Alle für einen: Putins Macht und Russlands Eliten
Gewalt und Kontrolle sind extrem zentralisiert, Loyalität zum Präsidenten ist die entscheidende Währung. Und doch wird das System an Grenzen kommen.
Die russische Elitenstruktur ist komplex. Sie ist geprägt von historischen Kontinuitäten und aktuellen politischen Dynamiken. Historisch führten Entwicklungen zu einer starren Schichtung, in der bestimmte Eliten über Epochen hinweg Zugriff auf Ressourcen und Macht behielten: Adel und Bojaren im vorrevolutionären Russland, das Politbüro in der Sowjetzeit.
Auch heute zeigt sich dieses Muster in veränderter Form: Die Elite ist stark um den Präsidenten zentriert, dessen persönliche Autorität und Loyalitätsansprüche den Zugang zu Macht und Ressourcen bestimmen. Ob unter Zaren, sowjetischen Führern oder dem modernen Präsidenten – der Staat war stets um die Figur eines starken Herrschers organisiert, der die territoriale Integrität sicherte und die Elite durch Kontrolle von Ressourcen und Privilegien band. Diese Kontinuität verdeutlicht die personalisierte politische Kultur Russlands, in der die institutionelle Autonomie der Eliten von der Fähigkeit des Führers abhängt, Macht zu konzentrieren und Loyalität zu belohnen.
Früher ließ sich die Elite in Gruppen wie Putins inneren Kreis, Oligarchen, Silowiki und Staatsbürokratie unterteilen. Heute sind diese Grenzen verschwommen: Fast alle Bereiche hängen von persönlicher Loyalität gegenüber dem Präsidenten ab, und die Zusammensetzung einflussreicher Personen ändert sich ständig. Macht, Ressourcen und Karrierechancen richten sich fast ausschließlich nach Putins Vertrauen, während traditionelle Gruppendynamiken kaum noch eigenständig wirken.
Als Wladimir Putin 2000 die Präsidentschaft übernahm, etablierte er rasch eine politische Elite, bestehend aus seiner Gefolgschaft in der Präsidialverwaltung und politischen Managern – den ausführenden Organen des Regimes. Anfangs rekrutierte sich der Großteil aus der Staatsbürokratie in Moskau und Sankt Petersburg oder gelangte über persönliche Verbindungen zu Putin aus seiner Petersburger Zeit oder den Sicherheitsapparaten in einflussreiche Positionen.
Mit der Zeit schwächte sich dieser Trend ab. Putin setzte zunehmend auf eine neue Kategorie politischer Technokraten, die ursprünglich nicht zum inneren Kreis gehörten, sich aber durch Loyalität und Kompetenz das Vertrauen des Präsidenten erworben hatten.
Putin zögert meist mit Personalrotationen; wenn er sie angeht, tut er es gezielt und strategisch
Diese Elitegruppe steuert zentrale Bereiche der russischen Politik: Innenpolitik unter Sergej Kirijenko, Verteidigung unter Andrej Beloussow, Außenpolitik unter Sergej Lawrow sowie Finanz- und Bankenstabilität unter Anton Siluanow und Elvira Nabiullina. Auch Ministerpräsident Michail Mischustin gehört dazu. Sie bildet das bürokratische Rückgrat des Regimes, da jedes Mitglied eine spezifische Mission vom Präsidenten erhält. Eigenständige politische Initiative bleibt ihnen kaum; Reformen oder kreatives Handeln sind nicht zu erwarten. Sie agieren primär als ausführende Organe, was für Putin von Vorteil ist, da sie keine eigenen Prioritäten verfolgen und keine persönlichen Ambitionen haben.
Putin zögert meist mit Personalrotationen; wenn sie erfolgen, dann gezielt und strategisch. Ein Beispiel ist die Versetzung von Sergej Schoigu vom Verteidigungsministerium zum Sicherheitsrat. Im Zuge der Reformen verloren zehn Personen ihre Posten, acht wurden inhaftiert, darunter Vizeverteidigungsminister Timur Iwanow wegen mutmaßlicher Bestechung. Schoigu leitete das Ministerium über ein Jahrzehnt, baute ein loyales Netzwerk auf und kontrollierte erhebliche Finanzströme, was wiederholt zu Veruntreuung, Zweckentfremdung und fragwürdigen Beschaffungen führte.
Die Versetzung Schoigus in den Sicherheitsrat – faktisch eine Art Ruhestand – diente mehreren Zwecken: Korrupte Netzwerke und ehrgeizige Untergebene konnten beseitigt, das Führungspersonal erneuert und die Kontrolle durch leichter steuerbare Manager gestärkt werden, ohne öffentliche Konflikte zu provozieren oder den Status eines langjährigen loyalen Weggefährten zu untergraben.
Ähnliche Merkmale zeigt eine weitere Untergruppe der politischen Elite – die „Gefolgschaft“ innerhalb der Präsidialverwaltung. Sie fungiert praktisch als persönliches Sekretariat des Präsidenten, übernimmt operative Aufgaben und sorgt für Putins psychologischen Komfort. Die Gefolgschaft besteht aus „Dienern“, die ausschließlich dem Präsidenten verpflichtet sind. Mitglieder treten kaum öffentlich in Erscheinung (Ausnahme: Pressesprecher Dmitri Peskow) und verfügen kaum über politische oder öffentliche Erfahrung, sind jedoch tief in für Putin relevante Themenbereiche eingebunden.
In den vergangenen zehn Jahren blieb die Gefolgschaft nahezu unverändert, da Putin keinen Zustrom neuer Kräfte wünscht. Eine Ausnahme bildet Maxim Oreschkin, der 2024 zum stellvertretenden Leiter der Präsidialverwaltung ernannt wurde, nachdem er zuvor vier Jahre als Assistent des Präsidenten gedient hatte. Dies widerlegt das Missverständnis, Putin vertraue ausschließlich alten Freunden aus der Petersburger Zeit oder dem KGB.
Putin integriert in seinen Kreis auch neue Mitglieder, zumeist jedoch unauffällige Funktionäre, die auf Schlüsselpositionen gesetzt werden können, ohne das Risiko, eine unabhängige politische Agenda zu entwickeln oder um Einfluss zu konkurrieren. Diese Personen erhalten die seltene Gelegenheit, die Karriereleiter hinaufzusteigen, sofern sie das Vertrauen des Präsidenten gewinnen und ihre uneingeschränkte Loyalität unter Beweis stellen.
Ein anschauliches Beispiel hierfür ist Alexej Djumin: Ursprünglich als Leibwächter Putins tätig, stieg er später zum stellvertretenden Verteidigungsminister auf und ist nun Sekretär des Staatsrats der Russischen Föderation sowie Assistent des Präsidenten. Djumin illustriert, wie Figuren, die ausschließlich auf den Präsidenten ausgerichtet sind und keine eigenständigen politischen Ambitionen verfolgen, langfristig bedeutende staatliche Positionen erreichen können.
Ein weiteres Beispiel ist Dmitri Kosak, der zeigt, wie Putin schwächere Glieder durch loyale Akteure ersetzt. Kosak übernahm das „ukrainische Direktorat“ der Präsidialverwaltung von Wladislaw Surkow. Seine Bekanntschaft mit Putin reicht in die 1990er Jahre zurück, als beide unter Anatoli Sobtschak in Sankt Petersburg tätig waren. Anfang Februar 2022 führte Kosak in Berlin Verhandlungen mit der ukrainischen Delegation unter Andrij Jermak. Obwohl er seit 2020 stabile Positionen innehatte und zeitweise sein Einflussfeld ausweiten konnte, blieb sein Handlungsspielraum begrenzt. Berichten zufolge stand er dem Krieg gegen die Ukraine skeptisch gegenüber und plädierte im August 2025 für Verhandlungen mit Kyjiw. Im August 2025 wurden zwei von Kosak geleitete Abteilungen aufgelöst und in eine neue Abteilung für strategische Partnerschaften unter Sergej Kirijenko überführt; im September folgte schließlich Kosaks Entlassung.
Der Verbleib Surkows ist unklar: Einige Berichte sprechen von Hausarrest, andere von einer Rückkehr als Berater zur Entwicklung eines neuen Planes zur Destabilisierung der Ukraine. Dies verdeutlicht, dass Nähe zu Putin zeit- und kontextabhängig ist und selbst langjährige Vertraute nur begrenzten Handlungsspielraum haben, sobald der Präsident Alternativen nicht toleriert.
Gewaltmonopol als Machtanker
Macht, Sicherheit und Privilegien in Russland beruhen nicht auf institutionellen Positionen, sondern auf persönlicher Nähe und Loyalität zu Putin. Wer abweicht oder Loyalität verliert, wird rasch entlassen, inhaftiert oder marginalisiert. Die russische Elite bildet ein klassisches personalistisches Regime: Macht und Kontrolle sind stark zentralisiert, Loyalität zum Präsidenten die entscheidende Währung. Institutionelle Hierarchien spielen nur eine untergeordnete Rolle; die Elite ist stark hierarchisiert und auf kurzfristige Kontrolle ausgerichtet. Der begrenzte Zustrom neuer Akteure zeigt die Reproduktion etablierter Machtzirkel: Neue Gesichter werden nur aufgenommen, wenn sie komplett loyal sind und keine eigene Agenda verfolgen. So stabilisiert der Präsident das Regime, minimiert Risiken und sichert die Kohärenz seiner Machtbasis.
Nach den Präsidentschaftswahlen 2024 verschärften sich die Repressionen innerhalb der Elite deutlich. Aus einem solchen System zu entkommen, erscheint nahezu unmöglich. Die Maßnahmen betrafen nicht nur das Verteidigungsministerium, dessen Mitglieder nach Misserfolgen an der Front enttäuscht hatten. Besonders auffällig ist der Fall des Verkehrsministers Roman Starowoit: Er wurde im Juli entlassen und wegen Bestechung und Veruntreuung bei Bauarbeiten an Verteidigungsanlagen in der Region Kursk durchleuchtet, möglicherweise während seiner Zeit als Gouverneur. Starowoit beging Suizid.
Die Urteile gegen hochrangige Beamte und Geschäftsleute in den vergangenen Jahren, darunter auch gegen den ehemaligen stellvertretenden Verteidigungsminister Timur Iwanow, haben in den russischen Eliten Angst verbreitet, vergleichbar mit der Atmosphäre unter der Nomenklatura während der stalinistischen Repressionen.
Die Repressionen betreffen auch andere Elitegruppen; Schoigu und sein Netzwerk gehören etwa zu den Silowiki. Silowiki sind Vertreter der Machtapparate – hohe Beamte aus Armee, Geheimdiensten, Polizei und Sicherheitsorganen –, deren Einfluss auf der Kontrolle über Gewalt beruht. Generalstab, FSB und Innenministerium dienen nicht nur als ausführende Organe, sondern auch als Instrumente der Kontrolle und Ressourcenumverteilung, entscheidend für die Machterhaltung des Präsidenten.
Allerdings verfügen längst nicht alle Silowiki über eigene Machtressourcen; meist bilden sie lose Fraktionen, die oft gegeneinander agieren – selbst innerhalb des FSB. Nach Beginn der großangelegten Invasion in der Ukraine und insbesondere nach Prigoschins gescheitertem Putschversuch hat sich die Lage geändert: Die Konkurrenz ist weitgehend zurückgedrängt, Handlungsspielräume verringert und die Kontrolle des Präsidenten über die Silowiki deutlich gestärkt.
Die Silowiki sind – neben der zivilen Bürokratie – eine tragende Säule des Putin-Regimes und bilden eine eigene Kaste innerhalb der Elite. Sie sichern die Monopolstellung des Präsidenten über Gewalt und disziplinieren interne Strukturen. Mittlerweile kontrollieren sie nicht nur extern Macht, sondern auch andere Teile der Elite: Konkurrenz wird ausgeschaltet, Loyalität erzwungen, Handlungsspielräume eingeschränkt. So fungieren sie als zentrales Instrument der Machtprojektion, sichern interne wie externe Stabilität.
Die Entwicklung der Silowiki zeigt, dass Gewaltmonopol und politische Kontrolle zunehmend verschmelzen. Anders als in klassischen Bürokratien oder Oligarchien fungiert diese Elitekaste nicht nur als ausführendes Organ, sondern als zentrales Instrument der Machtsicherung: Sie stabilisiert das Regime, erzwingt Loyalität, unterdrückt Rivalitäten und kanalisiert Opposition. Moderne russische Herrschaftsstrukturen basieren weniger auf institutionellen Regeln als auf gezielter Einbindung und Überwachung der Gewaltapparate, wodurch die politische Ordnung stark personalisiert und resilient bleibt.
Der Generalstab bildet innerhalb der Silowiki eine besonders einflussreiche Untergruppe. Trotz erheblicher militärischer Rückschläge greift der Präsident seine Mitglieder bislang nicht an. Dies zeigt, dass Teile der Silowiki mit direktem Zugriff auf strategische Entscheidungen und Gewaltressourcen einen Schutzschirm genießen. Ihre Stellung sichert die operative Handlungsfähigkeit des Militärs und stabilisiert Putins Machtbasis, da er auf diese Institutionen angewiesen ist, um das Gewaltmonopol aufrechtzuerhalten.
Unternehmerische Macht des Kremls
Eine weitere bedeutende Gruppe innerhalb der russischen Elite sind die Unternehmer, insbesondere die Staatsoligarchen. Sie sind nicht klassische Eigentümer, sondern Manager großer staatlicher oder stark staatlich kontrollierter Unternehmen. Im Zuge der ersten Phase der personellen Konsolidierung unter Putin (2000–2008) erhielten sie spezifische „Missionen“: Igor Sechin leitete Rosneft und die strategische Verwaltung der Ölressourcen, Sergej Tschemesow stabilisierte den militärisch-industriellen Komplex, Alexej Miller kontrollierte die Gasindustrie, Herman Gref führte die Sberbank zur Effizienzsteigerung und digitalen Innovation, und Anatolij Tschubais verantwortete die Förderung von Hochtechnologien.
Diese Positionen verliehen den Staatsoligarchen privilegierte Handlungsspielräume innerhalb ihrer jeweiligen Bereiche, ohne dass sie die staatliche Kontrolle gefährden konnten. Zugleich mussten sie jedoch den stillschweigenden „gesellschaftlichen Vertrag“ akzeptieren, den der Präsident der Wirtschaft aufzwang: Verzicht auf politische Einflussnahme, vollständige Steuerpflicht und gesteigerte soziale Verantwortung, inklusive der Finanzierung von Projekten nach den Anforderungen des Kremls. Wer sich diesem Rahmen widersetzte, wie Boris Beresowski oder Wladimir Gussinski, sah sich gezwungen, das Land zu verlassen.
Die Konzentration von Ressourcen und Gewalt in den Händen eines Einzelnen stößt an Grenzen
Trotz ihrer herausgehobenen Stellung bleibt der Handlungsspielraum der Staatsoligarchen streng begrenzt. Ihre Rolle ist primär operativ – sie verwalten Ressourcen und erfüllen strategische Aufgaben, ohne in die übergeordnete politische Agenda einzugreifen. Ihre Beziehung zu Putin beruht auf Vertrauen, jedoch nicht auf politischer Eigenständigkeit: Entscheidungen jenseits ihres Verantwortungsbereichs werden streng kontrolliert, und sie wenden sich mehr und mehr an den Präsidenten, um Unterstützung für Finanzierungen, Gesetzesinitiativen oder privilegierte Regelungen zu erhalten. So fungieren die Staatsoligarchen als technokratische Stütze des Regimes: Sie sichern die wirtschaftliche und strategische Infrastruktur, stabilisieren Putins Machtbasis und setzen seine politische und wirtschaftliche Agenda um, bleiben dabei aber strikt in den vorgegebenen Grenzen.
Anders verhält es sich bei den privaten Unternehmern: Sie verfügen über eigene finanzielle, mediale oder andere Ressourcen, die der Staat gezielt nutzt. Zwischen dem Kreml und diesen Geschäftsleuten besteht ein wechselseitig vorteilhaftes Verhältnis: Der Präsident gewährt Schutz und Patronage, die Unternehmer stellen ihre Vermögenswerte für politische Zwecke bereit. Dank wirtschaftlicher Unabhängigkeit sind sie weniger auf staatliche Unterstützung angewiesen. Anders als die Staatsoligarchen agieren sie proaktiv und erbringen exklusive Dienste, die Putins Macht effektiv stärken. Zu diesen Akteuren zählen die Brüder Rotenberg, die Brüder Kowaltschuk und Gennadi Timtschenko.
Alles in den Händen eines Mannes
Früher ließen sich die Gruppen der russischen Elite klar unterscheiden: Staatsoligarchen, Silowiki, Bürokraten oder regionale Machtzentren verfolgten eigene Interessen in abgegrenzten Machtfeldern, was eine gewisse Balance und interne Konkurrenz erlaubte, auch unter Beobachtung des Präsidenten.
Heute ist dieses Bild verschwommener. Die ehemals klaren Gruppen verlieren ihre Eigenständigkeit, ihre Handlungsspielräume sind stark eingeschränkt. Alles konzentriert sich auf den Präsidenten. Individuelle Interessen werden subordinierter, und Machtzirkulation erfolgt nicht mehr über institutionelle Kanäle, sondern primär durch Loyalität gegenüber Putin. So verschwindet interne Pluralität, und die Elite wird zu einem personalisierten Apparat, dessen Hauptziel die Sicherung der Macht des Präsidenten ist. Da die traditionellen Machtgruppen ihre klaren Grenzen und Eigenständigkeit verloren haben, konzentriert sich der Kampf um Einfluss auf Putin zunehmend auf das persönliche Verhältnis zum Präsidenten. Entscheidungen werden situativ und ad hoc getroffen, und jeder versucht, sich selbst und seine Familie auf kommende Herausforderungen vorzubereiten, einschließlich einer möglichen Wiederaufnahme des Krieges im Falle eines Waffenstillstands. In diesem Überlebenskampf sind Verrat, gegenseitige Opferbereitschaft und extreme Anpassung an das unberechenbare System zu erwarten, was die Elite besonders vulnerabel gegenüber internen Krisen und Instabilität macht.
Trotz des fortdauernden Krieges gegen die Ukraine hat sich keine offene Spaltung innerhalb der Elite gebildet, und es existiert keine öffentliche „Friedenspartei“. Zwar gibt es verdeckte Befürworter einer Beendigung der Kampfhandlungen, doch sie treten nicht öffentlich in Erscheinung. Das bedeutet, dass selbst in Krisenzeiten taktische Abgrenzungen innerhalb der Elite eher instrumentell und kurzfristig sind, während die Loyalität zum Präsidenten das oberste Kriterium bleibt.
Der Präsident versucht zwar, mithilfe der Silowiki und anderer loyaler Akteure die Stabilität seines Regimes zu sichern, interne Disziplin durchzusetzen und potenzielle Rivalen zu kontrollieren, doch die langfristige Festigung seiner Macht stößt an Grenzen.
Die Konzentration von Ressourcen und Entscheidungsgewalt in den Händen eines Einzigen macht die Strukturen anfällig für Überlastung und Instabilität. Trotz aller Bemühungen, die Elite an sich zu binden, bleiben Unsicherheiten und interne Spannungen bestehen, die eine echte Konsolidierung erschweren.
Internationale Politik 6, November/Dezember 2025, S. 90-95
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