Modi 2.0
Die außenpolitischen Herausforderungen der zweiten Amtszeit
Die außenpolitischen Herausforderungen der zweiten Amtszeit
Chinas Rolle im ASEM-Prozess
Angesichts der wachsenden Bedeutung Chinas als regionale Führungsmacht in Asien erweist sich
die Einbindung der Volksrepublik in den Rahmen des Asien-Europa-Treffens (ASEM) als sehr
erfolgreich. Auf diese Weise „lernt“ die Großmacht, Multilateralismus im globalen wie regionalen
Maßstab zu praktizieren und sich nicht zu einer Bedrohung in ihrem Umfeld zu entwickeln.
Chinas Politik der guten Nachbarschaft
China verfolgt seit zwei Jahrzehnten eine Außenpolitik der guten Nachbarschaft.
Doch inwiefern lässt sich dieser Anspruch mit der Größe des Landes, dem gewaltigen wirtschaftlichen
Aufstieg, dem Konkurrenzkampf mit Japan oder mit Konflikten wie der Taiwan- oder Minderheitenproblematik vereinbaren?
China muss dem Autor zufolge vor allem im wirtschaftlichen Bereich seinen Nachbarn die
Angst vor einer „chinesischen Gefahr“ nehmen.
Wird es dem erneut gewählten Präsidenten Taiwans, Chen Shui-bian, gelingen, eine neue Verfassung
für sein Land durchzusetzen, um es eines Tages in die Unabhängigkeit zu führen? Das „Ein-
China-Prinzip“ der Volksrepublik und die Status-quo-Politik der USA in der Region stehen den
Ambitionen der taiwanesischen Regierung im Wege. Die Taiwan-Frage wird zeigen, ob die Volksrepublik
in der Lage ist, diesen Konflikt wie auch andere friedlich zu lösen.
Nach 40 Jahren autoritärer Herrschaft steht nun auch Indonesien an der Schwelle zur Demokratie.
Doch Demokratie zu verkünden ist etwas anderes als sie auch wirklich erfolgreich durchsetzen
zu können. Jürgen Rüland, Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, analysiert
Indonesiens Chancen, aber auch Gefahren für die demokratische Konsolidierung des Landes
nach dem Chaos der letzten Jahre.
Nach dem „asiatischen Wirtschaftswunder“ entbrennt nun die Diskussion darum, ob auch eine
politische Umgestaltung erfolgen müsse – und wenn ja, ob unbedingt nach westlichen Muster.
Eberhard Sandschneider, Direktor des Forschungsinstituts der DGAP, analysiert Trends, aber
auch Risiken, denen sich der asiatische Kontinent gegenübersieht. Asiens Ambitionen sollten
vom Westen nicht unterschätzt werden.
Japans Politikwechsel
In den vergangenen Jahren wurde die Entwicklung Japans völlig vom wirtschaftlichen Aufstieg
Chinas in den Schatten gestellt. Doch auch in Japan hat sich vieles getan. Die Autoren, beide an
der UN-Universität in Tokio tätig, analysieren den Wandel der politischen Strukturen. In Sicherheitsfragen
sucht Japan nun seinen eigenen Weg zwischen multilateraler Grundüberzeugung
und Freundschaft mit den USA.