Malediven: Der geopolitische Archipel
Seit Jahren konkurrieren China und Indien um Einfluss auf den Malediven. Nun hat Peking wieder die Nase vorn.
Seit Jahren konkurrieren China und Indien um Einfluss auf den Malediven. Nun hat Peking wieder die Nase vorn.
Die Erwartungen an Modis Reformprogramm sind hoch
Gegenwärtig steht Indien wirtschaftlich besser da als die meisten anderen Schwellenländer. Der vorsichtige Optimismus basiert vor allem auf den hohen Erwartungen an die Regierung von Premierminister Narendra Modi, der seit seinem Amtsantritt Ende Mai 2014 zahlreiche Reformvorhaben angestoßen hat.
Wer bewegt die indische Wirtschaft?
Familien wie die Ambanis, Tatas und Mittals herrschen über globale Wirtschaftsimperien. Aber es mangelt auch nicht an kreativen Jungunternehmern, erfolgreichen Frauen in den Vorständen, brillanten Ökonomen und einer globalen Diaspora, die Indien aus dem Ausland antreibt und das Bild des Landes prägt.
Indien von A wie "Amtsschimmel" bis U wie "Ungleichheit"
Zur Befriedigung der Nachfrage setzt Indien vor allem auf Kohle und Erneuerbare
Beim viertgrößten Energiekonsumenten weltweit wird die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage nach Ressourcen immer größer. Die Regierung von Premier Modi will diese Lücke durch einen raschen Ausbau von klimaschädlichen Kohlekraftwerken verringern, zugleich aber auch mehr Solar- und Windkraft erzeugen.
Wachstum um jeden Preis? Der Streit der indischen Starökonomen
Seit 2013 beharken sich die großen indischen Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen und Jagdish Bhagwati: Welches Modell ist für Indien das richtige? Wo soll der Staat mitmischen und wo nicht? Dass die Positionen gar nicht so konträr sind, ist nur ein Aspekt der bemerkenswerten Debatte über Wirtschaftswachstum und soziale Entwicklung.
Eine selbstbewusste, erfolgshungrige und global orientierte Start-up-Generation wurde bislang durch staatliche IT-Politik gehemmt, die auf Abschottung und Machtzentralisierung setzt. Damit die neuen Start-up-Förderpläne erfolgreich umgesetzt werden können, braucht es jedoch ein unternehmerisches Miteinander lokaler Kader und engagierter Gründer.
Für die Regierung sind sie Symbole des „China-Traums“, die zum Erfolg der Nation beitragen. Chinesische Unternehmer selbst wollen unternehmerische Freiheit, verhalten sich aber dem Geschäft zuliebe regierungskonform. Und die Öffentlichkeit? Bewundert in den Self-Made-Men den amerikanischen Traum von persönlichem Erfolg und Reichtum.
China steht vor einem Wendepunkt. Das alte Wachstumsmodell mit seiner Konzentration auf Investitionen und Exporte hat seine Kraft verloren. Die Fundamente für ein neues Modell aber, das auf Binnennachfrage und Innovationen basiert, sind noch lange nicht gelegt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt dürfte noch für Jahre eine Großbaustelle bleiben.
Die gute Nachricht: China ist Windweltmeister und wird demnächst den Solarspitzenreiter Deutschland einholen. Die schlechte Nachricht: Diese Energieträger machen nicht einmal 2 Prozent des Energiemixes aus. Kommt Peking nicht von der Kohle los, werden sämtliche Anstrengungen, den Klimawandel aufzuhalten, vergeblich sein.
China von A bis Z
China arbeitet intensiv daran, sich von der Werkbank der Welt zur Innovationsökonomie zu entwickeln. Nur steht es sich oft selbst im Weg, weil die Politik auf Kontrolle nicht verzichten mag. Entstehen aber Freiräume, entwickeln sich auch enorme Potenziale, vor allem in der IT-Branche, der Medizintechnik und der Biotechnologie.
Scheitert China? Sebastian Heilmann und Eberhard Sandschneider im Gespräch
Mit einer aufstiegsorientierten Bevölkerung, selbstbewussten Unternehmern und einer krisenerprobten Regierungspartei scheint China prädestiniert dafür, sich immer wieder neu zu erfinden. Doch eine explosive Mischung aus Verschuldung, Überalterung und Sozialstaatsversprechungen bedroht den gesellschaftlichen Frieden – und damit die Zukunft des Modells China.