IP-Forsa-Frage

28. Okt. 2024

Sollte sich Deutschland in der Welt stärker außenpolitisch engagieren?

Die IP und Forsa fragen immer wieder danach, ob Bundesbürgerinnen und Bundesbürger für ein stärkeres außenpolitisches Engagement Deutschlands sind. 2014, im Kontext von Appellen u.a. des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, „mehr Verantwortung“ zu übernehmen, waren 46 Prozent dafür und 51 Prozent dagegen.

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Bild: Tortendiagramm der Ergebnisse der IP-Forsa-Frage 06/2024

Nur noch 39 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger sprechen sich für ein stärkeres außenpolitisches Engagement Deutschlands in der Welt aus, 55 Prozent sind dagegen. Verglichen mit Juni 2021, als die IP und Forsa diese Frage zuletzt stellten (siehe IP 4/2021), zeugt das Ergebnis von einem deutlichen Rückgang der Unterstützung für eine aktive deutsche Außenpolitik: Vor gut drei Jahren war noch eine knappe Mehrheit von 54 Prozent für ein größeres deutsches außenpolitisches Engagement, 42 Prozent waren dagegen. Die ­Zustimmung ist also um 15 Prozent gesunken.


Während sich die Ergebnisse zwischen West- und Ostdeutschland kaum voneinander unterscheiden, sind deutlich mehr Frauen (59 Prozent) als Männer (51 Prozent) gegen ein stärkeres außenpolitisches Engagement. Mit Blick auf die Alterskohorten nehmen überdurchschnittlich viele 30- bis 44-Jährige (61 Prozent) und 45- bis 59-Jährige (58 Prozent) eine ablehnende Haltung ein, was mehr außenpolitisches Engagement seitens Berlin angeht. 


Mit Blick auf die Parteienpräferenz zeigt sich, dass insbesondere Wählerinnen und Wähler der Grünen für ein größeres außenpolitisches Engagement sind: 66 Prozent bejahen die Frage, nur 25 Prozent sagen Nein. Überdurchschnittlich hoch sind die Werte auch bei Anhängern der SPD (58 Prozent dafür, 33 Prozent dagegen). Bei Wählerinnen und Wählern der CDU/CSU überwiegt dagegen leicht die Ablehnung (48 zu 47 Prozent), bei denen der FDP sind nur noch 30 Prozent für mehr Engagement. Unter AfD- und BSW-Anhängern ist die Ablehnung mit 86 beziehungsweise 85 Prozent am stärksten.

Datenbasis: 1001 Befragte in Deutschland. Statistische Fehlertoleranz +/- 3 Prozentpunkte. Erhebungszeitraum 11. und 14. Oktober 2024. Quelle: Forsa

Bibliografische Angaben

Internationale Politik 6, November/Dezember 2024, S.5

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