Corona. Und sonst?
Was interessiert Sie außenpolitisch am meisten?
Die Folgen der Corona-Pandemie für die Weltwirtschaft beschäftigen die Menschen in Deutschland derzeit am meisten. 77 Prozent gaben dies bei der IP-Forsa-Umfrage als das Thema an, das sie am meisten interessiert. Auch die im November in den USA anstehenden Präsidentschaftswahlen (68 Prozent), der Klimawandel (62 Prozent) und der Zustand der Europäischen Union (ebenfalls 62 Prozent) stehen auf der außenpolitischen Agenda der Befragten weit oben. Deutlich seltener wurde dagegen Deutschlands Verhältnis zu China genannt (39 Prozent).
Die Interessen sind in Ost- und Westdeutschland praktisch identisch. Nur für die US-Wahlen interessierten sich mit 59 Prozent der im Osten Deutschlands Befragten deutlich weniger als die im Westen (69 Prozent). Beim Blick auf die Alterskohorten fällt auf, dass die 30- bis 44-Jährigen und die Über-60-Jährigen mit 85 bzw. 82 Prozent der Befragten die durch die Covid-19-Pandemie geschwächte Weltwirtschaft besonders stark im Blick haben.
Wähler der Linkspartei und der Grünen interessieren sich überdurchschnittlich häufig für die US-Präsidentschaftswahlen (83 bzw. 79 Prozent), ebenso wie für den Klimawandel (78 und 83 Prozent). Wähler der FDP nennen derweil deutlich seltener die Lage der Weltwirtschaft als für sie interessantes Thema (59 Prozent), während SPD-Anhänger überdurchschnittlich oft das deutsch-chinesische Verhältnis nennen (53 Prozent). AfD-Wähler beschäftigt die Lage der Weltwirtschaft (66 Prozent), der Klimawandel (30 Prozent) und der Zustand der EU (17 Prozent) unterdurchschnittlich stark.
Internationale Politik 4, Juli/August 2020, S. 5