IP

01. Nov. 2014

Geheimdienste

Sollte die Arbeit der deutschen Geheimdienste ausgebaut werden?

In kaum einem Land war die Empörung über die überbordenden Spionageaktivitäten des US-Geheimdiensts NSA und seines britischen Partners GCHQ so groß wie in Deutschland. Gleichzeitig aber ist Geheimdienstarbeit wichtiger denn je, um frühzeitig vor Gefahren wie der Terrormiliz IS zu warnen. Wie also halten es die Deutschen mit der Arbeit der Dienste?  

Aller generellen Skepsis über die Aktivitäten der Agenten zum Trotz finden 39 Prozent der Befragten in unserer IP-Forsa-Umfrage, dass ein Ausbau der Kapazitäten notwendig wäre. 57 Prozent halten dies nicht für nötig (4 Prozent antworteten mit „weiß nicht“). Zwischen den Anhängern von CDU/CSU, SPD und der Linken sind hierbei keine großen Unterschiede festzustellen. Am eindeutigsten äußern sich Anhänger der Grünen, die einen Ausbau der Kapazitäten zu 76 Prozent ablehnen, und Anhänger der AfD, die ihn zur Hälfte befürworten. Unterschiede sind auch in den Alterskohorten zu bemerken. Die Über-60-Jährigen sprechen sich mit 45 Prozent für einen Ausbau aus, während die Zustimmung in allen anderen Alterskohorten zwischen 35 und 39 Prozent und damit nahe am Durchschnittswert liegt.

Noch etwas positiver stehen die Befragten einer Zusammenarbeit von Geheimdiensten gegenüber. Eine solche Kooperation befürworten 50 Prozent der Befragten, 44 Prozent lehnen sie ab. Am aufgeschlossensten sind in dieser Frage die Anhänger der SPD mit 60 Prozent; nur die Anhänger der Linken lehnen eine Kooperation in ihrer Mehrheit ab (53 Prozent).

Auch hier sind Unterschiede in den Alterskohorten erkennbar: Für eine stärkere Kooperation mit anderen Diensten sprechen sich vor allem die Über-45-Jährigen aus, dagegen sind vor allem die Unter-30-Jährigen.

Bibliografische Angaben

Internationale Politik 6, November/Dezember 2014, S. 4-5

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