Wirtschaft- und Wissenschaftskooperation: Made with China
Europa muss neue Wege in den Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen mit Peking finden. Die zentrale Frage: Wie lässt sich Kooperation mit Sicherheit in Einklang bringen?
Europa muss neue Wege in den Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen mit Peking finden. Die zentrale Frage: Wie lässt sich Kooperation mit Sicherheit in Einklang bringen?
Der Autor, als deutscher Finanzminister „Erfinder“ des Stabilitätspakts, übt scharfe Kritik: Mit
Nachhaltigkeit hat die deutsche Finanzpolitik schon seit einigen Jahren nichts mehr am Hut. Eine
Änderung des Stabilitätspakts zu Gunsten der deutschen oder französischen Defizitsünder würde
die Schuldenlast für kommende Generationen inakzeptabel verstärken. Deswegen darf es gerade
für die größte Volkswirtschaft der EU keine Ausnahmen geben.
Bilanz und Aussichten nach einem Jahr Erprobung
Der Aufstieg des Euro zu einer internationalen Währung verlief weit weniger spektakulär als erwartet. Bisher ist es jedoch nicht gelungen, dem Euro-Raum im globalen Finanzsystem durch eine gemeinsame Stimme – einem „Mr. Euro“ – und durch eine „Euro-Außenpolitik“ die ihm gebührende Geltung zu verschaffen.
Interessenkonflikte im Vorfeld der Erweiterung
Der „Ernstfall Erweiterung“ (zehn neue EU-Mitglieder 2004) muss, so der Politikwissenschaftler von der Universität Erlangen, zu einem stärkeren finanziellen Engagement aller EU-Staaten führen. Mehrheitsentscheidungen auch zur Kostenreduzierung in der Agrarpolitik sind unabdingbar. Einer Renaissance der Nationalstaaten muss Einhalt geboten werden; die Frage nach der „europäischen Identität“ stellt sich immer dringlicher.
Die Europäische Währungsunion ist nach Meinung des Exekutivdirektors des IWF ein sich selbst erfüllender evolutionärer Mechanismus. Monetäre und finanzielle Stabilität seien in den meisten Ländern der Eurozone schon eine eindeutige Politikpräferenz. Was fehlt, sind flexiblere Produkt- und Arbeitsmärkte, vor allem in Kontinentaleuropa. Doch die Integrationskraft des Euro wird auch zu einer Angleichung auf diesen Gebieten führen.
Der europäische Bürger braucht eine Europäische Republik
Durch die Schaffung der Europäischen Währungsunion sind „öffentliche Güter“ entstanden, die – wie Inflation, Zinsen, Wechselkurse, öffentliche Finanzen – nur durch europäische Politikkoordination in den Griff zu bekommen sind. Die zunehmende Übertragung von Politikfunktionen auf Gemeinschaftsinstitutionen hat das Aufgabenfeld der EU zwar erweitert, aber nur in beschränktem Maße wurden Ressourcen zur Durchführung dieser Aufgaben bereitgestellt.