IP Special

28. Okt. 2024

Wie wirkt Klimafinanzierung?

Sechs Beispiele aus der Praxis, wie Kinder und Jugendliche profitieren können.

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Bild: Kathmandu
Nepals Jugend forscht: Im Kathmandu-Tal setzt man auf die Ideen von Schülerinnen und Schülern.
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Multilaterale Klimafonds 

Least Developed Countries Fund

Beispiel 1: Ökosystembasierte Anpassung für klimaresiliente Entwicklung im Kathmandu-Tal in Nepal (38 Mio. Dollar, 
2019–2026)

In Zusammenarbeit mit der UN-Umwelt­organisation sollen die Gemeinden im Kath­mandu-Tal besser gegen Klimafolgen wie Überschwemmungen, Erdrutsche und Dürreperioden geschützt werden. Das Projekt plant hierfür unter anderem einen Wettbewerb, bei dem Schülerinnen und Schüler ökologische ­Anpassungsprojekte entwickeln und umsetzen. Um ihnen dabei zu helfen, sollen spezielle Bildungstools für die Datenerhebung und Überwachung ihrer Projekte entworfen werden.

Green Climate Fund 

Beispiel 2: Gemeindebasiertes Klima­resilienzprojekt in Vanuatu (32 Mio. Dollar, 2022–2028)

Unter der Federführung von Save the ­Children sollen bei diesem Projekt Kinder und ihre Gemeinden bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützt werden. Das Projekt umfasst den Aufbau von sogenannten Katastrophen- und Klimawandelkomitees, in denen auch junge Menschen mitwirken sollen, sowie den Schutz und die Wiederherstellung von 
11 600 Hektar Agrar- und Fischereiflächen. Zudem fördert das Projekt speziell Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, die deren Verständnis für die Auswirkungen des Klimawandels und lokal relevante Anpassungsstrategien verbessern sollen. 

Special Climate Change Fund

Beispiel 3: Ausweitung der Resilienz von Gemeinden gegenüber klimatischen Schwankungen und Klimawandel in Nordnamibia 
(23 Mio. Dollar, 2015–2019)

Durch das bereits abgeschlossene Projekt konnten 25 000 Personen in Haushalten, die überwiegend von Frauen und/oder Waisen geführt werden, besser vor den Folgen von Dürren und Überschwemmungen geschützt werden. In 75 Schulen wurde beispielsweise ein Programm zur klimaangepassten Landwirtschaft in den Lehrplan aufgenommen. Auswertungen zeigen, dass die Gemeinden die von den Kindern erlernten Anbaumethoden erfolgreich umsetzen. Der große Erfolg der Pilotphase weckte das Interesse weiterer Schulen, sodass insgesamt 4500 Schulkinder von dem Projekt profitieren konnten.

Adaptation Fund

Beispiel 4: Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und zur Minderung von Katastrophenrisiken an Schulanlagen in Haiti (10 Mio. Dollar, 2022–2025)

2010 zerstörte ein Erdbeben mehr als 4000 Schulen in der Region um Haitis Hauptstadt Port-au-Prince. Auch nachfolgende Naturkatastrophen wie tropische Wirbelstürme haben anhaltende Schäden im Bildungssektor verursacht. Durch das Projekt sollen nun 150 000 Schülerinnen und Schüler besser vor solchen Klimarisiken geschützt werden. Ziel ist es, die Sicherheit an Schulen durch Sanierungen und ­Wiederaufbaumaßnahmen zu verbessern und gleichzeitig Weiterbildungen im Bereich Katastrophenschutz und Risikomanagement anzubieten.


Bilaterale Projekte

Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) der deutschen Bundesregierung

Beispiel 5: YouthEnergy – Aktivierung des Jugendpotenzials zur Förderung einer gerechten Energiewende in Argentinien 
(678 Tsd. Euro, 2024–2027)

Das Projekt richtet sich an Studierende und zielt darauf ab, Argentiniens Wirtschaft auf einen zukunftsfähigen Entwicklungspfad zu bringen. Durch das Projekt wird Wissen vermittelt und verbreitet, um dem Klimawandel sowie geschlechts-, klassen- und ethnisch bedingten Ungleichheiten entgegenzuwirken.


Multilaterale  Entwicklungsbanken

Weltbank

Beispiel 6: Programm für Katastrophenrisikomanagement und Resilienz in Mosambik (96 Mio. Dollar, 2019–2024)

Die Anfälligkeit des ostafrikanischen Landes für Klimaschocks wird durch die Folgen des Klimawandels verstärkt. Um die finanzielle Absicherung bei Natur­katastrophen zu verbessern, hat die Weltbank das Resilienzprogramm der mosambikanischen Regierung mit einem Zuschuss unterstützt. Davon profitieren auch die Kinder des Landes: Schulen und andere Bildungseinrichtungen in besonders gefährdeten Gebieten wurden durch gezielte Investitionen und eine verbesserte Katastrophenvorsorge besser vor Extremwetter­ereignissen geschützt.

Bibliografische Angaben

Internationale Politik  Special 6, November/Dezember 2024, S. 46-47

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