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01. Mai 2017

Wie groß ist der Einfluss Russlands in der Weltpolitik?

IP-Forsa-Frage

Wie groß ist Russlands Einfluss auf der Weltbühne? Die weit überwiegende Mehrheit der befragten Bundesbürger halten ihn für groß (57 Prozent) oder sogar sehr groß (23 Prozent). Nur eine Minderheit von 18 Prozent hält ihn derzeit für eher oder sehr gering. Bemerkenswert ist, dass sich in dieser Einschätzung West- und Ostdeutsche praktisch nicht unterscheiden: Im Westen wie im Osten halten rund ein Viertel (23 Prozent im Westen, 25 Prozent im Osten) den russischen Einfluss für sehr groß, gut die Hälfte für groß (54 Prozent im Westen, 57 Prozent im Osten), ein Fünftel für eher oder sehr gering (19 Prozent im Westen, 18 Prozent im Osten).

Beim Blick auf die Alterskohorten gibt es einen interessanten statistischen „Ausreißer“: Unter den 45- bis 59-Jährigen – den Jahrgängen, die den Zusammenbruch der Sowjetunion als junge Erwachsene erlebten – schreiben mit 17 Prozent relativ wenige dem heutigen Russland sehr großen Einfluss zu; 64 Prozent von ihnen halten ihn eher für groß.

Bei den Anhängern der Grünen wird der Einfluss Russlands derweil überproportional für sehr groß gehalten – über ein Drittel (35 Prozent) schätzen ihn so ein. Dagegen sind Wähler der FDP nicht so stark geneigt, Moskau sehr großen Einfluss in der internationalen Politik zuzugestehen: Nur 19 Prozent sind dieser Ansicht, 72 Prozent dagegen optieren für großen Einfluss. Bemerkenswert ist auch die Einschätzung der Wähler der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD): Mit 20 Prozent, die die Macht des Kreml für sehr groß, 47 Prozent, die sie für groß, und 33 Prozent, die sie stattdessen für eher oder sehr gering halten, sind die Parteigänger der AfD von der Macht des ­heutigen Russland am wenigsten beeindruckt – und das, obwohl in dieser Partei die Sympathien für Putins Russland am ausgeprägtesten sind.

Gefragt nach den Quellen der russischen Macht, bieten die Befragten ein recht einheitliches Meinungsbild: Militär und Atomwaffen (77 Prozent), Rohstoffreichtum (75 Prozent), das „straffe Regierungssystem“ – Putins berühmt-berüchtigte „gelenkte Demokratie“ – (50 Prozent), die geografische Größe (46 Prozent) und die Beeinflussung von Wahlen in anderen Ländern (38 Prozent). Auffällig ist, dass in Ostdeutschland Rohstoffe (84 Prozent) und geografische Größe (69 Prozent) überdurchschnittlich oft genannt werden. Die Fähigkeit, Wahlen im Ausland zu beeinflussen, wird im Osten weit seltener als Machtquelle gesehen (28 Prozent) als im Westen Deutschlands (40 Prozent).

Derweil halten die 18- bis 25-Jährigen Russland aufgrund seiner militärischen Stärke überdurchschnittlich häufig für mächtig (84 Prozent). Unter den Über-60-Jährigen sehen nur 30 Prozent in Wahlbeeinflussungen im Ausland eine Stärke des Kreml.

Bibliografische Angaben

Internationale Politik 3, Mai/Juni 2017, S. 4-5

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