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01. Juli 2014

NATO-Truppen an die Außengrenzen?

Angesichts des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine und der russischen Annexion der Krim fordern Polen und die baltischen Staaten als Mitglieder der NATO eine Stationierung von NATO-Truppen in ihren Ländern. Lediglich ein knappes Fünftel (18 Prozent) der befragten Bundesbürger meint, dass die Atlantische Allianz dem Wunsch nach einer Truppenstationierung entsprechen sollte. Die überwiegende Mehrheit (74 Prozent) ist hingegen der Auffassung, dass die NATO wie bisher keine Truppen in diesen Ländern stationieren sollte. Vor allem Befragte aus Ostdeutschland und die über 60-Jährigen sprechen sich mit 86 und 84 Prozent überdurchschnittlich häufig gegen eine einen solchen Schritt aus. Die geringste Ablehnung (64 Prozent) und gleichzeitig auch die größte Zustimmung (25 Prozent) zu einer Stationierung von NATO-Truppen an der Ostgrenze des Bündnisses findet man unter den 18- bis 29-Jährigen. Mit Blick auf die politische Orientierung der Befragten meinen insbesondere die Anhänger der Linkspartei (84 Prozent), dass die NATO keine Truppen in diesen Ländern stationieren sollte; die Ergebnisse bei Anhängern der CDU/CSU und der SPD sind mit jeweils 17 Prozent Zustimmung und 79 beziehungsweise 78 Prozent Ablehnung beinahe identisch. Bei Wählern der Grünen und der Alternative für Deutschland liegt die Befürwortung mit 20 und 23 Prozent über dem Durchschnitt.
 

Bibliografische Angaben

Internationale Politik 4, Juli/August 2014, S. 5

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