IP-Forsa-Frage

27. Juni 2022

Könnten die Beziehungen zu Russland wieder werden wie vor dem Ukraine-Krieg?

Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Angriffe auf Kiew und Charkiw wurden vorerst abgewehrt. Moskau gelangen aber territoriale Ge- winne im Süden und Osten des Landes. Die USA, die EU, aber auch Japan und weitere Staaten haben Russland mit Wirt- schafts- und Finanzsanktionen belegt, deren Aufhebung derzeit nur bei einem vollständigen russischen Rückzug denkbar scheinen.

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Bild: Grafik der Ergebnisse der IP-Forsa-Frage 04/2022

Ist mit Wladimir Putins Russland eine Rückkehr zu den Beziehungen möglich, wie sie vor dem Angriffskrieg des russischen Präsidenten gegen die Ukraine bestanden? Mehr als zwei Drittel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger halten das für ausgeschlossen. Lediglich ein knappes Viertel glaubt, man könne mit Moskau zum Status quo ante zurückkehren.



Mit 32 Prozent neigen Männer stärker zu der Ansicht, eine Rückkehr sei möglich, als Frauen (17 Prozent). Mit Blick auf die Altersgruppen fällt auf, dass die 18- bis 29-Jährigen tendenziell stärker auf eine Fortsetzung des vorherigen Verhältnisses setzen (28 Prozent) als die Älteren – bei den 45- bis 59-Jährigen sind es 20 Prozent, bei denjenigen, die 60 Jahre oder älter sind, 22 Prozent.



Beim Blick auf die parteipolitischen Präferenzen fällt auf, dass Wähler der CDU/CSU (77 Prozent), der SPD (76 Prozent) und der AfD (75 Prozent) am stärksten davon überzeugt sind, dass es eine Rückkehr zu den Beziehungen vor dem Ukraine-Krieg nicht geben wird. Wählerinnen und Wähler der FDP sind mit 66 Prozent etwas weniger stark dieser Meinung. Umgekehrt sind AfD- und SPD-Anhänger mit 15 und 19 Prozent am seltensten der Meinung, ein Anknüpfen an das Verhältnis, wie es vor dem 24. Februar bestand, sei möglich. (Anmerkung: Da die Partei Die Linke seit einigen Wochen in der Wahlabsicht bei nur noch 4 Prozent oder darunter liegt, weist Forsa die Anhänger der Linkspartei derzeit in Umfragen nicht aus, weil die Zahl der Linke-Anhänger statistisch nicht mehr belastbar sei. Sollte sich das ändern, werden Linke-Anhänger wieder aufgenommen.)

 

Bibliografische Angaben

Internationale Politik 4, Juli/August 2022, S. 5

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