IP-Forsa-Frage 03/2019
Die Europäische Union sollte …
A sich zu einem Bundesstaat mit einer eigenen Regierung entwickeln
B so bleiben, wie sie zurzeit ist
C wieder eine reine Wirtschaftsgemeinschaft werden
D sich auflösen
Vor dem Hintergrund des Brexit und einem erstarkten Populismus in Europa spricht sich die Hälfte der Befragten für den Erhalt der EU in ihrer jetzigen Form (33 Prozent) beziehungsweise eine weitere Integration und Übertragung von Kompetenzen auf die europäische Ebene aus (17 Prozent). Während die Zahl der Unterstützer einer noch stärker integrierten EU gegenüber 2015 stagniert und im Vergleich zu früheren Jahren fällt, wächst die Zustimmung zum Status quo mit 33 Prozent (gegenüber 31 Prozent 2015 und 25 Prozent 2012).
Unter denjenigen, die eine noch engere EU befürworten, sind Anhänger der Grünen (29 Prozent), der FDP (25 Prozent), der SPD (21 Prozent) und von der Linken (20 Prozent) überdurchschnittlich stark vertreten. Dagegen sind nur 11 Prozent der CDU/CSU-Anhänger für eine föderale, bundesstaatlich verfasste EU. Die große Mehrheit der Unions- (45 Prozent), aber auch der Grünen-Wähler (47 Prozent) wünscht sich dagegen den Erhalt des Status quo in Europa.
SPD-Wähler sind hingegen mehrheitlich für eine Rückbesinnung der EU auf eine Wirtschaftsgemeinschaft (37 Prozent) – eine Position, die auch unter Anhängern der FDP (44 Prozent), der Linken (32 Prozent) und der Alternative für Deutschland (64 Prozent) die meisten Befürworter findet. Dass sich die EU auflösen solle, findet in allen Wählergruppen die geringste Unterstützung; lediglich AfD-Wähler (15 Prozent) befürworten dies in nennenswerter Zahl. Durchschnittlich 6 Prozent Unterstützung für ein Ende der EU ist zudem der niedrigste seit Beginn der IP-Forsa-Umfrage ermittelte Wert.
Datenbasis: 1001 Befragte in Deutschland. Statistische Fehlertoleranz: +/– 3 Prozentpunkte. Erhebungszeitraum: 2. bis 3. April 2019. Quelle: Forsa
Internationale Politik 3, Mai/Juni 2019, S. 5