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01. März 2015

Kampf gegen den "Islamischen Staat"

Wie sollte sich Deutschland im Kampf gegen den IS verhalten?

IP-Forsa-Frage

Bei ihrem Terrorfeldzug in Syrien und im Irak begeht die Miliz „Islamischer Staat“ (IS) immer brutalere Verbrechen gegen die Menschheit: Gegner werden gefoltert, Geiseln ermordet, Frauen versklavt. Deutschland beteiligt sich mit Waffenlieferungen und einer Ausbildungsmission für die Kurden im Nordirak am Kampf gegen die Terrorgruppe ­– halten die Deutschen das für ausreichend?

41 Prozent der Befragten in unserer IP-Forsa-Umfrage sind der Meinung, dass Deutschland das bisherige Engagement unverändert fortführen sollte. 26 Prozent finden, dass Deutschland einen größeren Beitrag im Kampf gegen den IS leisten sollte, und 29 Prozent wünschen sich weniger Engagement.

Insbesondere die Ostdeutschen sind skeptisch: 42 Prozent von ihnen wollen ausdrücklich weniger deutsches Engagement gegen den IS – im Westen sind es nur 27 Prozent. Insgesamt meinen jüngere tendenziell etwas häufiger als ältere Befragte, dass Deutschland einen substanzielleren Beitrag als bisher leisten sollte. 38 Prozent der Unter-30-Jährigen, aber nur 19 Prozent der Über-60-Jährigen können sich ein größeres Engagement vorstellen.

Während große Teile der Anhänger von CDU, SPD und Grünen den bisherigen Einsatz unverändert fortführen wollen, finden sich bei der Linken (40 Prozent) und bei der AfD (38 Prozent) die meisten Gegner eines verstärkten deutschen Engagements.

Unter den Befragten, die sich für ein stärkeres Engagement Deutschlands aussprechen, ist in erster Linie mehr militärische Ausbildungshilfe das Mittel der Wahl (69 Prozent). Jeweils etwas mehr als ein Drittel meinen, dass Deutschland die Waffenlieferungen an die Kurden ausweiten oder sich an Luftschlägen beteiligen sollte. Nur 18 Prozent sind der Auffassung, dass mehr Engagement auch bedeuten sollte, Bodentruppen nach Syrien und in den Irak zu schicken.

Unter den Über-60-Jährigen finden Luftschläge (22 Prozent) und der Einsatz von Bodentruppen (11 Prozent) die geringsten Zustimmungswerte. Die Älteren setzen vor allem auf Ausbildungsmissionen (77 Prozent). Demgegenüber halten in der Altersgruppe zwischen 18 und 59 Jahren mehr als 36 Prozent Luftschläge unter Beteiligung der Bundeswehr für ein geeignetes Mittel, um den IS zu bekämpfen.

Bibliografische Angaben

Internationale Politik 2, März/April 2015, S. 4-5

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