Drei Fragen an...

26. Febr. 2024

Drei Fragen an ... Benedetta Berti

Leiterin des Planungsstabs im Büro des Generalsekretärs der NATO

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Bild: Porträt Benedetta Berti
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1. Die NATO feiert dieses Jahr ihren 75. Geburtstag. Inwieweit hat sich ihr Mandat seit der Gründung 1949 verändert?

Das Mandat ist über die Jahrzehnte das gleiche geblieben. Die Allianz wurde gegründet, um die Freiheit und Sicherheit der Verbündeten zu gewährleisten.

Bis heute besteht der Zweck der NATO darin, die kollektive Verteidigung der Bündnispartner gegen Bedrohungen zu ermöglichen. Die NATO hat sich weiterentwickelt, ihre Werkzeuge und Aufgaben einem sich 
verändernden Sicherheitsumfeld angepasst, aber ihren Kernzweck erhalten. Diese einmalige Mischung aus strategischer Kontinuität und taktischer Agilität hat mit dazu beigetragen, die NATO zur erfolgreichsten Allianz der Welt zu machen.

 

2. Welche Themen werden beim
 NATO-Gipfel im Juli in Washington ganz oben auf der Agenda stehen? 

Die Staats- und Regierungschefs der NATO-Länder werden Entscheidungen treffen, um die Aufstellung des Bündnisses in Sachen Abschreckung und Verteidigung weiter zu stärken, Investitionen in die Verteidigung einen Schub zu verleihen und die transatlantische Rüstungsindustrie zu verbessern. Sie werden sich darauf konzentrieren, zu gewährleisten, dass die Ukraine starke Unterstützung bei ihrem Verteidigungskampf gegen Russland erhält. 

Der Gipfel wird die Bedeutung von Partnerschaften heraus-
streichen und in diesem Kontext auch die Zusammenarbeit der NATO mit Partnern im Indo-
Pazifik stärken.

 

3. Wie stellt sich das Bündnis auf den möglichen Rückzug der USA unter einem US-Präsidenten Donald Trump ein?

Die transatlantische Verbindung gründet auf gemeinsamen Werten und Interessen. In einer von strategischem Wettbewerb geprägten Welt, in der autoritäre Staaten wie Russland, China und der Iran mehr kooperieren, 
ist es noch wichtiger, dass Europa und Nordamerika eng zusammenstehen. 

Ich denke, dass eine starke 
NATO auch in Zukunft im vitalen Interesse der USA und Europas sein wird und dass die Verbündeten auf beiden Seiten des Atlantiks weiter in die NATO 
investieren werden, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und die internationale Ordnung auch unter erhöhtem Druck aufrechtzuerhalten.

 

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Bibliografische Angaben

Internationale Politik 2, März/April 2024, S. 8

 

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