Wird das Völkerrecht instrumentalisiert?
Die Verfahren gegen Israel und Deutschland vor dem IGH wollen den Diskurs zu Gaza moralisieren. Aber die Völkerrechtsfragen müssen ernst genommen werden.
Die Verfahren gegen Israel und Deutschland vor dem IGH wollen den Diskurs zu Gaza moralisieren. Aber die Völkerrechtsfragen müssen ernst genommen werden.
Buchkritik
Dafür, dass sich die amerikanische Diskussion über den Irak-Konflikt für den Leser hierzulande vergleichsweise detailliert nachverfolgen lässt, sorgt eine Fülle von Übersetzungen – etwa die von Bob Woodwards neuestem Buch. Schwieriger ist es mit der Diskussion in der arabischen Welt. Drei Titel gewähren einen vertieften Einblick in die Debatte.
Die Mearsheimer/Walt-Debatte und Amerikas Rolle im Nahen Osten
Kaum eine These hat in den USA seit 1945 so hohe Wellen geschlagen wie die von John Mearsheimer und Stephen Walt zur „Israel-Lobby“. Doch ihrem zentralen Argument, wonach die USA anstelle der einseitigen Parteinahme für Israel wieder ihre überparteiliche Maklerposition im Nahen Osten einnehmen müssen, lässt sich kaum widersprechen.
Joseph Croitoru über 40 Jahre Sechs-Tage-Krieg
Besprochen werden "1967. Israels zweite Geburt", "The Israeli Military and the Origins of the 1967 War" und "Nasser at War: Arab Images of the Enemy"
Dringend gesucht: eine identitätsstiftende arabische Ideologie
Der Irak-Krieg, Syriens Rauswurf aus dem Libanon, der Wahlsieg der Hamas und der Sieg der Hisbollah über Israel haben das bisherige Machtgefüge des Nahen Ostens zum Einsturz gebracht. Die Eliten sind verunsichert, die Feindbilder stimmen nicht mehr – aber statt einer Debatte herrscht ratloses Schweigen. Neue Konzepte sind nicht in Sicht.
Die Zeit für einen Neuanfang scheint günstig - wenn alle Beteiligten ihn wollen
Seit 40 Jahren zerbricht sich die Welt den Kopf, wie dieser endlose Konflikt zu lösen ist. Generationen von Vermittlern haben sich daran die Zähne ausgebissen; beide Seiten beharren auf ihren Standpunkten, Fehlern und Ängsten. Im Moment ist die Zeit für einen entschlossenen Neuanfang günstig – aber er muss von allen Beteiligten gewollt sein.
Wer den Gaza-Streifen sich selbst überlässt, spielt nur den Islamisten in die Hände
Palästinenser im Bruderkrieg, die politische Häutung der Hamas von einer Rebellenbewegung zur Partei gescheitert, Terror und Gewalt im „größten Freiluftgefängnis der Welt“: Doch wer den Gaza-Streifen sich selbst überlässt, wird auch Israel keinen Frieden bringen – und macht die palästinensische Sache zum Spielball der Dschihadisten.
Eine Erwiderung auf Alfred Grosser
Israels Regierung muss wie jede andere demokratisch gewählte Regierung dieser Welt kritisiert werden. Doch derzeit wird das Land in einer Zangenbewegung attackiert: Hier die eliminatorischen Antisemiten à la Achmadinedschad, dort die „fellow travellers“ des Antisemitismus, die den Versuch, Israel zu delegitimieren, mit gedämpftem Echo weitertragen.
Buchkritik
Von ihren Anfängen als religiöse Splittergruppe bis zur Regierungspartei hat die Hamas einen weiten Weg zurückgelegt. Doch die militärische und politische Erfolgsbilanz der Hamas kennt nicht nur Sieger. Zu den Verlierern zählen ausgerechnet die, um deren Interessen es vorgeblich geht: die palästinensische Zivilbevölkerung.
War das Scheitern des Irak-Kriegs vorhersehbar? Eine retrospektive Analyse
Die Rückschau auf die vier Jahre seit dem Beginn des amerikanisch geführten Krieges gegen den Irak und dem Sturz der Diktatur Saddam Husseins bietet Gelegenheit, die eigenen Einschätzungen jener Tage zu überprüfen – und damit auch die Prognosefähigkeit der Wissenschaft auf den Prüfstand zu stellen. Wie sollte es weitergehen? Einige Empfehlungen.
Der Irak-Krieg und seine Folgen für die amerikanische Innenpolitik
Die von der Regierung Bush angeordnete Truppenverstärkung wird die Lage im Irak nicht grundlegend ändern. Wichtiger ist die Frage, welchen politischen Niederschlag sie in Amerika finden wird. Denn der Irak wird immer mehr zum beherrschenden Thema werden und mit entscheiden, wer der nächste Präsident der USA wird.
Die israelische Politik ist unrecht. Wer sie bekämpft, ist kein Antisemit
Ich wurde als Jude von den Deutschen verachtet – und glaubte nach Auschwitz doch an unsere gemeinsame Zukunft. Ich verstehe nicht, dass Juden heute andere verachten und sich das Recht nehmen, im Namen der Selbstverteidigung unbarmherzig Politik zu betreiben. Verständnis für die Leiden der anderen – gilt dieser Grundwert Europas nicht erst recht für Israel?
Wie illusionäres Wunschdenken die Bush-Führung in die Hölle von Bagdad führte
Dass der Weg der Bush-Regierung in den Irak mit Lügen und Falschmeldungen gepflastert war, ist hinreichend bekannt. Doch der heutige Wissensstand legt nahe, dass die Führungsspitze ihren eigenen Fabrikationen glaubte: Nicht Zynismus, sondern irrationales, messianisches Wunschdenken führte die Supermacht in die Hölle von Bagdad.