Titelthema

30. Okt. 2023

Den Norden 
fordern

Wo steht die Welt im Kampf gegen den Klimawandel? Was müssen die Industrieländer tun, um die Schwellen- und Entwicklungsländer zu unterstützen? Und was erwartet man im Globalen Süden vom Gipfel in Dubai? Stimmen aus Afrika, Asien und Lateinamerika.

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Bild: Demonstrierende fordern Klimaschutz
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Der fossile Feind - Vanessa Nakate

Schmutzige Aufholjagd - Sumaira Abdulali

Unternehmen versus Umwelt - Esteban Servat

Von Pflichten und Potenzialen - Wanjira Mathai

Diese Gefühl, verraten zu werden - Mitzi Jonelle Tan

 

Der fossile Feind

Wenn wir künftig eine Welt wollen, in der wir leben können, brauchen wir verantwortungsvolle Politiker, eine bessere Klimafinanzierung – und einen Aufstand gegen die Öl-, Gas- und Kohleindustrie.

Von Vanessa Nakate

Vor zwei Jahren habe ich den Teilnehmern der COP26 in Glasgow mitgeteilt, dass wir Jüngeren den Zusicherungen nicht glauben, die sie bei Gipfel­treffen abgeben. Ich flehte sie an, uns das Gegenteil zu beweisen und ihre Klimaversprechen einzulösen. Nun: Weder die Vertreter der fossilen Industrie noch die der Banken oder die politischen Entscheidungsträger, die ihnen den Boden bereiten, haben das geschafft. Sie haben ihre Versprechen gebrochen. Erst kürzlich haben wir erlebt, dass ein weiteres Unternehmen – Shell – seine Produktion hochfährt, um noch mehr Profite einstreichen zu können. ExxonMobil, BP, Shell, Chevron und Total verzeichneten im zweiten Quartal 2022 zusammengenommen Gewinne von 55 Milliarden US-Dollar.

Derweil steigen die globalen Temperaturen weiter an, die weltweiten Emissionen wachsen noch immer. Das ist eine höchst gefährliche Situation. Obwohl das öffentliche Bewusstsein für den Klimawandel wächst, obwohl die staatliche Klimagesetzgebung ausgebaut wird und es mehr Investitionen in erneuerbare Energien gibt, steigen die Emissionen weiter. All dies geschieht, während wir uns der 1,5-Grad-Schwelle annähern – einem katastrophalen Ausmaß globaler Erhitzung für die Menschen im Globalen Süden und auf der ganzen Welt.

Es ist Zeit, eine Art sozialen und wirtschaftlichen Kipppunkt zu erreichen, an dem es uns gelingt, die Emissionen drastisch zu senken. Das ganze Gerede über „Netto-Null bis 2050“ oder „halbierte Emissionen bis 2030“ bedeutet gar nichts, wenn die Entscheider nicht beweisen können, dass sie jetzt sofort wirksame Maßnahmen ergreifen – und zwar dieses Jahr, nächstes Jahr und im Jahr darauf – und uns so zumindest die geringe Chance erhalten, unter 1,5 Grad zu bleiben.

 

Knackpunkt Klimafinanzierung

Das Fehlen bezahlbarer Finanzierung für Klimaprojekte ist für den Globalen Süden eine riesige Herausforderung. Einen Windpark in Kenia zu errichten, kostet viel mehr als in Deutschland, obwohl es sich um das gleiche Produkt handelt. Das muss anders werden, damit Staaten im Globalen Süden sich entwickeln können, ohne dadurch die Klimakrise zu verschärfen. Der Globale Norden darf weder unseren Finanzierungsbedarf ignorieren noch uns bei der Energiewende allein lassen. Wir können es uns nicht leisten, teure Kredite aufzunehmen, um unsere Häuser nach Extremwetterereignissen wiederaufzubauen. Wir können es uns nicht leisten, unsere Infrastruktur der Klimakrise zum Opfer fallen zu lassen.

Die reichen Staaten, die Konzerne und die Institutionen dieser Welt, die für den Großteil der Kohlenstoffemissionen verantwortlich sind, müssen dafür sorgen, dass wir die Investitionen bekommen, die wir brauchen. Das Geld, das für die Abmilderung von Klimafolgen, für Anpassung und für Wiederaufbau nach Afrika und in den übrigen Globalen Süden fließt, muss deutlich mehr werden.

Wir brauchen grundlegenden Wandel, keine billigen Punktsiege. Es ist die historische Verantwortung des Globalen Nordens als dem für die Emissionen Hauptverantwortlichen, diese Gelder bereitzustellen. Die Finanzierung für erneuerbare Energien in Afrika und im ganzen Globalen Süden muss ausgebaut werden – und zwar in Form von Zuschüssen, nicht mit Krediten. Den bereits bestehenden Schuldenberg sollte man nicht immer weiter erhöhen.

 

Auf die Straße!

Schon heute erleben wir, dass die Verwundbarsten an den Folgen des Klimawandels leiden und sterben. Für mehr als 46 Millionen Menschen am Horn von Afrika ist die Ernährungsunsicherheit wegen mehrerer klimabedingter Dürrejahre in Folge auf ein kritisches Maß angestiegen. Sieben Millionen Menschen sterben jedes Jahr in vergleichsweise jungen Jahren wegen der durch die Verbrennung fossiler Kraftstoffe vergifteten Atemluft. Mehr Kohle, Öl und Gas bedeuten eine Erderwärmung von mehr als 1,5 Grad. Durchbrechen wir die Leitplanke des 1,5-Grad-Ziels, rasen wir auf Kipppunkte zu, die für viele Menschen die Hölle bedeuten würden – vor allem im Globalen Süden.

Die Rechnung ist einfach: Immer mehr fossile Brennstoffe führen zu immer mehr Verlusten und Schäden. Wir brauchen einen fairen Ausstieg aus den Fossilen. Und es geht hier nicht nur um die Reduzierung von Emissionen aus fossilen Brennstoffen. Es geht darum, aus fossilen Brennstoffen insgesamt auszusteigen. Das müssen wir mit einem gerechten Übergang zu erneuerbaren Energien verknüpfen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate müssten es als Gastgeber der COP28 hinbekommen, dass die Welt sich darauf einigt, aus allen fossilen Brennstoffen auszusteigen. Sie müssten auch sicherstellen, dass die Gelder, die an die ärmsten Staaten fließen, um den Übergang zu finanzieren, drastisch erhöht werden. Zudem braucht es Geld für die Abmilderung von Klimafolgen und für Anpassung. Und weil wir bisher zu langsam waren, braucht es nun auch eine Menge Geld für Verluste und Schäden.

Es fällt allerdings schwer, an einen Klimagipfel, der von einem CEO aus der fossilen Industrie organisiert wird, allzu hohe Erwartungen zu richten. Ich hoffe aber, dass die durch diese Situation angefachte Wut viele Menschen weltweit zu Protesten gegen die fossile Industrie auf die Straßen treiben wird – eine Industrie, die täglich Leid und Zerstörung auf der ganzen Welt anrichtet.

Wir brauchen eine andere Welt. Die Erde ist unser Zuhause, der Ort, an dem wir leben. Wir müssen alles tun, was wir können, um sie zu schützen. Doch nicht nur die Erde, auch wir brauchen Heilung: Denn Gewalt gegen die Erde ist Gewalt gegen uns selbst. Darum werden wir weiter für aktuelle und künftige Generationen kämpfen. Wir werden weiterkämpfen, für eine Welt, die sauberer, gesünder und für uns alle nachhaltig ist. 

Aus dem Englischen von Matthias Hempert

 

Schmutzige Aufholjagd

Dass der Globale Süden industriepolitisch mit dem Norden gleichziehen will, ist verständlich. Doch sind alle gefordert, gemeinsam zu verhindern, dass dieser Prozess den Klimawandel weiter befeuert.

Von Sumaira Abdulali

Die derzeit größten Herausforderungen für den Kampf gegen den Klimawandel sind die Lücken zwischen wissenschaftlichen Daten, politischen Entscheidungen und deren Umsetzung.

Weltweit gibt es einen beträchtlichen Bevölkerungsanteil, der leugnet, dass es den Klimawandel überhaupt gibt – trotz aller Erfahrungen mit immer schlimmer werdenden Hitzewellen, Waldbränden, Erd­rutschen, Fluten, Stürmen und Dürren. Klimawandelleugner sitzen in einflussreichen Positionen und verschließen trotz der sich häufenden Beweise die Augen vor den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die zeigen, dass der Klimanotstand Realität ist und immer schneller außer Kontrolle gerät.

Entwicklungsländer wie Indien und China versuchen, im Rahmen des Entwicklungsmodells des Globalen Nordens aufzuholen – einem Modell, das auf einem ständig wachsenden Bruttoinlands­produkt beruht. Die Folge: Die Länder des Globalen Südens sind der stärksten Verschmutzung und den größten Risiken ausgesetzt, während der Globale Norden seine Verantwortung, Wiedergutmachung zu leisten, bis heute nicht anerkannt hat, geschweige denn, dass er ihr nachkäme.

Eine weitere Herausforderung liegt in der Umsetzung. Umweltfreundliche Technologien gelten als teuer; häufig vergeht eine Menge Zeit zwischen der politischen Entscheidung für Erneuerbare und ihrer Umsetzung. Nicht selten verstoßen politische Entscheider gegen die von ihnen selbst beschlossenen Vorgaben und suchen nach Ausnahmeregelungen. Gelegentlich werden sogar die Schlupflöcher, die einzig dem Zweck dienen, ökologische Schutzmaßnahmen zu umgehen, unverfroren als umweltfreundlich bezeichnet.

Ein Beispiel: In Indien, einem der Länder mit den höchsten Abholzungsraten weltweit, wurde die Zerstörung unersetzlicher Primärregenwälder auf den Andamaneninseln vermeintlich durch ein Aufforstungsprojekt in einem anderen Landesteil kompensiert, nämlich dem trockenen Aravalligebirge in der Nähe Delhis. Allerdings kann die neue Plantage im Aravalligebirge die fragilen Ökosysteme der Andamaneninseln mit ihrer seltenen und örtlich begrenzten Flora und Fauna niemals ersetzen.

 

Veraltete Technologien des Nordens

Im Prozess der Industrialisierung und der Entwicklung unserer modernen Zivilisation hat der Globale Norden die Bedingungen für die rapiden klimatischen Veränderungen geschaffen, die Umwelt zerstört und den Klimanotstand ausgelöst. Industrialisierungsprozesse haben den Menschen im Globalen Norden immer mehr Wohlstand und Luxus ermöglicht, während die Menschen im Globalen Süden in ihrem Elend zurückgelassen wurden. Beim Versuch, aufzuholen, verschärfen einige der Staaten des Globalen Südens die Klima­krise weiter. Besonders schädlich ist es, wenn sie veraltete und schmutzige Technologie aus dem Globalen Norden kaufen.

So wichtig es ist, dass der Globale Norden die Entwicklung des Globalen Südens finanziert: Um zu verhindern, dass diese Entwicklung den Klimawandel weiter befeuert, sollte der Norden den Aufholprozess des Südens durch gezielte Investitionen in saubere Technologien unterstützen und die Umsetzung vor Ort überwachen.

Natürlich ist saubere Technologie teuer. Es ist aber sinnlos, über die Eindämmung des Klimawandels zu reden, wenn die gleiche schmutzige Technologie und Ausrüstung, die die Klimakrise hervorgerufen hat, an einem anderen Ort auf der Welt eingesetzt wird und dort immer mehr Verschmutzung erzeugt, die letztlich den gesamten Planeten betrifft.

Nehmen wir nur einmal den durch die Japanese International Corporation Agency finanzierten U-Bahn-Bau in Mumbai. Ein solches Projekt, bei dem es keine angemessenen Maßnahmen zur Eindämmung von Lärm und Luftverschmutzung gibt, wäre in Japan wahrscheinlich unzulässig: Die Pflicht zum Schutz der Gesundheit der eigenen Bevölkerung und der Umwelt geht vor.

In Mumbai dagegen führt das Fehlen von Richtlinien in der Gegenwart – allen Versprechungen einer künftigen Weltklasse-Infrastruktur zum Trotz – zu Lärm und Luftverschmutzung. So wird die Gesundheit von Millionen Menschen aufs Spiel gesetzt und die globale Klimakrise weiter verschärft.

 

Ziele in ferner Zukunft

Auf der Webseite der COP28 heißt es, die Konferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten sei „eine ideale Gelegenheit, die Klimaagenda neu zu denken, neu zu starten und neu zu fokussieren“. Das ist zwar eine Botschaft der Hoffnung – doch haben auch frühere Klimagipfel nicht zu unmittelbar verbindlichen Verpflichtungen geführt. Auch nicht die COP26 in Glasgow, die man seinerzeit als letzte Chance der Menschheit, die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise abzuwenden, beworben hatte, und an der Spitzenpolitiker wie Joe Biden und Narendra Modi teilgenommen hatten.

Das Ziel, 2050 als letztes Datum für Netto-Null-Emissionen anzustreben, haben entscheidende Staaten wie Indien bis 2070 verschoben und so die Tür für immer mehr Abbau und Verbrennung fossiler Energien geöffnet. So ist Indien bereits heute einer der größten Kohleverbraucher der Welt. Auch wenn es die Ambition hat, 2070 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, hat sich die Umweltzerstörung seit der COP26 nur verschlimmert. Überdies plant Indien, bis 2030 noch mehr Wälder mit hoher Biodiversität für Bergbau und Infrastruktur­projekte zu erschließen.

Indiens Wachstum ist eines der schnellsten der Welt; um die eigene Infrastruktur aufzubauen, greift das Land vielfach auf veraltete westliche Technologie zurück. Gleichzeitig führt das Land derzeit die G20 an, und es hat den Klimawandel als eine der drei wichtigsten Krisen der Welt identifiziert. Vor diesem Hintergrund war es eine Enttäuschung, dass das Abschlusstreffen der Klimaminister in Chennai im Juli 2023 weder Vereinbarungen zum Ausbau Erneuerbarer noch zum Abbau der Nutzung fossiler Energieträger hervorgebracht hat. Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, doch ist es unter diesen Umständen schwer vorstellbar, dass der anstehende Klimagipfel zu spürbaren Veränderungen führen wird.

Man scheint ganz zufrieden damit zu sein, die Absicht zu bekunden, in der fernen Zukunft, weit jenseits des eigenen Lebenshorizonts, ambitionierte Ziele zu erreichen und in der Gegenwart die Zerstörung zu beschleunigen. 

Aus dem Englischen von Matthias Hempert

 

Unternehmen versus Umwelt

Welchen Wert haben Klimagipfel für den Kampf gegen die Erderwärmung? Derzeit keinen. Solange die Verhältnisse so sind, wie sie sind, dienen diese Treffen nur dem Greenwashing der Großkonzerne.

Von Esteban Servat

Bei der Klimakrise geht es nicht bloß um den Ausstoß von Treibhausgasen. Sie ist vielmehr ein Symptom weitreichender, systemischer Probleme der internationalen Wirtschaftsordnung. Das wichtigste davon wurde erst kürzlich vom Weltklimarat IPCC beschrieben: Im Zeichen der kolonialen Beziehungen wurde ein System des Überkonsums und des endlosen Wachstums im Globalen Norden durch die Ausbeutung natürlicher Ressourcen im Globalen Süden etabliert. Aus diesem System ergibt sich, dass der Globale Norden für 92 Prozent der über die planetaren Grenzen hinausgehenden Emissionen verantwortlich ist.

Multinationale Konzerne und Finanzin­stitutionen tragen den Kolonialismus in die moderne Zeit; sie haben mehr Macht und politischen Einfluss als die meisten Regierungen. Die asymmetrischen Machtbeziehungen zu Staaten aus dem Globalen Süden unterminieren deren Souveränität und machen es leicht, natürliche Ressourcen immer weiter auszuplündern.

Während 100 multinationale Konzerne für 71 Prozent der globalen industriellen Kohlenstoffemissionen verantwortlich sind, führte die Konzentration von Macht und Wohlstand auch dazu, dass die Emissionen des reichsten Prozents der Weltbevölkerung mehr als doppelt so hoch sind wie die der unteren 50 Prozent. Die Emissionen, die durch die Investitionen von 125 Milliardären freigesetzt wurden, entsprechen denen von ganz Frankreich.

Man muss es als Finanzkolonialismus bezeichnen, wenn die vom Globalen Norden kon­trollierten multilateralen Institutionen wie der Internationale Währungsfonds und die Weltbank oder private Kreditgeber wie BlackRock Länder des Globalen Südens in eine fossile Schuldenfalle locken: Diese sind gezwungen, Abholzung und Ausbeutung fossiler Brennstoffe auszuweiten, um einen unbezahlbaren Schuldendienst an oftmals illegitimen Schulden zu leisten. Das macht es den betroffenen Staaten des Globalen Südens unmöglich, wirksame Klimamaßnahmen zu ergreifen.

Die größte Hürde auf dem Weg zu einer gerechten globalen Energiewende ist, dass es nicht den Interessen der genannten Gruppen entspricht, die Maßnahmen zu ergreifen, die es bräuchte, um die Lebensgrundlagen der meisten Menschen und Ökosysteme zu sichern. Hinzu kommt, dass diese Gruppen machttechnisch nicht nur die meisten Staaten überragen, sondern auch zivilgesellschaftliche Organisationen und Graswurzelbewegungen. Solange nicht genug politische und aktivistische Macht aufgebaut wird, um ihnen etwas entgegenzusetzen, wird das die Klimakrise und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Zerfall verschärfen.



Globale Graswurzelbewegung

Da zur Beschleunigung der globalen Energiewende dringend große Investitionen erforderlich sind, hat das Pariser Abkommen ein Programm zur Klimafinanzierung etabliert; auch einigte man sich bei der COP27 in Ägypten auf die Einrichtung eines Fonds für Schäden und Verluste. Doch hapert es bei beiden Instrumenten an der Umsetzung. Außerdem reichen die zur Verfügung gestellten Gelder bloß, um einen Bruchteil des Problems anzugehen.

Die meisten Staaten, die an vorderster Front mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen haben, sind einkommensschwache Länder, die nicht für die Verursachung des Problems verantwortlich sind. Derzeit geben einkommensschwache Länder mehr als das Fünffache dessen, was sie in Klimamaßnahmen investieren, für den Schuldendienst aus; 54 Staaten befinden sich bereits unter erheblichem Schuldendruck.

Vereinbarungen und Verträge, die das Problem von oben nach unten angehen, erweisen sich als untauglich, mit dem Ausmaß der Krise fertig zu werden. Wir erleben eine Konzentration von Macht und Einfluss bei einer Handvoll multinationaler Konzerne und Finanzinstitutionen, deren Interessen den für eine gerechte Energiewende notwendigen Maßnahmen widersprechen. Daher bin ich überzeugt, dass der Lauf der Dinge in einem hinreichenden Ausmaß nur durch eine nie dagewesene globale Graswurzelbewegung geändert werden kann. Eine solche könnte die dafür erforderliche Macht von unten nach oben aufbauen, einem globalen gesunden Menschenverstand eine Stimme verleihen und einen Konsens über das Problem artikulieren. So könnte das aktuelle Machtgefälle verschoben werden, um genug Druck auf politische Entscheidungsträger auszuüben, damit diese die notwendigen Maßnahmen umsetzen.

Deswegen haben wir die globale Graswurzelbewegung Debt for Climate gegründet, die Arbeiterinnen und Arbeiter, Indigene und Feministinnen ebenso wie Glaubens-, Sozial-, Umwelt- und Klima­gerechtigkeitsbewegungen vereint. Wir fordern einen Schuldenerlass für unsere Länder, damit sie sich aus der fossilen Schuldenfalle befreien können. Den ­Staaten des Globalen Südens die Schulden zu erlassen, ist für die Regierungen des Globalen Nordens das einfachste Mittel, um zu zeigen, dass sie es mit der Bekämpfung der Klimakrise und der Ermöglichung nie dagewesener Klimamaßnahmen ernst meinen.

Es ist der erste Schritt, den der Globale Norden auf dem Weg zur Begleichung seiner Klimaschuld, der auch die Zahlung von Reparationen für Schäden und Verluste beinhalten sollte, gehen muss. Neben der Forderung eines Schuldenerlasses arbeiten wir auf einen weitergehenden systemischen Wandel hin, auf dessen Grundlage sich die Ursachen der Klimakrise anpacken ließen. Dazu gehört es auch, mit der G77 zusammenzuarbeiten, um eine an die Rahmenbedingungen des 21. Jahrhunderts angepasste Neuauflage der Neuen Weltwirtschaftsordnung hervorzubringen.

 

Illusion von Klimaschutz

Die Klimakonferenzen sind eines der besten Beispiele für die Vereinnahmung von Entscheidungsräumen durch die Interessen von Wirtschaft und Finanzin­stitutionen. Unter anderem wurden Klimakonferenzen historisch von einigen der führenden Verschmutzer finanziert und trugen so eher zum Greenwashing von Konzernen bei als zu wirksamen Klimamaßnahmen. Die COP27 wurde von Coca-Cola gesponsert, dem weltweit führenden Plastikverschmutzer. Der CEO von einem der größten fossilen Konzerne der Welt wurde zum Präsidenten der anstehenden COP28 ernannt. Das zeigt einmal mehr die wahren Machtstrukturen auf, die es verhindern, dass substanzielle Klimamaßnahmen ergriffen werden, die die ökonomischen Interessen der Mächtigen stören könnten.

Bis genug Macht von unten nach oben aufgebaut worden ist, um dieser Asymmetrie etwas entgegenzusetzen und die Politik zu den dringend erforderlichen Veränderungen anzutreiben, werden Foren wie die COP wenig mehr als ein Spektakel des Greenwashings von Konzernen sein, das eine bloße Illusion von Klimaschutz verkauft.

Aus dem Englischen von Matthias Hempert

 

Von Pflichten und Potenzialen

Auf der COP28 hat die Welt die einmalige Chance, ihren klimapolitischen Kurs zu korrigieren. Doch dass die entscheidenden Lösungen nur aus dem Globalen Norden kommen können, ist ein Mythos.

Von Wanjira Mathai

Wir erleben derzeit ein rekordverdächtiges Jahr – eine gute Nachricht ist das allerdings nicht. Egal ob in Südeuropa, auf Hawaii oder in Ostafrika: Die Klimakrise zerstört Leben und Lebensgrundlagen und richtet vor allem in den schwächsten Ländern der Welt verheerende wirtschaftliche Schäden an. Die Chance darauf, eine lebenswerte Zukunft zu sichern, wird von Tag zu Tag kleiner.

Die Herausforderung des Klimawandels geht viel tiefer als die Schlagzeilen und Fotos von Katastrophen, die unsere Nachrichten beherrschen. Unvorhersehbare Regenfälle, nicht enden wollende Dürren, extreme Hitze und andere außergewöhnliche Wetterphänomene drohen das fragile System zu zerstören, das unser Überleben sichert. Die Natur befindet sich in einem noch nie dagewesenen Rückzug, der immer schneller vonstatten geht. Im vergangenen Jahr gingen weltweit 4,1 Millionen Hektar Primärregenwald verloren – eine Fläche so groß wie die Schweiz. Wenn wir nichts dagegen unternehmen, wird es noch schlimmer werden. Kleine Schritte reichen nicht aus.

Um die Klimakrise zu bewältigen, müssen weltweit alle wichtigen Wirtschaftssysteme in einem Tempo und Ausmaß umgestaltet werden, wie wir es noch nie zuvor erlebt haben. Und die am meisten gefährdeten Länder müssen dringend in ihre Anpassungsfähigkeit investieren.

Zu den wichtigsten Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, gehört, erstens, die Finanzierungslücke. Trotz aller Zusagen und Versprechen, trotz der Dringlichkeit der Klimakrise wird nicht genug Geld bereitgestellt, von Tempo und Umsetzung ganz zu schweigen. Dabei müssen gerade im Sinne der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen massive Investitionen getätigt werden, auch um bereits entstandene Schäden aufzufangen.

  Zudem vollzieht sich derzeit, vor allem in Afrika, eine Urbanisierung in rasantem Tempo. Bis 2050 werden auf dem Kontinent voraussichtlich über 800 Millionen neue Einwohner in den Städten leben. Es wird maßgeblich darauf ankommen, ob es gelingt, diese Städte grün und klimaresistent zu gestalten.

  Und drittens gilt es, alle vorhandenen Kapazitäten zur Bewältigung der Klima­krise zu mobilisieren, sei es durch die Entwicklung und den Einsatz neuer Technologien oder durch eine Änderung der Art und Weise, wie unser Wirtschaftssystem gesteuert wird. Wir müssen ein System finden, das Mensch und Natur nicht mehr ausbeutet; ein System, in dem die Grundbedürfnisse der Menschen befriedigt werden und das Land nachhaltig bewirtschaftet wird.

 

Einzigartige Wettbewerbsvorteile

Wenn nun allerdings gefragt wird, was der Globale Norden tun müsse, um den Süden zu unterstützen, so lautet meine Antwort, dass diese Frage schlicht falsch ist. Denn sie führt zu einer problematischen Machtdynamik.

Im vergangenen September haben Afrikanische Union und kenianische Regierung den ersten Afrikanischen Klimagipfel veranstaltet. Dort wurde vor allem jene einseitige Erzählung infrage gestellt, wonach die Lösungen für die Klimakrise aus dem Norden kommen würden. Tatsächlich verfügt Afrika über einzigartige Wettbewerbsvorteile, die jetzt in den Mittelpunkt rücken: eine Fülle von Ackerland, wichtige Rohstoffe für den Ausbau der Energie­infrastruktur, eine Fülle von erneuerbaren Energien und eine junge Bevölkerung, deren Vitalität und Unternehmergeist in der ganzen Welt gefeiert werden.

Die eigentliche Frage ist deshalb, ob der Globale Norden endlich seinen klimapolitischen Pflichten nachkommt, nachdem er sich jahrelang gedrückt hatte – und ob das globale Finanzsystem so reformiert wird, dass wir der Dringlichkeit des Problems und der Realität in Afrika gerecht werden.

Die Klimakrise ist weder ein Problem des Südens noch des Nordens; alle sind betroffen, und alle sind gefährdet. Natürlich lässt es sich nicht leugnen, dass die Staaten eine gemeinsame, aber differenzierte Verantwortung tragen. Aber wenn wir zusammenarbeiten, dann können wir auch gemeinsam etwas bewegen.

Es beginnt damit, dass alle Länder ihren eigenen Klimaverpflichtungen nachkommen. Denn jedes Land hat bereits einen Plan, den es zu erfüllen gilt. Dass sich auch in Afrika viele Länder für nachhaltiges und emissionsfreies Wirtschaftswachstum einsetzen, hat der Klimagipfel im September in Nairobi gezeigt.

  Wir benötigen, zweitens, eine schnelle Bereitstellung von finanziellen Mitteln, mit deren Hilfe die Länder ihre Industrien umstellen und die bereits durch den Klimawandel entstandenen Verluste auffangen können. Ich würde mir vor diesem Hintergrund wünschen, dass die multilateralen Entwicklungsbanken ihre Finanzierungsstrategien überdenken und dass unsere Partner im Globalen Norden ihren Einfluss in diesen Organisationen nutzen, um den Prozess voranzutreiben.

  Drittens muss der Welthandel gefördert werden, egal ob es sich nun um wichtige Rohstoffe oder Waren wie Schokolade handelt. Denn Investitionen in diese Sektoren führen schlussendlich dazu, dass lokale Wertschöpfungsketten gestärkt werden. Die Afrikanische Kontinentale Freihandelszone etwa ist so ein Mechanismus, der genau das ermöglicht. Die Staatenwelt sollte sich dafür einsetzen, dass er reibungslos funktioniert.

  Und schließlich ist die Förderung der lokalen Renaturierung nicht nur eine Herzensangelegenheit für mich persönlich. Dass sie eine wirksame Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel ist, wird auch von wissenschaftlichen Erkenntnissen gestützt. So ist es laut Studien 6- bis 20-mal wahrscheinlicher, dass Renaturierungsprojekte, die auf lokaler Ebene durchgeführt werden, langfristig erfolgreicher sind als Top-down-Ansätze und den Gemeinden zudem wirtschaftliche und ökologische Vorteile verschaffen. In der Vergangenheit wurden weitreichende Top-down-Ansätze getestet, die jedoch nur durchwachsene Ergebnisse erzielten: Zwischen 2011 und 2020 erreichte weniger als 1 Prozent der ausländischen Entwicklungshilfe lokale Gemeinschaften. Dabei ist wichtig, dass wir Partner suchen und finden, die uns unterstützen, sowohl auf lokaler wie auch auf globaler Ebene.

 

Historische Gelegenheit

Auf der COP28 haben wir eine historische Chance, unseren Kurs zu korrigieren, indem wir im Rahmen der ersten globalen Bestandsaufnahme des Pariser Abkommens konkrete Verpflichtungen für 2030 eingehen. Der COP28-Klimagipfel ist mit Blick auf die Rechenschaftspflicht für Klimaschutzmaßnahmen ein geschichtsträchtiger Moment. Es ist an der Zeit, dass der Globale Norden seine Versprechen einlöst.

Zur traurigen Wahrheit gehört jedoch auch, dass wir bereits wissen, was die Bestandsaufnahme ergeben wird: dass wir nämlich weit von unseren Klimazielen entfernt sind. Bis 2030 müssen wir unsere Emissionen um 43 Prozent senken, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, und wir sind noch lange nicht so weit.

Dubai soll einen Moment markieren, in dem Staaten wieder zusammenfinden und einen Fonds und entsprechende Finanzierungsvereinbarungen für Klimaschäden und -verluste einrichten. Die COP27 war insofern ein historisches Ereignis, als der Globale Norden dort endlich die unumkehrbaren Auswirkungen und Schäden des Klimawandels anerkannte, nachdem man sich dieser Einsicht zuvor 30 Jahre lang versperrt hatte. Diesen wichtigen Meilenstein dürfen wir jetzt nicht wieder aus den Augen verlieren – und wir dürfen keinen Rückzieher machen, wenn es darum geht, weitreichende und kohärente Verpflichtungen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels einzugehen.

Die versprochene Verdoppelung der Mittel für Anpassungsmaßnahmen und die Aufstockung der Mittel für erneuerbare Energien würden einen wichtigen Beitrag zu einer grünen Zukunft leisten. Außerdem müssen die Regierungen in Dubai konkrete Maßnahmen beschließen, um die lebensbedrohlichen klimatischen Herausforderungen zu bewältigen und die Menschheit auf einen neuen Kurs zu bringen. Wir brauchen einen schnellen Reaktionsplan, und wir brauchen ihn jetzt, um den notwendigen Wandel einzuleiten.

Es gibt dabei drei kritische Bereiche, die wir angehen müssen: fossile Brennstoffe, Nahrungsmittelsicherheit und Klimaresilienz. Wir müssen rasch von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien und auf einen emissionsarmen Verkehr umsteigen, die Nahrungsmittelsysteme umgestalten, die Wälder schützen und sinnvoll in unsere Anpassung an den Klimawandel und die Abfederung von Klimaschäden und -verlusten investieren. 

Aus dem Englischen von Kai Schnier

 

Dieses Gefühl, verraten zu werden

Viel zu langsam kommt der Kampf gegen den Klimawandel voran, viel zu oft werden Versprechen gebrochen. Entsprechend lang ist die Liste der Forderungen junger Aktivistinnen vor der COP28.

Von Mitzi Jonelle Tan

Rund um den Globus sind Milliarden Menschen von Klimakatastrophen betroffen. Im jüngsten Bericht des Weltklimarats heißt es: „Die Priorisierung von Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit, sozialer Gerechtigkeit, Inklusion und gerechten Übergangsprozessen kann Anpassung und ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen sowie eine klimaresistente Entwicklung ermöglichen.“ Das sei aber auch unerlässlich: Mit der bestehenden und geplanten fossilen Infrastruktur lasse sich die Erwärmung nicht auf 1,5 Grad Celsius begrenzen. Doch was passiert? Die Infrastruktur für fossile Brennstoffe wird weiter ausgebaut.

Noch immer fließen mehr Gelder in Kohle, Öl und Gas als in die Finanzierung des Klimaschutzes, die Anpassung und die Bereinigung von Verlusten und Schäden. Das kann nicht so weitergehen. Wir brauchen einen gerechten Übergang zu erneuerbaren Energien, ohne die arbeitende Bevölkerung und den Globalen Süden zurückzulassen. Noch immer findet keine Klimafinanzierung im notwendigen Maße statt, und der Großteil dieser Klimafinanzierung erfolgt in Form von Krediten und nicht als Zuschüsse. Mit anderen Worten: Die Länder, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind, verschulden sich für die Bewältigung der Folgen bei denen, die diese Krise zu verantworten haben.

Die gebrochenen Versprechen und die langsamen Fortschritte beim Klimaschutz haben bei jungen Menschen wie mir das Gefühl geweckt, verraten zu werden. Millionen auf der ganzen Welt leiden unter den Folgen des Klimawandels, sind in Gefahr zu verdursten, zu ertrinken oder im Feuer zu sterben.

Doch bei der Klimakrise geht es nicht nur um extreme Wetterereignisse und die Reduzierung von Emissionen. Die Krise besteht auch darin, dass die am stärksten gefährdeten Länder des Globalen Südens nicht in der Lage sind, mit den Verlusten und Schäden umzugehen, die sie aufgrund der historischen und bestehenden Ausbeutung unserer Länder durch den Globalen Norden erleben – und an der, nebenbei bemerkt, die wirtschaftlichen Eliten des Globalen Südens nicht schuldlos sind, weil sie ihrerseits vom Schutz der Interessen des Nordens profitieren.



Der Worte sind genug gewechselt

Da der Globale Norden historisch gesehen für die Krise verantwortlich ist, mit der wir im Süden zu kämpfen haben, müssten sich die multinationalen Unternehmen und die Superreichen des Nordens verpflichtet fühlen, nicht nur den Globalen Süden zu unterstützen, sondern auch Wiedergutmachung zu leisten. Das absolute Minimum, das die reichen Länder des Nordens tun müssen, ist, die jährliche Klimafinanzierungszusage von 100 Milliarden US-Dollar einzuhalten und diese dann kontinuierlich zu steigern. Um sicherzustellen, dass die Klimaschutzmaßnahmen in die richtige Richtung gehen, brauchen wir konkretere kurzfristige Ziele und Meilensteine wie etwa jährliche CO2-Budgets, um die ambitionierten Netto-Null-Ziele zu messen, die sich die Staats- und Regierungschefs der Länder gesteckt haben.

Wir brauchen keine weiteren Worte von Politikern, wir brauchen Maßnahmen. Wir brauchen Klimagerechtigkeit. Reparationen, die Verluste und Schäden ausgleichen und den Ländern bei der Anpassung helfen, sind hier von entscheidender Bedeutung. Dabei geht es um mehr als um einen reinen Geldtransfer. Es geht um eine Umverteilung sowohl der Finanzmittel als auch der Technologie und der wissenschaftlichen Erkenntnisse, die nötig sind, um den Übergang zu erneuerbaren Energien hinzubekommen und eine Form der Resilienz zu ermöglichen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Und es geht um einen politischen Wandel, der dazu führt, dass den am stärksten ausgegrenzten Menschen Gehör geschenkt wird.

Klimabedingte Wiedergutmachung vom Globalen Norden für historische Ungerechtigkeiten, ein fair gestalteter Übergang zu erneuerbaren Energien, Stopp des Aus- und Aufbaus neuer fossiler Infrastrukturen, Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, drastische Reduktion der Emissionen, ein Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe: Die Liste der Forderungen an die COP28 ist zweifellos lang. Ebenso aber steht außer Zweifel, dass es höchste Zeit ist, sie umzusetzen. Der Worte sind genug gewechselt. 

Aus dem Englischen von Joachim Staron

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Bibliografische Angaben

Internationale Politik Special 6, November/Dezember 2023, S. 50-63

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Themen und Regionen

Vanessa Nakate, geboren 1996 in Kampala, Uganda, gehört zu den bekanntesten Klimaschutzaktivistin Afrikas. Sie engagiert sich unter anderem für Fridays for Future in Uganda.

Sumaira Abdulali, geboren 1961 in Bombay/Mumbai, Indien, ist Gründerin der Umweltorganisation Awaaz Foundation und des Movement Against Intimidation, Threat and Revenge against Activists (MITRA), einer Organisation zum Schutz von Aktivisten.

Esteban Servat, geboren 1984 in Buenos Aires, ist ein argentinischer Wissenschaftler und Klimaaktivist. Servat, der heute in Berlin lebt, ist Gründer der Plattform „Eco­Leaks“ und Initiator von „Debt for Climate“.

Wanjira Mathai, geboren 1971 in Nairobi, Kenia, ist Umweltschützerin und Managing Director für Afrika und Globale Partnerschaften am World Resources Institute mit Sitz in Nairobi.

Mitzi Jonelle Tan, geboren 1997 in Manila, ist eine Vollzeit-Aktivistin für Klimagerechtigkeit. Sie ist die Organisatorin und internationale Sprecherin von Youth Advocates for Climate Action Philippines (YACAP), den Fridays For Future der Philippinen.

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