Titelthema

28. Okt. 2024

Epizentrum der Weltumordnung

Im Indo-Pazifik werden die Konturen einer Welt sichtbar, die Deutschland und Europa zutiefst herausfordert – aber auch Ansätze für eine Neuorientierung bietet.

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Bild: Olaf Scholz beim G20-Gipfel in Indonesien
Viele aufstrebende Länder im Indo-Pazifik teilen die Sorgen um den unfairen Wettbewerbsdruck aus China; der Bundeskanzler – hier beim G20-Gipfel in Indonesien – könnte dies nutzen und Koalitionen schmieden.
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Mit der wachsenden globalen Bedeutung Asiens überrascht man in den Planungsstäben der Außenministerien und Strategieabteilungen europäischer Konzerne heute niemanden mehr. Die Fakten sprechen für sich und sind bekannt: Über die Hälfte des globalen BIP-Wachstums wird in der Großregion generiert, mehr als 50 Prozent der weltweiten Fertigungskapazität dort aufgebaut und des Welthandels dort abgewickelt. Die Mehrheit der dortigen neuen globalen Mittelklasse wird mit ihren Ambitionen Triebkraft einer neuen Phase der Globalisierung und die Staaten der Region zu zentralen Akteuren auf der Weltbühne.

Während sich in Brüssel und Washington neue Regierungen noch formieren und in Deutschland der Wahlkampf eingeläutet wird, zeichnen sich im indopazifischen Raum Strukturmuster einer tektonischen Weltumordnung ab – weit über die Wirtschaftsbeziehungen hinaus –, die noch viel stärker in den Fokus europäischer Politik gehört: Die Geschichte Europas wird auf dem Schlachtfeld in der Ukraine geschrieben, aber die Zukunft auch deutscher globaler Handlungsfähigkeit in und mit Partnern in Asien.


Neue geoökonomische Realitäten

Die erste Schicht dieser tektonischen Verschiebung, die von Asien aus das weltweite Machtgefüge prägt, ist die tiefe wirtschaftliche Vernetzung in der Region. Trotz geopolitischer Spannungen verdichten sich Produktionsnetzwerke sowie ­Handels- und Investitionsbeziehungen rasant. China und die Gruppe der ASEAN-Staaten sind nicht nur wichtigste Handelspartner füreinander. In Chinas Nachbarschaft – von Vietnam bis Malaysia, von Thailand bis Indonesien – sind die Industriezonen dicht besiedelt von chinesischen Fabriken. Sie machen mittlerweile mehr als ein Drittel der „Greenfield-Investitionen“ zum Aufbau von Fertigungskapazitäten in der ­Region aus. 

Diese chinazentrierten Netzwerke spielen regional und auch global eine zentrale Rolle bei erneuerbaren ­Energien, Elektronik und Halbleitern sowie bei der Erschließung und Verarbeitung kritischer Mineralien. Die Expansion chinesischer Automobilhersteller – mit mehr als 75 Prozent der verkauften Elektroautos in der Region – sind Zeichen der wachsenden chinesischen Marktdominanz und der Ungleichgewichte, die damit einhergehen. Auch bei den Infrastrukturen hergebrachter und moderner Konnektivität scheint es wahrscheinlich, dass mittelfristig in der Mehrzahl asiatischer Staaten maßgeblich chinesische Anbieter zum Einsatz kommen, von Straßen-, Schnellzug-, Energie- und Telekommunikationsnetzen bis zu neuen E-Commerce-Plattformen. 

Dass sich China immer mehr als das Zentrum der regionalen Wirtschaftsordnung etabliert, bleibt nicht unangefochten. Vor allem die entwickelten Länder der Region verfolgen schon seit Langem eine Politik, die seit vergangenem Jahr in Europa als „De-risking“ beschworen wird. Japan, Südkorea und Australien haben schon früh Diversifizierungsstrategien für kritische Vorprodukte und Absatzmärkte eingeläutet; beim Aufbau von 5G-Infrastruktur wurde chinesische Technologie schnell aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen. Auch Indien setzt aus einer Mischung von entwicklungs- und geopolitischen Gründen klare Grenzen für die Marktpenetration chinesischer Produkte und Dienstleistungen. Trotzdem besteht im Gesamtbild – und im Vergleich zu ­Europa – eine dramatisch höhere Verflechtung dieser Volkswirtschaften mit China.

Dieser Befund ist wichtig, wenn OECD-Länder im Zuge ihrer Diversifizierungsbemühungen Chinas Nachbarschaft ins Visier nehmen. Multinationale Unternehmen, die mit „Beyond-China“- oder „China+1“-Strategien ihre Abhängig­keiten vom chinesischen Markt zu ­reduzieren versuchen, landen nicht selten bei Zu­lieferern, die selbst eng mit China verbunden oder sogar in chinesischer Hand sind. Abhängigkeiten von chinesischen Vorprodukten und Lieferketten werden so nur bedingt systemisch reduziert. 

Es fehlt bislang ein kon­sequentes Hand-in-Hand-Greifen zwischen Unternehmen und Politik

Trotzdem profitieren „Verbindungs-Volkswirtschaften“ wie Vietnam vom Diversifizierungstrend, der China-Kompatibilität und -Distanz gleichzeitig leisten soll. Auch das selbstbewusste und viel umworbene Indien steht erst noch am Anfang einer langen Aufholjagd und eines schwierigen Wettbewerbs um attraktive Investitionsbedingungen. Die strukturelle Gewichtung Chinas als regionale Produktionssupermacht wird Indien vorerst nicht reduzieren ­können. 

Unterschätzt bleibt, wie sehr Staaten in der Region mittlerweile auch Pulsgeber vielschichtiger überregionaler Verflechtungen und Korridore sind. Obwohl der politische Lärm um die Belt and Road Ini­tiative etwas verklungen ist und Ressourcen knapper werden: Chinas ausgreifende Regionalstrategie bleibt ein wesentlicher Faktor für Integration im indopazifischen Raum. Es ist durchaus denkbar, dass die nächste große globale Umwälzung am Nexus von Energiepolitik und globaler Finanzordnung zwischen China, den Staaten des Indo-Pazifiks und den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens geschrieben wird. 

Deutschland und Europa stellt diese neue Geografie wirtschaftlicher Verflechtung vor immense Herausforderungen. Der Druck durch chinesische Wettbewerber ist bereits heute enorm und wird weiter steigen, weil Chinas Konjunkturschwäche und Überkapazitäten die Unternehmen zur Expansion auf Drittmärkten zwingen. Das bekommen in Deutschland besonders die Maschinen- und Anlagenbauer massiv zu spüren. Ein erneuter Aufbau von Industrieclustern mit weitgehend ­europäischer Technologie – eine Wiederholung der ­China-Erfolgsgeschichte – wird nicht einfach gelingen. 

Auf politischer Ebene stehen Strategien der europäischen Freihandelsagenda auf dem Prüfstand, die lange als unantastbar galten: Von Regelungen zum Waldschutz in Indonesien über die Einhaltung hoher Ansprüche bei Arbeitsschutz und Lieferkettensorgfaltspflichten sowie bei der Forderung nach umfassenden Öffnungs- und Liberalisierungsprozessen in China oder Indien – um anschlussfähig zu bleiben, muss Europa seine Handelsagenda an den neuen Realitäten ausrichten. 

Gerade im Bereich der Technologiezusammenarbeit und Rohstoffsicherheit braucht es neue Partner in der Region. Die Ambition, nachhaltige und sichere Lieferketten zu OECD-Standards aufzubauen, die echte Alternativen zu China bieten, bleibt bislang weitgehend politisches Wunschdenken. Der Trade and Technology Council zwischen der EU und China und hochrangige Regierungskonsultationen senden zwar richtige politische Impulse, doch in der Umsetzung fehlt bislang ein konsequentes Hand-in-Hand-Greifen zwischen Unternehmen und Politik. 

So ist es zwar beispielsweise richtig, Fachkräftezusammenarbeit mit Staaten der Region wie Vietnam und Indien neu anzustoßen, aber letztlich muss es um ein deutlich größeres Anliegen gehen: Wie kann ein ganz neues Geflecht von Talenten und Ideen, von der Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung, bei grünen und digitalen Technologien, aber auch des zivilgesellschaftlichen Austauschs weit über einzelne Investitions- und Kooperationsprojekte hinaus geschaffen werden?


Bruchlinien für Großmachtkonflikte

Die Herausforderungen für Europa wachsen noch um ein Vielfaches, wenn der Blick auf die harschen geopolitischen Realitäten in der Region fällt. Die Bruchlinien für Konflikte mit steigendem Risikopotenzial sind offensichtlich und im schlimmsten Fall Vorboten globaler Turbulenz. Von den Spannungen im Südchinesischen Meer, derzeit insbesondere zwischen den Philippinen und China, zur Zuspitzung der Lage in der Taiwan-Straße, vom Ausbau der unheiligen Allianz Nordkoreas mit Russland zum schwelenden Grenzkonflikt zwischen Indien und China – überall bietet sich ein Bild drohender Krisen, das die Vision eines friedlichen, wirtschaftlich integrierten Asiens konterkariert.

Das gesamte globale Eskalationspotenzial militärischer, politischer, technologischer und wirtschaftlicher Konflikte ballt sich in Taiwan. Mit seiner Chip-Industrie ist Taiwan ein neuralgischer Player in der globalen Digitalindustrie, und mit seiner geografischen Lage flankiert die Insel einen der wichtigsten Handelswege der Welt. Peking untermauert seine Ambition, den Status quo zu verändern und Taiwan voll unter seine Kontrolle zu bringen, durch einen massiven militärischen Aufbau mit allen Anzeichen einer konkreten Kriegsvorbereitung. Für die USA steht und fällt mit Taiwan der Status ihrer militärischen Vorherrschaft und ihrer Rolle in der Pazifik-Region. 

Das gesamte globale Eskalationspotenzial militärischer, politischer, technologischer und wirtschaftlicher Konflikte ballt sich in Taiwan

Chinas im Kern imperiale Expansions­strategie ist damit die zentrale Triebkraft weitreichender Spiraldynamiken. Während Peking sich selbst in einer neuen „Containment“-Umzingelung sieht und die chine­sische Führung paranoid Eindämmung und Unterwanderung fürchtet, bietet Chinas Auftreten den Regierungen in Tokio und Canberra Anlass zu einer sicherheitspolitischen Selbstentfesselung. Die Planspiele reichen inzwischen bis zur nuklearen Aufrüstung beispielsweise Japans und Südkoreas – in der Hoffnung, dass es dadurch gelingen könnte, weitere Konflikte einzuhegen. 

In Washington wird die Erneuerung und Erweiterung der US-zentrierten sicherheitspolitischen Architektur in der Region, so rudimentär sie auch sein mag, über Parteigrenzen und die jüngsten US-Regierungen hinweg mit aller Verve betrieben. Der Ausbau des QUAD-Formats mit Indien, Japan und Australien, das angelsächsische AUKUS-Bündnis zwischen Australien, Großbritannien und den USA, die „Forward-basing“-Strategie unter anderem in den Philippinen, die sicherheitspolitische Aufwertung der trilateralen Zusammenarbeit zwischen Südkorea, Japan und den Vereinigten Staaten – all diese Entwicklungen weisen in eine Richtung: Washington macht alles dafür, sich im strategischen Wettbewerb über sämtliche Domänen hinweg durchzusetzen und gerüstet für eine militärische Ausein­andersetzung mit China zu sein. Dessen Antwort ist eine umfassende Härtung des eigenen Systems, eine radikale Fokussierung auf die Möglichkeit eines auch heißen Konflikts mit den USA und verstärkte Investitionen in eine autoritäre Achse, die zwar wiederum brüchig bleibt, aber von Moskau über Teheran bis Pjöngjang ein Bollwerk dezidiert antiamerikanischer, antiwestlicher und illiberaler Macht­potenziale aufbaut.

Was folgt aus dieser neuen Risikolage und Verschärfung der amerikanisch-chinesischen Großmachtkonfrontation in der Region? Unabhängig von der US-Regierung, die als nächstes an die Macht kommt, wird der „Burden-shifting“-Druck aus Washington – gerade auf Deutschland – deutlich ansteigen. Um gegenüber China genügend Abschreckungspoten­zial aufbauen zu können, werden die USA Ressourcen und Aufmerksamkeit aus Europa abziehen. Infrage stehen eigentlich nur noch die Geschwindigkeit und die Koordination dieses Übergangs, damit er ohne offensichtliche Sicherheitslücken oder größere Disruptionen für Europa ­vonstattengeht. 

Die äußerst begrenzten europäischen Beiträge zur Sicherheit asiatischer Partner bleiben symbolisch wichtig (mehr für die Partner selbst als für die USA), um zu untermauern, dass die Sicherheitsarchitekturen in Europa und der pazifischen Region gemeinsam das Ziel globaler Stabilität verfolgen. Anspruchsvoller werden für die Europäer US-Forderungen nach klaren Zusagen zur vornehmlich wirtschaftlichen Abschreckung und technologischen Einschränkung Chinas werden; Aufgaben und Kosten, die jedoch im Vergleich zur Herausforderung, den Heimatkontinent zu sichern, noch gering erscheinen.

Entscheiderinnen und Entscheider sind auch deshalb gut beraten, die wachsenden Zusammenhänge, Ansteckungseffekte und Interferenzen zwischen den „Theatern“ in Asien, Europa und dem Nahen und Mittleren Osten als strategische Lage klarer in den Blick zu nehmen. Die Anfechtung amerikanischer Sicherheitsgarantien, stetige Eskalation, die Erosion der Bindewirkung von Völkerrecht und die Rückkehr zu historisch begründeten Einflusssphären sind nicht nur Parallelentwicklungen zwischen den Konflikten um Taiwan, die Ukraine und Israel.

Wenn mit China, Russland und dem Iran die zentralen Akteure in diesen Aus­einandersetzungen sich gestützt auf Pekings globale Machtprojektion auch noch wechselseitig den Rücken freihalten, muss klar sein, dass die Fundamente europäischer Wunschvorstellungen über die Beständigkeit und Leistungsfähigkeit multilateral eingehegter internationaler Ordnung mehr als nur ins Wanken geraten.


Grauzonen-Koalitionen 

Die Indo-Pazifik-Region wird dabei Schauplatz sowohl eines scharfen Ringens im Systemkonflikt als auch von Zusammenarbeit in den fluiden Grauzonen politischer Realität. Auch wenn die USA gleichgesinnte Partner drängen, immer enger zusammenzurücken, so bleiben viele Beziehungen in der Region noch strategisch unverbindlich. Demokratische Erfolgsgeschichten wie Taiwan und Südkorea pflegen engste Verflechtungen mit diversen hybri­den Systemen (Indien oder Indonesien) und harten ­Autokratien (allen voran China). Dabei macht das „chinesische Modell“ antidemokratisches Regieren nach Jahrzehnten westlich geprägtem Demokratie-Optimismus wieder zur ernsthaften politischen Möglichkeit. Kompromittierte Demokratien in Malaysia, Thailand, Vietnam oder Zentralasien treten gegenüber der eigenen Bevölkerung und auf internationaler Bühne mit neuem Selbstbewusstsein auf.

Westliche Anreize und Druckmittel, um Zusammenarbeit oder Unterstützung an Zugeständnisse oder gar politische Reformen zu koppeln, haben sich jedenfalls weitestgehend überholt. Der Glaubwürdigkeitsverlust Deutschlands bei muslimischen Staaten in der Region aufgrund seiner Positionierung im Nahost-Konflikt und die verfehlte Hoffnung auf tatkräftige Solidarität mit der Ukraine durchaus freundlich gesinnter Nationen – ohne eben selbst allzu viel dafür investiert zu haben – zeigen, wie europäische Handlungsfähigkeit an ihre Grenzen stößt.

Europa bleibt ein wichtiger Treiber und kann die Weltumordnung im Indo-Pazifik mitgestalten

Es bleibt die Frage, auf welchem Fundament künftige Kooperationen stehen. Bezüglich „guter Regierungsführung“ bietet der Indo-Pazifik ein unschönes Panorama von weitverbreiteter Korrup­tion sowie mangelnder Rechtssicherheit, Presse- und Wissenschaftsfreiheit. Für die politische und wirtschaftliche Praxis heißt das: Kooperationen sind in diesem Umfeld riskanter, teurer und transaktional aufwändiger, als es Europäern lieb wäre.

Das erfordert, Interessen klar zu benennen, nach innen wie nach außen. Diese haben sich deutlich verschoben. Früher war deutsche Asien-Politik in erster Linie Wirtschaftsförderungspolitik. Heute braucht es einen komplexeren Ansatz. Wie Deutschland seine sicherheitspolitischen und außenwirtschaftlichen Beziehungen mit der Region neu kalibriert, hat dabei eine nicht zu unterschätzende Signalwirkung für die EU. Auch wenn Europa an globaler Strahlkraft eingebüßt haben mag, so bleibt es doch ein gewichtiger Treiber der Globalisierung – und kann die Welt­umordnung im Indo-Pazifik mitgestalten.

Der Fokus auf die neuen Realitäten eröffnet zwei Ansätze: Zum einen schärft der Blick nach Asien das Bewusstsein für die Dringlichkeit, mit der die EU große Entscheidungen treffen und dann auch geschlossen umsetzen muss. Dabei müssen – gerade auch die Deutschen – größer und mutiger denken. Das jüngste Ringen um E-Auto-Zölle zeigt, wie schwer das fällt. Memo an das Kanzleramt: Gerade aufstrebende Länder im Indo-Pazifik machen sich Sorgen um den unfairen Wett­bewerbsdruck aus China – eine echte Chance also, Koalitionen über die G7 hin­aus zu schmieden, anstatt Freihandelsfolklore vor sich her zu tragen. 

Zum anderen bietet der Indo-Pazifik auf Jahre Entwicklungsmöglichkeiten. Denn nicht nur die Europäer wollen ihre Abhängigkeiten von China verringern – auch Chinas Nachbarn suchen nach Diversifizierungsoptionen und schauen dabei auch nach Europa. Was sie suchen, ist eine EU, die in der Lage ist, auch in großen strategischen Zusammenhängen zu agieren. Bei Global Gateway ist dies bisher nur konzeptionell gelungen; de facto verabreicht die EU ihr vermeintliches Allheilmittel bisher nur in homöopathischen Dosen. 

Dennoch: Die Idee war nicht schlecht und bekommt vielleicht eine zweite Chance in Form des India-Middle-East-­Europe-Economic Corridor (IMEC), den die indische G20-Präsidentschaft 2023 aus der Taufe gehoben hat. Eine tatkräftige Beteiligung könnte ein Zeichen sein, dass die Europäer nicht nur auf ihren eigenen Ideen beharren, sondern diese anschlussfähig machen und Impulse aufgreifen, die aus dem Indo-Pazifik kommen. Das Epizentrum der Weltumordnung liegt eben nicht in Europa.      

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Bibliografische Angaben

Internationale Politik 6, November/Dezember 2024, S. 25-30

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Mehr von den Autoren

Bernhard Bartsch ist Leiter External Relations des Mercator Institute for China Studies (MERICS) in Berlin.

Dr. Mikko Huotari ist Direktor des Mercator Institute for China Studies (MERICS).

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