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29. Juni 2018

Der russische Traum

Im Schatten von Energieriesen wie Gazprom und Rosneft hat sich in Russland eine aufstrebende IT-Wirtschaft entwickelt. Die Branche erzielt Exporterlöse in Milliardenhöhe und bietet jungen Russen Aufstiegsmöglichkeiten. Doch die Erfolge sind bedroht – durch Abwanderung und durch staatliche Einflussnahme.

Am Anfang der Erfolgsgeschichte des Moskauer IT-Unternehmers Ilja Satschkow steht das Eingeständnis eines Scheiterns. Satschkow, Jahrgang 1986 und Absolvent der angesehenen Staatlichen Technischen Baumann-Universität in der Hauptstadt, hatte seine erste Firma schon zu Studienzeiten gegründet, ein Unternehmen für IT-Sicherheit. Die ersten Fälle waren Untersuchungen von Erpresser-Mails. Später riefen ihn russische Banken zu Hilfe, denen Hacker Millionen gestohlen hatten – trotz der modernen Antivirensoftware, die auf den Firmenrechnern installiert war.

„Wir haben damals verstanden, dass der Kampf um den Endcomputer verloren ist“, sagt Satschkow heute. Kein Virenprogramm ist in der Lage, allen ­Attacken zu widerstehen, weil die Angriffe immer ausgefeilter werden. Satschkows Unternehmen Group IB wechselte daher die Strategie: Die Mitarbeiter spähen ihrerseits die Angreifer aus. Die Firma hat ein System entwickelt, um den Datenverkehr im Internet auf verdächtige Aktivitäten zu scannen.

Hinter schweren Stahltüren der Moskauer Zentrale arbeiten inzwischen mehr als hundert Beschäftigte. Sie können in Echtzeit verfolgen, wann Hacker Netzwerke infizierter Rechner irgendwo auf der Welt in Stellung bringen, etwa für gezielte Attacken auf ein Firmennetz. Auf einem Bildschirm vor Satschkow flackert die E-Mail-Adresse eines nichts Böses ahnenden Nutzers in Deutschland auf: Dessen Computer ist mit einer Schadsoftware infiziert, deren Aktivität Satschkows Group IB im Blick hat. AZORult heißt der Trojaner. Er versendet gerade die Login-Daten des Nutzers aus Deutschland an einen Server, der von russischen Hackern genutzt wird. Um Cyberkriminellen das Handwerk zu legen, „reicht es nicht, einen Virus zu löschen. Wir müssen den Kontext der Attacke entschlüsseln“, sagt Satschkow. Seine Firma tut das mit wachsendem Erfolg: 2016 klärten seine Leute den aufsehenerregenden Hack der Zentralbank von Bangladesch auf, bei dem sich der Schaden auf eine Milliarde Dollar belief. Die Angreifer kamen aus Nordkorea.

Inzwischen gehören global agierende Konzerne zu den Kunden der Russen: Microsoft, American Tobacco und DHL. Europol hat 2015 eine Kooperation mit Satschkows Unternehmen geschlossen, trotz des Ausbruchs des Krieges in der Ukraine. „Eine exzellente Firma agiert unabhängig von dem Ort, an dem sie gerade ansässig ist“, sagt Satschkow. Das US-Magazin Forbes hat ihn 2016 in seine Liste der 30 Toptalente im IT-Business weltweit aufgenommen.

Erfolge, made in Russia

„Russland ist wie Nigeria, nur mit Schnee“, hat Google-Mitbegründer Sergej Brin einmal abschätzig gesagt. Er hatte die Abhängigkeit des Landes von der Rohstoffwirtschaft und die Bedeutung undurchsichtiger Seilschaften im Blick. Gleichwohl hat sich im Schatten dominierender Rohstoffkonzerne wie Rosneft oder Gazprom in Russland eine florierende IT-Branche entwickelt.

Ihr Aufstieg ist der vielleicht bemerkenswerteste Erfolg der russischen Ökonomie seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor fast drei Jahrzehnten –auch deshalb, weil er nicht wie im Falle der heute ebenfalls florierenden Landwirtschaft oder Rüstungsbranche durch Subventionen des Kremls begünstigt wurde. Im Gegenteil: Der Wirtschaftszweig wächst trotz zuletzt erheblichen Gegenwinds aus der Politik. Berechnungen der Beratungsgesellschaft Russoft zufolge hat der Sektor den Wert seiner Exporte seit 2002 um den Faktor 25 gesteigert, von 345 Millionen Dollar auf 8,5 Milliarden im Jahr 2017.

Im vergangenen Jahrzehnt sind einige russische IT-Firmen zu milliardenschweren Konzernen aufgestiegen. Am bekanntesten ist die Suchmaschine Yandex. Das Unternehmen wurde 1996 von dem Moskauer Mathematiker Arkadij Wolosch gegründet, nachdem sich von den damals in Russland aktiven Suchmaschinen niemand für seinen „Index“ („Yandex“ ist ein Kunstname aus „Ya Index – Ich bin ein Index“) interessierte, den er ihnen nach eigenen Angaben damals angeboten hatte. Heute beschäftigt Yandex 6000 Mitarbeiter und agiert bei Fahrdiensten in Russland als Partner des US-Konzerns Uber. Mit einer Marktkapitalisierung von über elf Milliarden Dollar liegt das Unternehmen inzwischen unter den Top 20 der wertvollsten russischen Firmen, noch vor der Staatsbank VTB sowie Rohstoffkonzernen wie Alrosa (Diamanten) und Polyuz (Goldförderung). Die Mail.ru Group ist das zweite Schwergewicht des Runet, wie das russischsprachige Segment des Internets genannt wird, und bringt es auf einen Marktwert von knapp sechs Milliarden Dollar.

Die Erfolge von Yandex und Co. sind aus mehreren Gründen bemerkenswert. Es ist in kaum einem anderen europäischen Land gelungen, IT-Konzerne aufzubauen, die mit der Konkurrenz aus den USA mithalten können. Unter den 25 weltweit am meisten frequentierten Webseiten stammen laut SimilarWeb 19 aus den USA, zwei aus China – aber vier aus Russland. Die Russen tun sich ansonsten schwer, zukunfts­trächtige Innovationen zu entwickeln. Zahlreiche Prestigeprojekte sind in den vergangenen Jahren gescheitert. Das 2012 vorgestellte Elektrofahrzeug Yo-Mobil kam nie über die Produktion von Prototypen hinaus. Auch das vom staatlichen Rüstungskonzern Rostech mitentwickelte YotaPhone ist bislang ein teurer Flop: Die Verkaufszahlen lagen zwischenzeitlich bei nur 400 Geräten pro Monat.

Mathenation Sowjetunion

Das Fundament für eine blühende IT-Branche wurde gelegt, als zwischen Kaliningrad und Wladiwostok noch kaum jemand wusste, was ein Computer ist: zu Sowjetzeiten. Die kommunistische Führung trieb systematisch die Förderung mathematischer Talente voran. Bei den jährlich stattfindenden internationalen Matheolympiaden holten sowjetische Schüler reihenweise Goldmedaillen. Zwischen 1960 und 1992 war die Sowjetunion 14 Mal die beste Mathenation. Heute hat China zwar Russland den Rang als Spitzennation abgelaufen. Russische Schulen messen Mathematik allerdings noch immer einen hohen Stellenwert bei und legen damit die Grundlage für erfolgreiche Programmierer. Für viele junge Russen ist der Beruf durchaus attraktiv: In Moskau verdient ein guter Programmierer im Schnitt etwa 250 000 Rubel, umgerechnet 3500 Euro.

Sowohl Yandex und Mail.ru als auch die in Russland erfolgreichen sozialen Netzwerke VK.com und OK.ru entstanden während der ersten großen Entwicklungswelle des russischen Internets. Diese Runet-Pioniere profitierten von einer paradox anmutenden Lage des russischen Marktes um die Jahrtausendwende: Einerseits war er für die globale Konkurrenz angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage und geringer Kaufkraft der Bevölkerung eine weitgehend uninteressante Nische. Auf der anderen Seite bot der postsowjetische Raum mit seinen fast 300 Millionen potenziellen russischsprachigen Nutzern große Wachstumschancen.

Die Daten von SimilarWeb zeigen jedoch auch eine Schwäche: VK.com und Co. sind in ihren Bereichen zwar in Russland Marktführer. International halten sich ihre Erfolge allerdings in sehr engen Grenzen. Zwischen 85 und 90 Prozent ihrer Nutzer stammen aus Russland oder den angrenzenden Ländern. Lediglich Yandex hat bislang versucht, im Ausland Fuß zu fassen. 2012 eröffnete die Suchmaschine ein Büro in Istanbul. Trotzdem dümpelt der Marktanteil in der Türkei bei ernüchternden 4 Prozent.

Die nächste Welle

Inzwischen wächst allerdings die Zahl ehrgeiziger Start-ups, die ihren Heimatmarkt wie die Sicherheitsfirma Group IB nur als Sprungbrett sehen für die Expansion auf den Weltmarkt. Ein Beispiel ist das junge Franchiseunternehmen Dodo. Es will den Weltmarkt eines allseits bekannten Produkts umkrempeln, das zunächst wenig mit dem IT-Bereich zu tun haben scheint: Es geht um Pizza.

Firmengründer Fjodor Owtschinnikow will Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten wie den US-Ketten Domino’s oder Papa Johns durch „tiefe Digitalisierung“ gewinnen, wie er es nennt. Allein 60 Programmierer arbeiten inzwischen in Moskau und Owtschinnikows Heimatstadt Syktyvkar an der Verbesserung von „Dodo IS“, dem Betriebssystem des Unternehmens. Laufend werden weitere Pizzerien daran angeschlossen. Dahinter steht die Überzeugung, dass moderne Kommunikationsmittel eine effizientere Steuerung und Qualitätssicherung von Prozessen ermöglichen, auch in Pizzerien. In allen Küchen von Dodo Pizza hängen deshalb iPads. Pizzabäcker und Kurierfahrer bekommen datenbasierte detaillierte Anweisungen: Wie hoch ist der prognostizierte Tomatenverbrauch? Wie wird der Rand einer Peperoni-Pizza möglichst luftig? Berechnet wird sogar die Wertminderung bei Pizzastücken, die schon länger in der Ladenvitrine liegen: Sie werden dann billiger angeboten. Hat ein Mitarbeiter alle Arbeitsschritte sorgfältig und besonders schnell ausgeführt, tönt eine lobende Fanfare durch die Küche.

Die Entwicklung des Betriebssystems „Dodo IS“ hat bislang mehrere hundert Millionen Rubel gekostet. Diese Investitionen „zahlen sich aber nur aus, wenn wir international erfolgreich werden“, sagt Firmengründer Owtschinnikow. Die ersten Schritte in diese Richtung hat das Unternehmen schon getan: Innerhalb von fünf Jahren hat Dodo Pizza mehr als 300 Pizzerien in Russland eröffnet. Dazu kommen Restaurants in Rumänien, Kasachstan, Usbekistan, Großbritannien, seit 2014 auch in den USA. Im Mai überschritt der Monatsumsatz der Gruppe erstmals eine Milliarde Rubel – umgerechnet sind das etwa zwölf Millionen Euro.

Das Unternehmen informiert auf YouTube regelmäßig über die neuesten Entwicklungen. Owtschinnikow schreibt auch seit Jahren einen Blog. Darüber hat er die ersten Investoren gefunden: per Crowdfunding durch private Internetnutzer. Vor sieben Jahren hatten ihm weder Banken noch Investitionsfonds Geld für seine Idee geben wollen. Aus dieser Community rekrutieren sich auch viele der neuen Franchise-Subunternehmer, die Dodo-Pizzerien eröffnen. Darunter finden sich Hochschulabsolventen, Web-Designer und sogar ein ehemaliger Pokerprofi. Für viele sei die Firma ein „sozialer Lift“, sagt Owtschinnikow. Sie liefere den Beweis, dass man es in Russland auch abseits der staatlichen Industriekonglomerate und der Geheimdienste zu etwas bringen könne. „Wir leben eine Art russischen Traum“, sagt Owtschinnikow in Anspielung auf den „American Dream“.

Das ebenfalls in Moskau ansässige Start-up Skyeng weist Parallelen zu Dodo Pizza auf: Das Unternehmen ist dabei, mit Hilfe digitaler Vernetzung einen weiteren, ebenfalls eher traditionell geprägten Markt zu verändern: die Vermittlung von Fremdsprachen. Herz des Unternehmens ist eine Webplattform, die Englischlehrer aus der Provinz mit Nachhilfeschülern zusammenschließt. Dabei wertet das Programm automatisch aus, welche Fehler der Schüler besonders häufig macht, und gibt dem Lehrer automatisiert Tipps und Lernmaterial an die Hand. Darüber hinaus hat die Firma eine App entwickelt, die es Schülern ermöglicht, bei Streaming-Diensten wie Netflix oder in Artikeln im Internet unbekannte englische Worte zu markieren. Die Begriffe werden dann automatisch in die Vokabelliste aufgenommen und parallel dem Lehrer geschickt. Ziel des Unternehmens ist es, aus Englischunterricht „ein Standardprodukt mit klar nachvollziehbarer Qualität zu machen“, sagt Alexander Larjanowskij von Skyeng. Bevor Larjanowskij 2014 mit 300­ 000 Dollar Privatkapital als Partner bei dem Start-up einstieg, war er Manager bei Yandex, zuständig für die internationale Entwicklung. Inzwischen schätzen Investoren den Wert des Unternehmens auf 100 Millionen Dollar.

Im Schatten der Politik

Russland hat im Jahr 2012 Deutschland als größte Web-Nation Europas abgelöst. Fast 90 Millionen Russen nutzen das Internet, damit ist das Runet auch zum politischen Faktor geworden. Es ist deshalb ins Blickfeld des Kremls gerückt. Für die Internetfirmen ist das nicht ohne Risiko. Die Politik hat begonnen, ähnliche Kontrollmethoden auf IT-Konzerne anzuwenden wie in anderen strategisch wichtigen Bereichen. Die Mail.ru-Gruppe etwa wird kontrolliert von einem Oligarchen, der dem Kreml nahe steht, dem Gas- und Metallmagnaten Alischer Usmanow. Bei Yandex hat sich die von Ex-Wirtschaftsminister German Gref geführte Staatsbank Sberbank eine so genannte „goldene Aktie“ gesichert. Sie berechtigt, einen Verkauf von mehr als 25 Prozent der Firma zu blockieren.

Bei VK.com wurde der störrische Gründer des sozialen Netzwerks erst aus der Firma und dann außer Landes gedrängt. Der libertäre Jungunternehmer Pawel Durow hatte sich zuvor einen Kleinkrieg mit dem Kreml geliefert. Durow veröffentlichte ein „Bürgerliches Manifest“, in dem er Freiheit für das Netz forderte und hohe Strafsteuern für Öl- und Gaskonzerne. 2014 dann forderte der Inlandsgeheimdienst, Durow solle Foren von Unterstützern der Maidan-Revolution in der Ukraine schließen und die Daten russischer Sympathisanten an den Geheimdienst weitergeben. Durow weigerte sich, so wie er sich 2012 bereits Anordnungen widersetzt hatte, gegen Unterstützer des Oppositionsführers Alexej Nawalny vorzugehen. Seit September 2017 ist Boris Dobrodejew Chef von VK.com. Das Zustandekommen dieser Personalie erinnert an die Art und Weise, wie sonst bei russischen Staatskonglomeraten Posten vergeben werden: Dobrodejew ist Spross eines einflussreichen Nomenklatura-Klans. Sein Vater ist Chef der staatlichen TV-Holding WGRTK.

Das Verhältnis der Staatsspitze zum Runet ist – trotz der wirtschaftlichen Erfolge – von Skepsis geprägt. Anfang 2014 ging Präsident Putin Yandex frontal an. Gleich zweimal seufzte der Präsident, mit der Suchmaschine sei es leider „auch nicht so ganz einfach“. Die Unternehmensgründer hätten unter ausländischem Einfluss gestanden. Man habe sie gezwungen, „soundso viele Amerikaner, soundso viele Europäer in der Chefetage“ zu installieren. Auch sei Yandex, dessen Aktien an der New Yorker Börse gehandelt werden, in Teilen im Ausland registriert, „und nicht nur wegen der Besteuerung, sondern auch aus anderen Überlegungen“. Der Aktienkurs des Unternehmens brach umgehend um 5 Prozent ein. Putin wurde aber noch grundsätzlicher. Das Internet sei ursprünglich ein „Spezialobjekt der CIA“ und entwickle sich nun auch entsprechend.

Start-ups wie Dodo Pizza, Skyeng oder Group IB sind zu klein, um selbst ins Visier der Politik zu kommen. Doch auch sie spüren, wie rau das Klima wird, in dem sie sich bewegen. Im April und Mai bemühte sich die russische Internetaufsicht Roskomnadsor über mehrere Wochen vergeblich, den beliebten Messengerdienst Telegram zu blockieren, das neue, global erfolgreiche Projekt von Pawel Durow. Weil Telegram immer wieder auf andere Server auswich, setzte die Behörde immer weitere IP-Adressen auf ihre Sperrliste, die Zahl ging in die Millionen. In der Folge war die Webseite von Amazon zwischenzeitlich in Russland nicht zu erreichen, die Google-Suche funktionierte über Wochen nur eingeschränkt. Auch Skyeng wurde zwischenzeitlich lahmgelegt. Am 23. April brach das Programm „Dodo IS“ zusammen; in mehr als 300 Pizzerien stand die Arbeit still.

Das veränderte Umfeld bleibt nicht ohne Folgen für den Wirtschaftsbereich. Die IT-Branche ist besonders stark betroffen von einem in den vergangenen Jahren einsetzenden Braindrain. Diese neue Abwanderungswelle ist zwar in absoluten Zahlen nicht zu vergleichen mit den Migrationswellen der neunziger Jahre. Damals verließen Millionen Russen das Land. 2016 waren es nach Angaben von Rosstat hingegen nur etwa 60 000. Doch der Anteil gut ausgebildeter Fachkräfte unter den Auswanderern ist erheblich gestiegen. Nach Berechnungen der russischen Präsidialakademie lag der Anteil von Emigranten mit Universitätsabschluss – je nach Jahr und Zielland – zuletzt zwischen 30 und 70 Prozent. Immerhin ein Viertel der Befragten gab in einer Umfrage an, Russland wegen des politischen Klimas den Rücken zu kehren.

Für den IT-Standort Russland ist das Problem besonders akut: Viele ­Firmen können ihre Dienstleistungen im Prinzip auch ohne Probleme aus einem ­anderen Land anbieten. Tatsächlich sind Branchenmedien wie die Webseite vc.ru voll mit Erfahrungsberichten von Auswanderern. „Was man über das Internet-Business in Thailand wissen muss“, ist dort ein Artikel überschrieben. „Einige Nuancen des Arbeitens in Brasilien“, steht als Titel über einem anderen. Das Thema ist so virulent, dass die Redak­tion ihm sogar eine eigene Rubrik auf der Startseite gewidmet hat. Sie heißt „Perejesd – Umzug“.

Benjamin Bidder ist Mitglied der Wirtschaftsredaktion von SPIEGEL ONLINE und Autor von „Generation Putin – Das neue Russland verstehen“ (2016).

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Bibliografische Angaben

IP Wirtschaft 2, Juli - Oktober 2018, S. 26 - 31

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