik
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Buch des Jahres

Was man 2016 gelesen haben sollte

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Buchkritik
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Al-Kaidas langer Atem

Bücher über den syrischen Dschihad, Saudi-Arabien und den frühen Islam

Wie ist der Aufstieg des selbsternannten Islamischen Staates zu erklären? Darf der Westen mit dem syrischen Al-Kaida-Ableger gemeinsame Sache machen, weil dieser auf einmal „moderat“ erscheint? Können in Saudi-Arabien, Hüterin der heiligen Stätten des Islam, moderatere Glaubensformen entstehen? Fünf Neuerscheinungen geben Antworten.

Autor*in/nen
Jan Kuhlmann
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Buchkritik
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Das Ende des Journalismus

… und wie es vielleicht noch zu verhindern wäre: Vier Vorschläge

Wenn Ideale in Gefahr sind, lässt sich das oft am besten daran erkennen, dass sie lautstark verteidigt werden. Gleich mehrere neue Bücher beschwören die Rolle der Medien für eine aufgeklärte Gesellschaft, und sie alle belegen damit vor allem die Nervosität, mit der längst nicht mehr nur die Branche selbst auf die Schwäche des Journalismus schaut.

Autor*in/nen
Lenz Jacobsen
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Buchkritik
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Putin als Wille und Vorstellung

Vier neue Bücher nähern sich dem widersprüchlichen Herrn im Kreml

Die Welle der Russland-Bücher reißt nicht ab, die Faszination der Figur Wladimir Putin ist ungebrochen. Im Vordergrund steht die Frage, was der russische Präsident eigentlich will, in der Ukraine, in Syrien und anderswo: ein neues Imperium schaffen, die Rolle als Regionalmacht festigen oder doch einfach nur an der Macht bleiben?

Autor*in/nen
Stefan Meister
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Buchkritik
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Europa am Ende?

Drei Neuerscheinungen und die Frage, ob die EU noch zu retten ist

„Lass fahren“, möchte man der Bundeskanzlerin nach Lektüre drei neuer Europa-Bücher zurufen. Die Mühen Angela Merkels, die EU zusammenzuhalten, sind vergebens; gescheitert ist der Versuch, der Kleinarbeit am Status quo visionären Anstrich zu geben. Europa ist an ein Ende gelangt, so lautet das Fazit zu den hier behandelten Publikationen. Nur, an welches?

Autor*in/nen
Josef Janning
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Buchkritik
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