Modi 2.0
Die außenpolitischen Herausforderungen der zweiten Amtszeit
Die außenpolitischen Herausforderungen der zweiten Amtszeit
Nach 40 Jahren autoritärer Herrschaft steht nun auch Indonesien an der Schwelle zur Demokratie.
Doch Demokratie zu verkünden ist etwas anderes als sie auch wirklich erfolgreich durchsetzen
zu können. Jürgen Rüland, Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, analysiert
Indonesiens Chancen, aber auch Gefahren für die demokratische Konsolidierung des Landes
nach dem Chaos der letzten Jahre.
Chinas Politik der guten Nachbarschaft
China verfolgt seit zwei Jahrzehnten eine Außenpolitik der guten Nachbarschaft.
Doch inwiefern lässt sich dieser Anspruch mit der Größe des Landes, dem gewaltigen wirtschaftlichen
Aufstieg, dem Konkurrenzkampf mit Japan oder mit Konflikten wie der Taiwan- oder Minderheitenproblematik vereinbaren?
China muss dem Autor zufolge vor allem im wirtschaftlichen Bereich seinen Nachbarn die
Angst vor einer „chinesischen Gefahr“ nehmen.
Chinas wirtschaftlicher Aufstieg ist atemberaubend. Doch wo bleibt die politische Öffnung des
Landes? Minxin Pei, Leiter der China-Abteilung des Carnegie Endowment, eines der wichtigsten
Washingtoner Think Tanks, meint: Das Wirtschaftswachstum hat auf kurze Sicht die autoritäre
Staatsmacht gefestigt. Auf lange Sicht aber bleibt China keine andere Wahl, als entweder plötzlich
in einer Krise oder in einem gesteuerten evolutionären Prozess zur Demokratie überzugehen.
Der überraschende Sieg der Kongresspartei bei den indischen Parlamentswahlen im Frühjahr
2004 wirft die Frage auf, inwiefern die neue Regierung unter Manmohan Singh auf politische
Kontinuitäten setzen wird. Christian Wagner, Asien-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik,
wirft einen Blick auf Indiens innen- und außenpolitische Zukunft.
Nach dem „asiatischen Wirtschaftswunder“ entbrennt nun die Diskussion darum, ob auch eine
politische Umgestaltung erfolgen müsse – und wenn ja, ob unbedingt nach westlichen Muster.
Eberhard Sandschneider, Direktor des Forschungsinstituts der DGAP, analysiert Trends, aber
auch Risiken, denen sich der asiatische Kontinent gegenübersieht. Asiens Ambitionen sollten
vom Westen nicht unterschätzt werden.
Wird es dem erneut gewählten Präsidenten Taiwans, Chen Shui-bian, gelingen, eine neue Verfassung
für sein Land durchzusetzen, um es eines Tages in die Unabhängigkeit zu führen? Das „Ein-
China-Prinzip“ der Volksrepublik und die Status-quo-Politik der USA in der Region stehen den
Ambitionen der taiwanesischen Regierung im Wege. Die Taiwan-Frage wird zeigen, ob die Volksrepublik
in der Lage ist, diesen Konflikt wie auch andere friedlich zu lösen.