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01. Apr. 2002

Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen

Buchkritik

Darauf hat die wissenschaftliche Welt auf beiden Seiten des Atlantiks lange gewartet: Jetzt endlich gibt es eine umfassende Bestandsaufnahme und eine wissenschaftliche Bewertung der amerikanisch-deutschen Beziehungen von 1945 bis 1990.

Detlef Junker, der langjährige Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Washington, hat 132 ausgewiesene Wissenschaftler aus beiden Ländern versammelt, um von ihnen in 146 Beiträgen die unterschiedlichen Facetten des bilateralen Verhältnisses untersuchen zu lassen. Neben arrivierten Experten, deren Name oft schon fast als Synonym für den von ihnen analysierten Bereich steht – Harold James über „D-Mark und Dollar“ etwa –, kommen auch jüngere Forscher zu Wort.

Besonders hilfreich wird das Handbuch dadurch, dass es nicht nur übersichtlich in die Bereiche Politik, Sicherheit, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft unterteilt ist (jeweils gesondert, im ersten Band von 1945 bis 1968 und im zweiten Band von 1968 bis 1990), sondern dass jeder Bereich mit einem Überblicksessay eines herausragenden Wissenschaftlers eingeführt wird, in dem sich auch eine Besprechung der wichtigsten Literatur findet. Für keine andere bilaterale Beziehung der Bundesrepublik existiert eine ähnlich voluminöse, detaillierte und solide Darstellung, und kein anderes zwischenstaatliches Verhältnis in einer Epoche dürfte bisher so erschöpfend behandelt worden sein wie das amerikanisch-deutsche in Junkers beiden Sammelbänden.

In diesem Jahr erscheint das Handbuch auch auf Englisch; es fällt leicht, vorherzusagen, dass sich dieses monumentale Werk für Generationen von Transatlantik-Forschern als unverzichtbar erweisen wird.

Detlef Junker, Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges. Ein Handbuch, Stuttgart/München: Deutsche Verlags-Anstalt 2001, 2 Bde., 976 und 874 S., 76,00 EUR.

Bibliografische Angaben

Internationale Politik 4, April 2002, S. 77.

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